Heuer gibt es neue Kategorien, darunter "Songwriter des Jahres". Dafür fallen Schlager und Volkstümliche Musik weg. Die Verleihung der österreichischen Musikpreise findet am 29. März statt.
Die "Amadeus Austrian Music Awards" präsentieren sich in diesem Jahr leicht adaptiert: Nachdem im Vorjahr einige Künstler Kritik an der Veranstaltung und Medienpartnern äußerten und drei Acts letztlich ihre Nominierungen zurückgezogen haben, soll die 15. Gala am 29. März im Wiener Volkstheater (ATV überträgt zeitversetzt ab 21.20 Uhr) nun wieder für rein musikalische Schlagzeilen sorgen. So wird es heuer vier neue Kategorien geben.
"Wir haben immer gesagt: Dieser Preis ist ein work in progress. Man muss jedes Jahr ein bisschen nachjustieren und alle paar Jahre an größeren Schrauben drehen", sagte Hannes Eder, der Präsident des veranstaltenden Verbands der österreichischen Musikwirtschaft IFPI bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.
2014: Absage von HVOB und Naked Lunch
2014 hatten die Bands HVOB und Naked Lunch sowie Rapper Monobrother ihre Nominierungen zurückgezogen. Dabei wurde einerseits die Kooperation des "Amadeus" in der Kategorie Electronic/Dance mit dem Radiosender Kronehit kritisiert, andererseits die Kategorie-Zuteilung hinterfragt bzw. die Awards selbst als "Trostpreis" bezeichnet (Monobrother). Rapper Chakuza rief wiederum dazu auf, nicht für ihn, sondern einen Kollegen zu stimmen. Die Veranstalter kündigten danach an, auf die Kritikpunkte eingehen zu wollen und den Kreis der "Mitdenker und Mitkonzipierer" zu erweitern. Dementsprechend habe man in "erweiterter Runde" mit Vertretern der Indie-Labels das adaptierte Modell entwickelt, wie Eder heute auf Nachfrage erläuterte.
Schlager und Volkstümliche Musik fallen weg
Herausgekommen sind konkret die neuen Kategorien Band, Künstler und Künstlerin des Jahres (mit jeweils sieben Nominierten) sowie Songwriter des Jahres. Um "die größtmögliche Fairness" bei diesen genreübergreifenden Bereichen walten zu lassen, wird die Gewinnerermittlung zu gleichen Teilen durch das Onlinevoting des Publikums sowie eine Fachjury erfolgen. Nicht mehr als eigenständige Kategorien scheinen Schlager und Volkstümliche Musik auf, da die hier beheimateten, "kommerziell erfolgreichen" Künstler ohnehin in den allgemeinen Bereichen Niederschlag finden, so Eder. Dort kommen die Nominierungen zu 50 Prozent durch die Verkäufe im Vorjahr zustande. Aus Pop wurde wiederum Alternative Pop/Rock.
Wanda und Andreas Gabalier als Favoriten
Die größten Chancen, mit einer Trophäe nach Hause zu gehen, haben heuer jedenfalls die Indie-Band Wanda und Sänger Andreas Gabalier, die auf fünf (inklusive der Vorauswahl zum FM4-Award) bzw. vier Nominierungen kommen und etwa als Band bzw. Künstler des Jahres sowie für das beste Album und den besten Song nominiert wurden.
Dahinter folgen dicht gedrängt Conchita Wurst, Die Seer, Julian Le Play, Parov Stelar, Nazar und Klangkarussell mit jeweils drei Nominierungen. Bilderbuch kommen auf zwei Nominierungen (Band des Jahres und Song des Jahres für "Spliff").
Was die letztendliche Entscheidung betrifft, weichen nur die Lebenswerk-Auszeichnung sowie das Best Engineered Album vom geteilten Voting zwischen Publikum und Jury ab. Der FM4-Award wird hingegen gänzlich von den Hörern des Senders bestimmt. Sie können unter anderem zwischen Julian & Der Fux, Cid Rim und Ja, Panik wählen.
Manuel Rubey und Arabella Kiesbauer werden die diesjährige Amadeus-Gala moderieren.
