Zur Beisetzung der Soul-Sängerin kamen ihre Familie und einige enge (prominente) Freunde. Die Obduktion brachte noch kein Ergebnis.
Die britische Souldiva Amy Winehouse wurde am Dienstagnachmittag im kleinen Kreis bestattet. Familie und Freunde der Sängerin haben sich auf dem jüdischen Friedhof Edgwarebury Cemetery im Norden von London versammelt. Die Feier fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Familie (Vater Mitch und Mutter Janis Winehouse) hatte um Privatsphäre gebeten. Dennoch kamen ein paar Kamerateams, Fotografen und Fans zum Friedhof.
Zu den Gästen gehörten auch Prominente aus dem Musikgeschäft, unter anderem Kelly Osbourne, Tochter von Musiker Ozzy Osbourne, Musiker Bryan Adams und der Produzent Mark Ronson, mit dem Winehouse ihr erfolgreiches zweites Album "Back to Black" aufnahm.
"Ich habe eine meiner besten Freundinnen verloren", schrieb Kelly Osbourne auf dem Kurnachrichtendienst Twitter, als sie vom Tod der Sängerin erfuhr. "Ich werde dich immer lieben, Amy, und dein wahres Ich niemals vergessen." Für Ronson war Winehouse "meine musikalische Seelenverwandte und wie eine Schwester für mich. Dies ist einer der traurigsten Tage meines Lebens", schrieb er am Samstag.
(c) REUTERS/Stefan Wermuth
Der Leichnam der am Samstag im Alter von 27 Jahren verstorbenen Sängerin war am Montag nach einer Obduktion in London an die Familie übergeben worden. Gemäß dem jüdischen Ritus müssen Tote möglichst rasch bestattet werden. Britische Medien berichteten, der Körper der Sängerin sollte eingeäschert werden.
Freund Traviss: Habe "einen Schatz verloren"
Winehouses Freund Reg Traviss sagte der britischen Boulevardzeitung "Sun", die vergangenen Tage seien für ihn "die Hölle" gewesen. "Ich kann gar nicht beschreiben, durch was ich durchgegangen bin." Amy Winehouse sei ein "wunderbarer, brillianter Mensch" gewesen. "Wir haben einen furchtbaren und verfrühten Verlust erlitten." Er selber habe seinen "Schatz verloren, den ich sehr liebe."
Reg Traviss (c) AP (Lefteris Pitarakis)
Der Horrorfilm-Regisseur Traviss ("Psychosis") und Winehouse waren seit zwei Jahren ein Paar. Winehouse hatte sich zuvor nach zwei Jahren stürmischer Ehe im Schnellverfahren von ihrem wegen Körperverletzung und Justizbehinderung inhaftierten Mann Blake Fielder-Civil scheiden lassen.
Toxikologische Untersuchung soll Klarheit bringen
Nach Angaben der Polizei ergab die Obduktion zunächst keine Erkenntnisse zum plötzlichen Tod von Winehouse. Die Ergebnisse der angeordneten toxikologischen Tests würden erst in zwei bis vier Wochen vorliegen. In der Wohnung der Sängerin sei nichts Verdächtiges gefunden worden, sagte Sharon Duff vom zuständigen Dezernat.
Letzter Abend vor Fernseher?
Die Polizei verhält sich in dem Todesfall zurückhaltend, denn britische Medien spekulieren seit dem Tod der Sängerin über eine mögliche Überdosis oder Selbstmord. Die Polizei schweigt zu diesen Theorien.
Der Schluss liegt jedoch nahe: Winehouse war seit mehreren Jahren drogenabhängig und Alkoholikerin. Ihre Sucht hat auch gesundheitliche Probleme mit sich gebracht, so litt Winehouse an einer Lungenüberblähung.
Back to Black – Seite 2 Just Friends – Seite 3 You Know I'm No Good – Seite 4 Love Is A Losing Game – Seite 5 (c) Universal
(c) Universal
(c) Universal
(c) Universal
Eine kleine Auswahl von Songs der Souldiva
Der britische Boulevard will jedenfalls herausgefunden haben, wie die 27-Jährige den letzten Abend ihres Lebens verbracht hat. Demnach habe sie mit einem Leibwächter vor dem Fernseher gesessen. Der Leibwächter habe am nächsten Tag gemerkt, dass mit Winehouse etwas nicht stimme und die Rettungskräfte alarmiert.
Eltern danken den Fans
Die Eltern der Verstorbenen haben am Montag trauernde Fans besucht und sich für die Anteilnahme aus aller Welt bedankt. "Wir sind am Boden zerstört und ich bin sprachlos - aber Danke, dass Ihr da seid", sagte Amys Vater Mitch Winehouse am Montag vor dem Haus seiner Tochter im Norden Londons, in dem die 27-Jährige am Samstag tot aufgefunden worden war. "Amy ging es vor allem um eins im Leben: Liebe. Ihr ganzes Leben war ihrer Familie und ihren Freunden gewidmet."
Seit der Todesnachricht hatten sich vor dem Haus der Sängerin Fans versammelt und Blumen und Nachrichten niedergelegt.
