Der Ton in der Tiroler ÖVP wird rauer: Nachdem AK-Präsident Zangerl zuletzt "türkise Putschisten" kritisierte, kontert nun Wirtschaftsbundchef Hörl - und Zangerl legt nach.
Was die Einschätzung der Arbeit der türkis-blauen Bundesregierung betrifft, wird der Ton innerhalb der Tiroler Volkspartei rauer. Während ÖVP-Wirtschaftsbundobmann und Nationalratsabgeordneter Franz Hörl den schwarzen Arbeiterkammerpräsidenten Erwin Zangerl in der "Tiroler Tageszeitung" als "proletenhaft" bezeichnete, ließ dieser in der "Kronen Zeitung" kein gutes Haar an der Bundesregierung.
Die türkise Bundespartei übe Druck auf Abgeordnete aus, sei "sektenartig strukturiert" und der Führungsstil von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) weise "diktatorische Züge" auf. Das gab Zangerl in der Vorwoche in der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" zu Protokoll. Und weiter: "Diese Regierung ist eine PR-Agentur. Aus der schwarzen ÖVP wurde eine unsoziale türkise Partei."
Nun legte er nach: "Es ist unsere Pflicht, die Menschen vor dieser neoliberalen Regierungsdiktatur zu schützen", bemängelte Zangerl in der "Kronen Zeitung". Seitens der Bundesregierung folge ein Anschlag nach dem anderen auf die Arbeitnehmer, so Zangerl: "Ich hätte mir nie im Leben gedacht, dass ich einmal auf die Straße gehen werde. Doch diese Regierung zwingt uns dazu", spielte er darauf an, dass er vor zwei Wochen in Wien mitdemonstriert habe, als fast 100.000 Menschen gegen die türkis-blaue Politik auf die Straße gegangen waren.
Gänzlich anders sieht das Hörl. Tirol könne sich nicht einfach von der Bundespolitik abkoppeln. Gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" kritisierte der Wirtschaftsbundobmann und Nationalratsabgeordnete vor allem den Stil des Arbeiterkammerpräsidenten. "Das kann es doch nicht sein, dass er uns als Hinterbänkler bezeichnet oder von Sekten redet. Was Erwin Zangerl aufführt, ist einfach proletenhaft", wurde Hörl in der "TT" zitiert.
>>> Hörl in der "Tiroler Tageszeitung"
(APA/Red.)