>> Die Kategorien im Überblick <<
Band des Jahres
- Bilderbuch
- Die Seer
- Klangkarussell
- Nockalm Quintett
- Poxrucker Sisters
- Tagträumer
- Wanda
Künstler des Jahres
- Andreas Gabalier
- Julian Le Play
- Left Boy
- Nazar
- Nik P.
- Semino Rossi
- Udo Jürgens
Künstlerin des Jahres
- Allessa
- Anna F.
- Birgit Denk
- Como
- Conchita Wurst
- Petra Mayer
- Virginia Ernst
Album des Jahres
- "Amore" Wanda
- "Echt Seerisch" Die Seer
- "Home Sweet Home (International Special Edition)" Andreas Gabalier
- "Melodrom" Julian Le Play
- "Mitten im Leben Tribute Album" Udo Jürgens
Song des Jahres
- "Amoi seg' ma uns wieder" Andreas Gabalier
- "Bologna" Wanda
- "Rise Like a Phoenix" Conchita Wurst
- "Sinn" Tagträumer
- "Spliff" Bilderbuch
Live-Act des Jahres
- Andreas Gabalier
- Die Seer
- Julian Le Play
- Parov Stelar
- Rainhard Fendrich
Video des Jahres
- "10 A.M." Left Boy
- "Heroes" Conchita Wurst
- "Netzwerk (Falls like Rain)" Klangkarussell
- "The Sun" Parov Stelar
- "Zwischen Zeit & Raum" Nazar feat. Falco
Songwriter des Jahres
- Christian Zierhofer (Musik) & "Du warst der geilste Fehler meines Lebens" (Nockalm Quintett)
Lemo (Text & Musik) - "Vielleicht der Sommer" (Lemo)
Stefanie, Christina & Magdalena - "Glick" (Poxrucker Sisters)
Poxrucker (Text & Musik) und
Roman Steinkogler (Musik)
Thomas Schneider & Kevin Lehr - "Sinn" (Tagträumer)
(Musik & Text)
Thorsteinn Einarsson, Lukas - "Leya" (Thorsteinn Einarsson)
Hillebrand, Noa Ben-Gur & Alex
Pohn (Musik & Text)
Alternative Pop/Rock
- Der Nino aus Wien
- Garish
- Ja, Panik
- Olympique
- Wanda
Electronic/Dance:
- A.G. Trio
- Dorian Concept
- Klangkarussell
- Parov Stelar
- Tosca
Hard & Heavy
- Bloodsucking Zombies from Outer Space
- Drescher
- Kontrust
- Mandatory
- Rest In Fear
HipHop/Urban
- Ansa
- Chakuza
- Dame
- Nazar
- RAF Camora/Chakuza/Joshi Mizu
Jazz/World/Blues
- 5/8erl in Ehr'n
- DelaDap
- Georg Breinschmid
- Hans Theessink
- Molden/Resetarits/Soyka/Wirth
Best Engineered Album (wird bereits am 27. März verliehen)
- Krystian Koenig "Netzwerk" (Klangkarussell)
- Ekkehard Breuss "Sweet Dreams" (Aja & Toni Eberle)
- Little Konzett "Beyond A Miracle" (Mia Luz)
- Kurt Strohmeier "Between the Walls" (Dorothea Jaburek and Berndt
- Luef Trio)
- Lukas Hillebrand "Melodrom" (Julian Le Play)
FM4-Award (Vorauswahl von 20 Acts, die bis 19. Februar auf fünf Nominierte reduziert wird)
- 5/8erl in Ehr'n
- Ash My Love
- Cid Rim
- Der Nino Aus Wien
- Dorian Concept
- Dust Covered Carpet
- Fid Mella & Brenk Sinatra
- Ja, Panik
- Johann Sebastian Bass
- Julian & Der Fux
- Konea Ra
- Luise Pop
- Mile Me Deaf
- Monsterheart
- Nazar
- Olympique
- Salute
- Sex Jams
- Wanda
- Yo!zepp, Chrisfader und Testa
Link zum Voting auf fm4.orf.at
(APA)