Israel fühlt sich provoziert: Eine Fregatte und ein Versorgungsschiff aus dem Iran sind Richtung Mittelmeer unterwegs. Die ägyptische Regierung hatte die Durchfahrt genehmigt.
Zwei Kriegsschiffe des Iran sind am Dienstag nach ägyptischen Angaben in den Suez-Kanal gefahren. Seit den frühen Morgenstunden seien eine Fregatte und ein Versorgungsschiff Richtung Mittelmeer unterwegs, teilte ein Vertreter der Kanalverwaltung mit. Die ägyptische Regierung hatte die Passage genehmigt.
Israel hat sich äußerst besorgt wegen der Fahrt der iranischen Kriegsschiffe gezeigt, der ersten seit dem Sieg der islamischen Revolution in dem Land 1979. Der rechtsgerichtete israelische Außenminister Avigdor Lieberman hatte vergangene Woche gar von einer Provokation des Iran gesprochen.
Angst vor größerem Einfluss des Iran
Lieberman warf der Islamischen Republik vor, den Einfluss in der Region vergrößern zu wollen. Israel fühlt sich vom Iran existenziell bedroht, insbesondere angesichts der häufigen Israel-feindlichen Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad. Wie andere Länder verdächtigt Israel Teheran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Nuklearenergie an Atomwaffen zu arbeiten.
Es ist das erste Mal seit der Islamischen Revolution im Iran von 1979, dass Kriegsschiffe des Landes durch den Suezkanal ins Mittelmeer fahren. Experten sahen hingegen keinen Grunde, dem Iran die Durchfahrt zu verwehren. Der Völkerrechtler James Kraska vom US Naval War College sagte, solange die Iraner keine aggressiven Operationen in dem Gebiet ausführten, hätten sie wie jedes andere Land das Recht, den Kanal zu nutzen.
Christian Le Miere vom International Institute for Strategic Studies sagte, eine ernsthafte Bedrohung für irgendjemand durch die Schiffe sei kaum zu erkennen. "Zwei Kriegsschiffe machen noch keine Flotte", sagte er.
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(Ag.)