Spectrum
Reden wir über das, was wir gerade verlieren
Den Glauben früherer Generationen, dass eine schönere Zukunft vor uns liegt, können wir nicht mehr teilen. Und schon gar nicht den, dass die Kinder ein besseres Leben haben werden als wir.
von
Daniel Schreiber
Glück ist ein Haufen stinkender Barbies: Die Romane von Astrid H. Roemer und Toxische Pommes
Fast wieder „hingeschmissen“ hätten Bettina Eibel-Steiner und Anne-Catherine Simon den Debütroman der von TikTok und Instagram bekannten Satirikerin Toxische Pommes, bis … Überwältigt sind sie von einem Roman der aus Surinam stammenden Astrid H. Roemer. Und in Casablanca erleben sie ein unglaubwürdiges und trotzdem hinreißendes Happy End.
Folge 11
Der Chef in seinem Königreich
von
Radek Knapp
Spectrum
Leg endlich die Sonnenbrille weg und schau mir in die Augen, Kleiner!
Sonnenbrillen gehören ins Reich der Ahnungen und Blicke, der Verführung und Abweisung. Sie erzählen am helllichten Tag von der Nacht. Hinter ihnen könnte sich alles abspielen, aber sie sagen auch selbst etwas aus.
von
Patrick Holzapfel
wir haben gerade sonntag
wir haben gerade sonntag
und ich freue mich
ein hübscher gedanke zu denken
sich zu freuen und sich zu leben
die vögel singen im chor
ich flattere –
zwischen meinen lippen das bier
es ist sehr erfrischend
wenn alle stühle tanzen
gerade so wie ich gefallen bin
die vögel singen wie zuvor
ich habe freude übrig – .
Fritz Widhalm
wir haben gerade sonntag
und ich freue mich
ein hübscher gedanke zu denken
sich zu freuen und sich zu leben
die vögel singen im chor
ich flattere –
zwischen meinen lippen das bier
es ist sehr erfrischend
wenn alle stühle tanzen
gerade so wie ich gefallen bin
die vögel singen wie zuvor
ich habe freude übrig – .
Fritz Widhalm
Expedition Europa
Im nordmazedonisch-bulgarischen Grenzort Delčevo schlitterte ich in ein verboten schönes Besäufnis
von
Martin Leidenfrost
Architektur und Design…
Wien-Penzing: Wer will in der Schule wohnen?
Die Doppelhauptschule von Helmut Richter in Wien-Penzing ist ein ikonischer Bau. Seit 2017 steht sie leer, seit Kurzem unter Denkmalschutz, der Schulbedarf des Bezirks ist gedeckt. Nun sucht die Stadt nach einer zukunftsfähigen Nutzung: als Wohnbau?
von
Isabella Marboe
Buch der Woche
John Wray: Zwei Jugendliche verlieren sich zwischen Glamrock und Trash
John Wray über die Empfindsamkeit der Fankultur: Der anfängliche Roadtrip nach Los Angeles entwickelt sich für drei junge Heavy-Metal-Fans zu einer Höllenfahrt durch den norwegischen Winterwald.
von
Klaus Kastberger
Literatur
Im neuen Erzählband von T. C. Boyle wird ein halbes Dorf vergiftet
Als hätte er sie mit einem scharfen Messer aus dem Stoff absurder alltäglicher Begebenheiten herausgeschnitten: 13 Short Storys von T. C. Boyle.
von
Karin S. Wozonig
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel
Sie trällerte leise, aber bestimmt
Die Frau verkehrte mit Intellektuellen, sang und schauspielte – ihr Ehemann war Akteur und engagierte sich auf der politischen Bühne.
von
Antonia Barboric
Jüdisches Leben
Der Wiener Dialekt klang schrecklich süß in meinen Ohren
Die Schriftstellerin Lore Segal kam 1938 mit zehn Jahren im ersten Kindertransport nach England. Ihre Eltern konnten später fliehen. Für das „Spectrum“ schrieb sie eine Erzählung über einen Besuch in Wien.
von
Lore Segal
Literatur
Uljana Wolf fährt mit der Sprache Schlitten
Uljana Wolf dichtet über das Muttersein und erweckt Lautlandschaften mit Diskurspflänzchen, Rapfrucht und Songsingsang. Mit Hölderlin verfährt sie ganz kühn.
