WEV & Intercont: Was der Investor wünscht

Ein Beschluss des vorliegenden Bebauungsplanes für das Areal WEV/Hotel Intercontinental würde eine verheerende Wirkung auf die Stadt entfalten. Er wäre eine Einladung an alle Spekulanten: Seht her, hier gibt es noch etwas zu verdienen – und die Stadt Wien hilft euch dabei. Ein Insider berichtet.

Die Stadt Wien hat sich auf einen Handel eingelassen, den sie nur verlieren kann. Denn wird das Projekt am Eislaufverein so gebaut, wie es uns die Hochglanzfotos von Wertinvest vorgaukeln, dann erhält die Stadt ein städtebauliches Monstrum in der Zone des Weltkulturerbes. Sie setzt damit dieses Prädikat aufs Spiel, für das sie sich bis vor Kurzem massiv eingesetzt hat. Was hat sie zu dieser Kehrtwendung veranlasst? Was hat Bürgermeister Häupl dazu bewogen, von seiner pragmatischen Haltung abzugehen, für die er immer geschätzt wurde und die ihm mehr als 20 Jahre in seinem Amt ermöglicht hat? Was hat Planungsstadträtin Vassilakou dazu bewogen, sich für ein schlechtes Projekt mit aller Kraft einzusetzen, mit dem die Grünen nur Stimmen verlieren können?

In keinem der seit 1984 ausgearbeiteten vier Stadtentwicklungspläne (für die Ausarbeitung der ersten beiden, 1984 und 1994, war ich selbst verantwortlich) sind an dieser Stelle Hochhäuser ausgewiesen worden. Immerhin wurden diese Gesamtkonzepte für Wien vom Gemeinderat beschlossen und damit (zumindest für einige Zeit) verbindlich. Aber auch in den Folgekonzepten (Hochhauskonzept, Masterplan Glacis) wird nirgendwo dieser Standort als Hochhausstandort ausgewiesen. Im Gegenteil, hier handelt es sich eindeutig um eine Ausschlusszone. Man fragt sich also, auf welcher Grundlage dieser Standort freigegeben wurde.

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