Seit Jahrhunderten lebt Venedig in einer gewissen Leichtigkeit mit seinem drohenden Untergang.
Spectrum

Reden wir über das, was wir gerade verlieren

Den Glauben früherer Generationen, dass eine schönere Zukunft vor uns liegt, können wir nicht mehr teilen. Und schon gar nicht den, dass die Kinder ein besseres Leben haben werden als wir.
Bettina Steiner und Anne-Catherine Simon haben den neue Roman der Autorin und Satirikerin Toxische Pommes (Bild) „Ein schönes Ausländerkind“ gelesen.

Glück ist ein Haufen stinkender Barbies: Die Romane von Astrid H. Roemer und Toxische Pommes

Fast wieder „hingeschmissen“ hätten Bettina Eibel-Steiner und Anne-Catherine Simon den Debütroman der von TikTok und Instagram bekannten Satirikerin Toxische Pommes, bis … Überwältigt sind sie von einem Roman der aus Surinam stammenden Astrid H. Roemer. Und in Casablanca erleben sie ein unglaubwürdiges und trotzdem hinreißendes Happy End. 
Obst und Gemüse auf einem Wochenmarkt . *** Fruit and vegetables at a weekly market
Folge 11

Der Chef in seinem Königreich

Ich verstand, dass Sonnenbrillen etwas mit dem zu tun haben, was nicht in Worten gesagt werden kann.
Spectrum

Leg endlich die Sonnenbrille weg und schau mir in die Augen, Kleiner!

Sonnenbrillen gehören ins Reich der Ahnungen und Blicke, der Verführung und Abweisung. Sie erzählen am helllichten Tag von der Nacht. Hinter ihnen könnte sich alles abspielen, aber sie sagen auch selbst etwas aus.
wir haben gerade sonntag

wir haben gerade sonntag
und ich freue mich
ein hübscher gedanke zu denken
sich zu freuen und sich zu leben
die vögel singen im chor
ich flattere –

zwischen meinen lippen das bier
es ist sehr erfrischend
wenn alle stühle tanzen
gerade so wie ich gefallen bin
die vögel singen wie zuvor
ich habe freude übrig – .

Fritz Widhalm

1500 Quadratmeter Glas: Die Dächer der Richter-Schule wurden oft als Libellenflügel rezipiert.
Architektur und Design…

Wien-Penzing: Wer will in der Schule wohnen?

Die Doppelhauptschule von Helmut Richter in Wien-Penzing ist ein ikonischer Bau. Seit 2017 steht sie leer, seit Kurzem unter Denkmalschutz, der Schulbedarf des Bezirks ist gedeckt. Nun sucht die Stadt nach einer zukunftsfähigen Nutzung: als Wohnbau?
Der österreich-amerikanischen Autor John Wray lebt in New York und verbringt die Sommermonate gern bei seinen Verwandten in Friesach.
Buch der Woche

John Wray: Zwei Jugendliche verlieren sich zwischen Glamrock und Trash

John Wray über die Empfindsamkeit der Fankultur: Der anfängliche Roadtrip nach Los Angeles entwickelt sich für drei junge Heavy-Metal-Fans zu einer Höllenfahrt durch den norwe­gischen Winterwald.
T. C. Boyle hat sein Erzähltalent – in über 100 Short Storys und 19 Romanen – in der kurzen wie in der langen Form bewiesen.
Literatur

Im neuen Erzählband von T. C. Boyle wird ein halbes Dorf vergiftet

Als hätte er sie mit einem scharfen Messer aus dem Stoff absurder alltäglicher Begeben­heiten herausgeschnitten: 13 Short Storys von T. C. Boyle.
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel

Sie trällerte leise, aber bestimmt

Die Frau verkehrte mit Intellektuellen, sang und schauspielte – ihr Ehemann war Akteur und engagierte sich auf der politischen Bühne.
Lore Segal mit eineinhalb Jahren am Hamerlingplatz in der Josefstadt.
Jüdisches Leben

Der Wiener Dialekt klang schrecklich süß in meinen Ohren

Die Schriftstellerin Lore Segal kam 1938 mit zehn Jahren im ersten Kindertransport nach England. Ihre Eltern konnten später fliehen. Für das „Spectrum“ schrieb sie eine Erzählung über einen Besuch in Wien.
Uljana Wolf klopft jeden Satz auf seine ganz nah lauernden semantischen Alternativen ab.
Literatur