von
Katharina Tiwald
Am Spieltisch
Als ich mein eigenes Kabuki-Theater baute
Das Brettspiel „Iki“ versetzt uns in das Japan der Edo-Zeit, die längste Friedensperiode des Landes, in der die Städte wuchsen und die Geschäftsleute an Einfluss gewannen.
von
Erwin Uhrmann
Literatur
Markus Berges: Verliebt im Sommer nach Tschernobyl
Markus Berges erzählt von der Annäherung zwischen Hilfspfleger und Klinikpatientin.
von
Erich Demmer
Spectrum
Für jeden Schmarren steigen wir ins Auto
In Langeoog gibt es Handwerker ohne Firmenauto und Männer um die sechzig, die mit dem Lastenrad unterwegs sind. Im Weinviertel würde jeder glauben, dass sie den Führerschein abgeben mussten. Unser „Spectrum“-Autor Reinhard Seiß über den Autowahn und wie man ihm beikommt.
von
Reinhard Seiß
Spectrum
Wenigstens gibt es in Venedig keine Segways
von
Wolfgang Kos
Architektur und Design
Hotel The Hoxton Vienna: Gut, dass dieses Haus unter Denkmalschutz steht
Das „Gewerbehaus“ der Wiener Wirtschaftskammer war repräsentativ für eine Phase der Nachkriegsarchitektur, nun beherbergt es das Hotel The Hoxton. Das Ergebnis der Sanierung beweist: Es war richtig, dieses Haus unter Schutz zu stellen.
von
Christian Kühn
Literatur
Im Chat mit der Muttergottes
Eine Redakteurin erhält seltsame Nachrichten. Ist sie verrückt geworden, oder naht Hilfe „von oben“? Edith Löhles Roman amüsiert und klärt auf.
von
Antonia Barboric
Spectrum
Zu Hause im Wiener Speckgürtel
Für meine Freunde war der Wienerwald eine Restaurantkette für Hühnerfleisch und der Ort, wo Jack Unterweger Frauenleichen verscharrte. Über resignierte Müllmänner, die Kuscheltiere eines Altnazis und Sebastian Kurz, der Jugendlichen die perfekte Ausrede geliefert hat.
von
Zoë Jenny
Architektur und Design
Das Torfmoor bei Budapest: Naturlehrpfad statt Parkplatz
Zivilgesellschaftlicher Protest bewahrte das Torfmoor in der ungarischen Stadt Dunakeszi vor der Verbauung. Nun lädt ein Lehrpfad zu spannenden Erkundungen ein.
von
Franziska Leeb
Literatur
Der Ostblock verschwand im besten Moment
Volker Braun legt drei „Versuche“ vor: Wie bewegt man sich auf einer Landmasse, wie bleibt man auf dem Boden, und wie lebt man mit Gewalten?
von
Thomas Rothschild
Spectrum
Lesen Sie diesen Text, und werden Sie zum Frühaufsteher
von
Daniela Chana
Expedition Europa
Vergewaltigungen im Krieg: Eine Kosovarin hilft den Opfern
Expedition Europa: „Man vergewaltigt die Tochter und ermordet den Vater“, erzählt Feride Rushiti von der Gewalt der Serben gegen die Albaner.
von
Martin Leidenfrost
Philosophie
Peter Strasser schreibt an gegen die dunkle Lust am Untergang
Ohne reale Gefährdungen wie die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg in Abrede zu stellen, sieht Peter Strasser eine „dunkle Lust am Untergang“ am Werk. Sein „Ewigkeitsdrang“ ist ein Nachdenkbuch voller unterschiedlicher Miniaturen.
von
Wolfgang Müller-Funk
Expedition Europa
Entgegen anderslautender Gerüchte hält sich Juan Carlos wohl in Abu Dhabi auf
von
Martin Leidenfrost
Buch der Woche
Von vertriebenen Freundinnen und ehemaligen Liebhabern – die Briefe der Anna Mitgutsch
Liebende, die einander schrecklich verfehlen, vermisste Großmütter und Freundinnen, die andere Wege gingen. In „Unzustellbare Briefe“ porträtiert Anna Mitgutsch Menschen aus ihrem Leben.
von
Daniela Strigl
Literatur
Max Höfler läuft Schlittschuh mit Odysseus
Anhand sprachlicher Kapriolen rückt Max Höfler in seinem Band „Alles über alles oder warum“ gegenwärtige Probleme in den Fokus.
von
Alexandra Millner
Spectrum
Franz Josef Czernin: Wer hat hier was zu verbergen?
