Samsung: Rückruf des Galaxy Note 7 läuft schleppend

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Von über einer Millionen bereits ausgelieferten Galaxy Note 7 in den USA seien laut Samsung erst 130.000 Geräte retourniert worden. Samsung nannte indes die Gründe für die Brände.

Die USA haben wegen der Explosionsgefahr beim Samsung Galaxy Note 7 rund eine Million Exemplare des Smartphones offiziell zurückgerufen. Die US-Behörde für Verbraucherschutz CPSC gab den Rückruf am Donnerstag bekannt, er betrifft etwa eine Million der weltweit 2,5 Millionen zurückgerufenen Exemplare. Auch die Behörden in Kanada und Mexiko starteten bereits Rückrufappelle.

Samsung hatte das Galaxy Note 7 am 2. September zurückgerufen, nachdem die Akkus mehrerer Geräte beim Aufladen explodiert waren. In den USA gab es 92 bekannte Fälle, in denen sich die Akkus überhitzt haben, davon kam es 26 Mal zu Verbrennungen und 55 Mal zu Sachbeschädigungen, darunter Brände in Autos und einer Garage.

Der Smartphone-Marktführer Samsung hatte die Notbremse gezogen und einen weltweiten Verkaufsstopp angekündigt. Das Unternehmen arbeitet eng mit den Behörden in den jeweiligen Ländern zusammen und bietet den Kunden einen Austausch gegen ein Galaxy Note 7 ab dem 21. September an. Es gibt auch die Möglichkeit auf ein Galaxy S7/S7 Edge zu wechseln und den Differenzbetrag erstattet zu bekommen. Auf dieses Angebot sind augenscheinlich in den USA nur wenige Personen eingegangen. Vielmehr wird der 21. September abgewartet, um direkt ein neues, unbedenkliches Galaxy Note 7 zu erhalten. Die Verpackungen der neuen Charge sind dann mit einem Viereck als Symbol für eine Unbedenklichkeit gekennzeichnet.

Explosionen wegen gedrängten Bauteilen im Akku

Weil der Rückruf der 2,5 Millionen Geräte nur schleppend anlief, kündigte das südkoreanische Unternehmen am Mittwoch ein automatisches Update für 20. September an. Die Akkus sollen sich dann nur noch bis zu 60 Prozent aufladen.

Samsung nannte gegenüber koreanischen Unternehmen nun erstmals ausführlich den Grund für die explodierenden Akkus. Demnach sei es bei der Produktion zu Fehlern gekommen. Die Bauteile des Akkus seien zu stark zusammengedrückt geworden, wodurch es zu Kurzschlüssen kam und die in bereits vielen Fällen eine Überhitzung und in weiterer Folge Explosionen hervorrief.

www.samsung.com

(APA/AFP/bagre)

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