Adblock Plus steigt in den Browser-Markt ein

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Zu Beginn wird man lediglich für Windows einen Browser anbieten. Dieser bietet im Gegensatz zur Konkurrenz einen integrierten Adblocker an.

Der umstrittene Online-Werbeblocker Adblock Plus bietet künftig zusammen mit dem Software-Unternehmen Maxthon einen eigenen Webbrowser an. Zunächst werde man die Software für Windows-PCs veröffentlichen, später auch für das Mac-System OS X, kündigten die Unternehmen am Mittwoch an. Der Browser soll automatisch "störende" Werbung blockieren.

Als Erweiterung für die populären Browser Firefox und Chrome wird Adblock Plus bereits von vielen Millionen Nutzern eingesetzt. Die Software wurde nach Angaben des Unternehmens mehr als 300 Millionen Mal heruntergeladen.

Umstrittene Geschäftsmethoden

Der Blocker ist wegen seiner Geschäftspraktiken umstritten. Ein Abstimmungs-System in der "Adblock-Plus-Community" zur geblockten "störenden" Werbung ist Kritikern nicht transparent genug. Hinzu kommt, dass Unternehmen sich von der Sperre freikaufen können. The Financial Times berichtete Anfang Februar, dass es dafür nun sogar Belege geben soll. Microsoft, Google und Amazon sollen dafür bezahlt haben, dass Nutzer die Werbung der genannten Unternehmen trotzdem zu sehen bekommen.

Till Faida, Mitgründer und Geschäftsführer des Kölner Adblock-Plus-Betreibers Eyeo, erklärte, die Idee dahinter sei nicht, die gesamte Werbung im Netz zu beseitigen. "Es geht vielmehr darum, Werbung akzeptabel zu machen - durch den Verzicht auf irritierende und aufdringliche Werbeformate." Zudem solle der Nutzer hundertprozentige Kontrolle darüber erhalten, was er oder sie im Internet sehen wolle und was nicht.

Versierter Adblocker-Plus-Partner

Der Browser Maxthon wurde ursprünglich vor über zehn Jahren als Variante des Internet Explorers ("MyIE") in China entwickelt, und hatte von Anfang an einen Werbeblocker integriert. Das Unternehmen ist mittlerweile auch in den USA aktiv. Technisch basiert Maxthon auf Googles Chrome-Browser. Über 120 Millionen aktive Nutzer hat Maxthon nach eigenen Angaben. Die Nutzung dürfte aber vorrangig mobil stattfinden. Als Desktop-Version war Maxthon in den letzten Monaten kaum mehr präsent.

(APA/Dpa/Red. )

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