Brain Force: 2,40 Euro-Plicht-Offert

Die Beteiligungsgesellschaft UIAG gedenkt nicht, das bestehende Pflicht-Offert für die Papiere der Softwarefirma Brain Force zu erhöhen. Dieses läuft bis 17.April.

Die Beteiligungsgesellschaft UIAG und ihr Mehrheitsaktionär, der Industrielle Stefan Pierer, machen ernst mit ihrem Angebot für die börsenotierte Softwarefirma Brain Force. Die UIAG hat am Donnerstag ein entsprechendes Pflichtoffert veröffentlicht. Das bereits angekündigte Angebot von 2,40 Euro je Brain Force-Aktie ist bei den Aktionären bisher auf wenig Euphorie gestoßen. Dennoch sind Pierer und UIAG dabei geblieben.


Die BF Informationstechnologie-BeteiligungsgmbH (BFIG) von UIAG und Pierer, die derzeit knapp 25 Prozent an Brain Force hält, bietet damit knapp 28 Mio. Euro für die restlichen Anteile. Ende der Annahmefrist ist der 17. April. Für Aktionäre, die das Angebot nicht annehmen, wird es eine Nachfrist geben. Brain Force hat wegen des Übernahmeangebots am Donnerstag seine Hauptversammlung vom 23.4.2008 auf den 28.5.2008 verlegt.


Ursprünglich hatte die UIAG ein Angebot von 2,30 Euro geplant, dann aber Mitte Februar eine Aufstockung auf 2,40 Euro in Aussicht gestellt. UIAG-Vorstand Herbert Paierl erklärte danach im "WirtschaftsBlatt": "Wir haben nicht vor, nochmals zu erhöhen." Ziel der BFIG ist laut Übernahmeangebot auch nicht eine Komplettübernahme. Die Gesellschaft wolle "lediglich die Mehrheit" erlangen. Eine qualifizierte Mehrheit von 75 Prozent oder mehr sei nicht angestrebt.


Nach der Veröffentlichung des Pflichtangebots am Donnerstag ist der Kurs der Brain Force-Aktie in Wien um 2 Prozent auf 2,41 Euro gefallen.


Die UIAG warnte im Pflichtangebot "ausdrücklich" davor, dass die Aktie schon bei einer niedrigen Annahme-Quote vom Kurszettel verschwinden könnte, weil der Streubesitz derzeit nur etwas mehr als 50 Prozent betrage. Sinkt er unter 25 Prozent muss sich Brain Force aus dem Prime Market der Wiener Börse zurückziehen, heißt es im Pflichtangebot.


Hintergrund des Pflichtangebots ist, dass die von UIAG, Pierer und dessen Cross Industries gemeinsam mehrheitlich gehaltene BFIG als Übernahmevehikel Anfang Februar ihre Brain-Force-Aktien auf 24,32 Prozent aufgestockt und darüber hinaus weitere 5,86 Prozent Stimmrechte an Brain Force durch einen am selben Tag geschlossenen Stimmbindungsvertrag mit der Beko Holding AG erhalten hat, an der Cross wiederum über 25 Prozent hält.


An der UIAG ist die Cross derzeit mit 50,06 Prozent beteiligt. Rund 30 Prozent werden an der Wiener Börse gehandelt. Die UIAG-Aktie ist am Donnerstag um 3,33 Prozent auf 16,54 Euro gefallen. (APA)

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