Steirer will in acht Monaten zum Skiflieger werden

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Er nennt sich Major Hely und will im Jänner 2009 als Vorspringer auf dem Kulm die 200-Meter-Marke knacken: Ein steirischer Skilehrer lernt gerade Skifliegen. In Bischofshofen ist er schon über 100 Meter weit gesprungen.

Paul-Außerleitner-Schanze, Bischofshofen: Mit einer Anlaufgeschwindigkeit von 96,6 km/h schafft der Steirer Helmut Kain erstmals in seiner "Karriere" einen 100-Meter-Satz. Wäre er mit Gregor Schlierenzauer oder Thomas Morgenstern im ÖSV-Springer-Kader, wäre das keine große Leistung. Ist er aber nicht: "Major Hely", wie er sich selbst nennt, ist Skilehrer und will beweisen, dass man innerhalb von nur acht Monaten vom Pistenpädagogen zum Schanzenakrobaten werden kann.

Skiflug-Weltcup am Kulm als Ziel

Im Jänner 2009 will Kain als Vorspringer beim Skiflug-Weltcup am Kulm in Bad Mitterndorf über den Bakken gehen. Dabei träumt er von einem 200-Meter-Flug auf der riesigen Naturschanze in der Obersteiermark. Seit dem Frühjahr trainiert der Steirer für dieses Ziel und langsam tastet sich Major Hely an die große Schanze heran. Nachdem er seinen "Jungfernflug" auf einem 15-Meter-Hupferl absolvierte, trainierte der Steirer in den Skisprung-Zentren Eisenerz und Murau schon auf größeren Schanzen. Seinen weitesten Satz schaffte er zuletzt in Bischofshofen, immerhin hat er dort die 100-Meter-Marke überflogen.

Weiten-Weltrekord wohl nicht in Gefahr

Damit befindet er sich in prominenter Gesellschaft: Der legendäre österreichische Skispringer Sepp Bradl segelte 1936 als erster Mensch mit Skiern über 100 Meter weit. Der aktuelle Weitenrekord liegt übrigens bei 239 Metern, aufgestellt 2005 vom Norweger Björn Einar Romören im slowenischen Planica. Diese Marke dürfte gegenwärtig nicht in Gefahr sein, denn richtig zittern müssen die Stars der Szene (noch) nicht vor der neuen Konkurrenz.

ÖSV-Springer-Trainer Alex Pointner ist allerdings voll der Anerkennung: "Das klingt eigentlich nach Stuntman, muss ich sagen." Bei allem Respekt warnt der Fachmann aber vor zu viel Klamauk: "Ich bin gespannt, ob er 200 Meter fliegen wird und das auch unbeschadet hinunterbringt. So etwas ist nett zu planen, aber wenn man auf dem Kulm einmal oben steht, beginnt einem ordentlich das Herz zu rasen." Ob der Hobby-Adler seine neuen Kenntnisse auch als Ski(flug)lehrer an Touristen weitergeben will, ist nicht bekannt.

Zur Homepage von Major Hely

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(Ag. / Red.)

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