Uljana Wolf fährt mit der Sprache Schlitten

Uljana Wolf dichtet über das Muttersein und erweckt Lautlandschaften mit Diskurspflänzchen, Rapfrucht und Songsingsang. Mit Hölderlin verfährt sie ganz kühn.
In den geschäftigen Straßen von Nihonbashi: das Spiel „Ik“ von Koota Yamada.
Am Spieltisch

Als ich mein eigenes Kabuki-Theater baute

Das Brettspiel „Iki“ versetzt uns in das Japan der Edo-Zeit, die längste Friedensperiode des Landes, in der die Städte wuchsen und die Geschäftsleute an Einfluss gewannen.
Markus Berges: Autor, Sänger, Songschreiber.
Literatur

Markus Berges: Verliebt im Sommer nach Tschernobyl

Markus Berges erzählt von der Annäherung zwischen Hilfspfleger und Klinikpatientin.
Seit Österreich 2002 eine „Nachhaltigkeitsstrategie“ beschlossen hat, wurde das Straßennetz um 800 Kilometer ausgebaut.
Spectrum

Für jeden Schmarren steigen wir ins Auto

In Langeoog gibt es Handwerker ohne Firmenauto und Männer um die sechzig, die mit dem Lastenrad unterwegs sind. Im Weinviertel würde ­jeder glauben, dass sie den Führerschein abgeben mussten. Unser „Spectrum“-Autor Reinhard Seiß über den Autowahn und wie man ihm beikommt.
Altes Haus, neues Hotel: die Lobby im The Hoxton Wien.
Architektur und Design

Hotel The Hoxton Vienna: Gut, dass dieses Haus unter Denkmalschutz steht

Das „Gewerbehaus“ der Wiener Wirtschaftskammer war repräsentativ für eine Phase der Nachkriegsarchitektur, nun beherbergt es das Hotel The Hoxton. Das Ergebnis der Sanierung beweist: Es war richtig, dieses Haus unter Schutz zu stellen.
Literatur

Im Chat mit der Muttergottes

Eine Redakteurin erhält seltsame Nachrichten. Ist sie verrückt geworden, oder naht Hilfe „von oben“? Edith Löhles Roman amüsiert und klärt auf.
Für Städter schlägt in der Provinz bekanntlich das Herz der Finsternis. Wehe dem, der es aus dem Takt zu bringen versucht.
Spectrum

Zu Hause im Wiener Speckgürtel

Für meine Freunde war der Wienerwald eine Restaurant­kette für Hühnerfleisch und der Ort, wo Jack Unterweger Frauenleichen verscharrte. Über resignierte Müllmänner, die Kuscheltiere eines Altnazis und Sebastian Kurz, der Jugendlichen die perfekte Ausrede geliefert hat.
Ein rund 900 Meter langer Rundweg verbindet die einzelnen Stationen.
Architektur und Design

Das Torfmoor bei Budapest: Naturlehrpfad statt Parkplatz

Zivilgesellschaftlicher Protest bewahrte das Torfmoor in der ungarischen Stadt Dunakeszi vor der Verbauung. Nun lädt ein Lehrpfad zu spannenden Erkundungen ein.
Beschäftigte sich mit dem Scheitern der DDR: Volker Braun, geboren 1939 in Dresden.
Literatur

Der Ostblock verschwand im besten Moment

Volker Braun legt drei „Versuche“ vor: Wie bewegt man sich auf einer Landmasse, wie bleibt man auf dem Boden, und wie lebt man mit Gewalten?
Das Heroinat-Denkmal in Prishtina.
Expedition Europa

Vergewaltigungen im Krieg: Eine Kosovarin hilft den Opfern

Expedition Europa: „Man vergewaltigt die Tochter und ermordet den Vater“, erzählt Feride Rushiti von der Gewalt der Serben gegen die Albaner.
Reaktualisiert einen Diskurs über letzte Dinge: der Philosoph Peter Strasser, geboren 1950.
Philosophie

Peter Strasser schreibt an gegen die dunkle Lust am Untergang

Ohne reale Gefährdungen wie die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg in Abrede zu stellen, sieht Peter Strasser eine „dunkle Lust am Untergang“ am Werk. Sein „Ewigkeitsdrang“ ist ein Nachdenkbuch voller unterschiedlicher Miniaturen.
Fiktive Abschiedsbriefe zwischen Abrechnung und Hommage: Anna Mitgutsch, geboren 1948 in Linz.
Buch der Woche

Von vertriebenen Freundinnen und ehemaligen Liebhabern – die Briefe der Anna Mitgutsch

Liebende, die einander schrecklich verfehlen, vermisste Großmütter und Freundinnen, die andere Wege gingen. In „Unzustellbare Briefe“ porträtiert Anna Mitgutsch Menschen aus ihrem Leben.
Ist auch bildender Künstler: Max Höfler, geboren 1978 , lebt in Graz.
Literatur

Max Höfler läuft Schlittschuh mit Odysseus

Anhand sprachlicher Kapriolen rückt Max Höfler in seinem Band „Alles über alles oder warum“ gegenwärtige Probleme in den Fokus.
Widersprüche sind unsere Hoffnung, meinte Brecht einmal. 
Spectrum

Franz Josef Czernin: Wer hat hier was zu verbergen?