Man verhält sich zu demokratisch Gewählten oft wie zu Majestäten, Duces, Führern oder wie zu Pop- und Filmstars. Solange Bedürfnissen dieser Art nachgegeben wird und diese gefördert werden, ist eine Gesellschaft bestenfalls auf halbem Weg zur Demokratie. Von Hoffnung und Widerspruch.
von
Franz Josef Czernin
Spectrum
Frieden ist nicht lächerlich
Unser Autor, der Schriftsteller Dinçer Güçyeter, über eine erschütternde Begegnung mit einer jüdischen Leserin: Du hast für uns alle getrauert, für Juden, Moslems und Christen.
von
Dinçer Güçyeter
Expedition Europa
Sie haben die niedrigste Geburtenrate der EU und sind sehr katholisch. Was ist in Malta los?
„Die Leute haben Hunde und Katzen lieber“, sagt eine Frau, als ich sie frage, warum es in Malta so wenige Kinder gibt. Eine andere meint, es liegt daran, dass die Frauen Geld verdienen müssen.
von
Martin Leidenfrost
Buch der Woche
Joyce Carol Oates macht Misogynie zum Thriller
Der Roman „Babysitter“ von Vielschreiberin Joyce Carol Oates ist gleichzeitig ein wilder Thriller und eine feinsinnige Studie über männliche Gewalt. Und ja, das ist möglich.
von
Bettina Steiner
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel…
Er war ein hilfsbereiter Kerl – aber so lästig!
Jede(r) von uns hat wohl schon einmal mit so jemandem zu tun gehabt: einer furchtbaren Nervensäge.
von
Antonia Barboric
Folge 10
Einmal wie Herr Lakatos sein
von
Radek Knapp
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel…
Der Künstler, der von Neidern umgeben war
Zwei Freunde schwärmten für Frauen, die Literatur und einen Meister dieser Kunst – und reüssierten letztlich auch selbst, zumindest in der Literatur.
von
Antonia Barboric
Buch der Woche
Thomas Kunst erzählt der Katze, was er denkt
Gedichte, die komponiert sind wie klassische Musik, Bilderfluten und Kritik an der Öffentlichkeit. Thomas Kunsts Lyrikband „WÜ“ ist ein Buch zum Nachdenken.
von
Erwin Uhrmann
Literatur
Der Sohn lebt im Weltraum
Was geschieht, wenn man sich nur mehr Sorgen macht? Stefan Sommers Debüt „Trabant“ ist eine temporeiche Erzählung über Familiendynamiken.
von
Johanna Lenhart
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel…
Staatsfrauen unter sich
Eine Thronfolgerin, die nicht regieren will, eine Freundin, die intrigiert, und eine junge Hofdame, die sich kurzzeitig als Marionette einspannen lässt. Was kommt dabei heraus?
von
Antonia Barboric
Folge 6
Was ist mit den Millionen passiert?
von
Radek Knapp
Leipziger Buchmesse
Das können wir empfehlen: 7 Kinderbücher für diesen Frühling
Leipziger Buchmesse
Das können wir empfehlen: 13 Romane für diesen Frühling
Literatur
Asterix lebt jetzt im Slum
In die Pariser Vorstädte führt Anne Weber in ihrem Roman „Bannmeilen“ – und damit in von Bettlern gesäumte Betonwüsten, bienenstockartige Wohnblöcke, auf Schmugglermärkte und in „Männerkneipen“. Eine Welt der Ausgrenzung ohne Perspektive und Vision.
von
Björn Hayer
Buch der Woche
Mareike Fallwickl schreibt über eine Welt, in der die Frauen sich aus Protest auf die Straße legen
Sie sind ausgelaugt. Sie haben die Männer verlassen. Um ihren Protest öffentlich zu machen, legen sich die Frauen stumm auf die Straßen. Mareike Fallwickl entwirft in ihrem Roman „Und alle so still“ ein erschreckendes Szenario.
von
Linda Stift