Man verhält sich zu demokratisch Gewählten oft wie zu Majestäten, Duces, Führern oder wie zu Pop- und Filmstars. Solange Bedürfnissen dieser Art nachgegeben wird und diese gefördert werden, ist eine Gesellschaft bestenfalls auf halbem Weg zur Demokratie. Von Hoffnung und Widerspruch.
Pro-Palästina-Demonstration in Lissabon im April 2024.
Spectrum

Frieden ist nicht lächerlich

Unser Autor, der Schriftsteller Dinçer Güçyeter, über eine erschütternde Begegnung mit einer jüdischen Leserin: Du hast für uns alle getrauert, für Juden, Moslems und Christen.
Die Gäste sind in den besten Jahren und haben andere Sorgen.
Expedition Europa

Sie haben die niedrigste Geburtenrate der EU und sind sehr katholisch. Was ist in Malta los?

„Die Leute haben Hun­de und Katzen lie­ber“, sagt eine Frau, als ich sie frage, warum es in Malta so wenige Kinder gibt. Eine andere meint, es liegt daran, dass die Frauen Geld verdienen müssen.
Schreibt bisher mehr als 40 Romane: Joyce Carol Oates, geboren 1938 in Lockport, New York.
Buch der Woche

Joyce Carol Oates macht Misogynie zum Thriller

Der Roman „Babysitter“ von Vielschreiberin Joyce Carol Oates ist gleichzeitig ein wilder Thriller und eine feinsinnige Studie über männliche Gewalt. Und ja, das ist möglich.
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel…

Er war ein hilfsbereiter Kerl – aber so lästig!

Jede(r) von uns hat wohl schon einmal mit so jemandem zu tun gehabt: einer furchtbaren Nervensäge.
Folge 10

Einmal wie Herr Lakatos sein

Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel…

Der Künstler, der von Neidern umgeben war

Zwei Freunde schwärmten für Frauen, die Literatur und einen Meister dieser Kunst – und reüssierten letztlich auch selbst, zumindest in der Literatur.
Erhielt 2023 den Erich-Fried-Preis: Thomas Kunst, geboren 1965 in Stralsund.
Buch der Woche

Thomas Kunst erzählt der Katze, was er denkt

Gedichte, die komponiert sind wie klassische Musik, Bilderfluten und Kritik an der Öffentlichkeit. Thomas Kunsts Lyrikband „WÜ“ ist ein Buch zum Nachdenken.
Wuchs in einer kleinen schwäbischen Gemeinde auf, arbeitet heute als Journalist: Stefan Sommer, geboren 1989.
Literatur

Der Sohn lebt im Weltraum

Was geschieht, wenn man sich nur mehr Sorgen macht? Stefan Sommers Debüt „Trabant“ ist eine temporeiche Erzählung über Familiendynamiken.
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel…

Staatsfrauen unter sich

Eine Thronfolgerin, die nicht regieren will, eine Freundin, die intrigiert, und eine junge Hofdame, die sich kurzzeitig als Marionette einspannen lässt. Was kommt dabei heraus?
Erhielt 2020 den Deutschen Buchpreis: Anne Weber, geboren 1967 in Offenbach am Main.
Literatur

Asterix lebt jetzt im Slum

In die Pariser Vorstädte führt Anne Weber in ihrem Roman „Bannmeilen“ – und damit in von Bettlern gesäumte Betonwüsten, bienenstockartige Wohnblöcke, auf Schmugglermärkte und in „Männerkneipen“. Eine Welt der Ausgrenzung ohne Perspektive und Vision.
Wird es die weibliche Solidarität tatsächlich geben, die Mareike Fallwickl (Jahrgang 1983) so hoffnungsvoll zeichnet?
Buch der Woche

Mareike Fallwickl schreibt über eine Welt, in der die Frauen sich aus Protest auf die Straße legen

Sie sind ausgelaugt. Sie haben die Männer verlassen. Um ihren Protest öffentlich zu machen, legen sich die Frauen stumm auf die Straßen. Mareike Fallwickl entwirft in ihrem Roman „Und alle so still“ ein erschreckendes Szenario.

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