Auffallend viele hochtalentierte Musiker starben in den vergangenen Jahrzehnten im Alter von 27 Jahren und wurden nicht zuletzt dadurch zum Mythos. Der sogenannte Club 27 oder das pietätlose Forever 27 wurden zu Schlagwörtern. Am 23. Juli starb tragischerweise auch die britische Soulsängerin Amy Winehouse 27-jährig.Ein Chronologie, von Robert Johnson bis Amy Winehouse. (c) AP (Kevork Djansezian)
Der 1911 in Hazlehurst, Mississippi geborene Robert Johnson gilt als einer einflussreichsten Blues-Musiker. Jimi Hendrix und Bob Dylan gaben Johnson als Inspirationsquelle an. Keith Richards nannte ihn "den größten Folk-Blues-Gitarristen, der jemals gelebt hat".Der "King of the Delta Blues" starb 1938 an den Spätfolgen der Geschlechtskrankheit Syphilis.Seine Songs erlangten erst nach seinem Tod große Bekanntheit, so zum Beispiel "Sweet Home Chicago", das unter anderem von den Blues Brothers gecovert wurde. (c) AP (HO)
Der Gitarrist war neben Mick Jagger zeitweise die populärste Figur der Rolling Stones. Wegen seines regelmäßigen Drogenkonsums wurde er zweimal verhaftet. Eine neunmonatige Haftstrafe wandelten die Richter in eine Geldbuße um, weil ein Psychiater ihn als selbstmordgefährdet einstufte. Nur vier Wochen, nachdem er sich von der Band getrennt hatte, wurde er am 4. Juli 1969 tot aus dem Pool seiner Villa in der englischen Stadt Hartford gezogen. Der Asthmakranke war nach einem Drogenexzess ertrunken. Im Bild: Die Rolling Stones im Jahr 1964, mit Brian Jones in der Mitte . (c) PA (PA)
Der von vielen als der genialste Gitarrist aller Zeiten gefeierte Hendrix wurde wie so viele mit dem plötzlichen Status des Superstars nicht fertig. Seine Groupie-Orgien im Drogenrausch machten Schlagzeilen. Am 18. September 1970 starb der "schwarze Elvis Presley" ("New York Times") in einem Hotelzimmer in London. Nach Einnahme von Alkohol und Tabletten war er erstickt. (c) AP
Die Tochter eines vermögenden Ölmanagers lebte nach der Devise: "Berausch dich, sei fröhlich und fühl dich wohl." Zeitweise trank sie bis zu einem Liter Bourbon-Whiskey täglich. Ihr schriller Bluesgesang ließ sie zu einem Leitbild der Hippie-Ära werden. Heroinvergiftet, mit 14 Einstichen im linken Unterarm wurde sie am 4. Oktober 1970 in einem kalifornischen Motelzimmer aufgefunden. (c) AP
Der Sänger und Kopf der legendären Blues- und Rockband The Doors inszenierte viele seiner Bühnenauftritte im Drogenwahn. Seine Ausfälle führten im Frühjahr 1971 zur Trennung. Morrison, mitunter als James Dean der 68er-Generation eingestuft, starb am 3. Juli 1971 in einem Hotel in Paris an einem Herzschlag. (c) AP
Jean-Michel Basquiat war nicht nur Graffiti-Künstler und Maler, sondern auch Musiker. Mit seiner Noise-Rock-Band Gray trat er unter anderem im legendären Club CBGB auf.Depressionen und Drogen waren Wegbegleiter Basquiats. Mit dem Tod seines Freundes Andy Warhol 1987 isoliert er sich mehr und mehr. 1988, noch vor seinem 28. Geburtstag, stirbt er nach einer Heroin-Kokain-Überdosis. (c) EPA (MUSEE D'ART MODERNE DE LA VILLE)
Als Ikone der "no Future"-Generation wurde der "Nirvana"-Sänger und -Gitarrist von seinen Fans verehrt. Fast jeden Tag habe er an Selbstmord gedacht, sagte Cobain kurz vor seinem Tod. Am 5. April 1994 wurde der 27-jährige Musiker, der mit der Rocksängerin Courtney Love verheiratet war, in seinem Haus in Seattle tot aufgefunden. Cobain wurde mit einer Überdosis Heroin und einem Kopfschuss aus seiner Schrotflinte aufgefunden. (c) AP
Nach wie vor ein Mysterium ist der Tod bzw. das Verschwinden des walisischen Musikers Richey James Edwards, des ehemaligen Gitarristen der britischen Band Manic Street Preachers. Seit dem 1. Februar 1995 hat man nichts mehr von ihm gehört. Zeitlebens litt der Musiker an schweren Depressionen und zeigte selbstverletzendes Verhalten.Im November 2008 wurde Edwards per Gerichtsbeschluss, den seine Eltern erwirkt hatten, für „vermutlich tot“ („presumed dead“) erklärt.Im Bild: Manic Street Preachers (ohne Edwards). (c) REUTERS (Reuters Photographer / Reuters)
Die britische Soulsängerin Amy Winehouse, die am 23. Juli in London starb, war ebenfalls gerade einmal 27. Sie wurde bereits zu Lebzeiten dank ihrer aussergewöhnlichen Stimme und stilprägender Mode zur Ikone.Die Todesursache der Musikerin, die in den vergangenen Jahren auch mit ihrer Drogen- und Alkoholsucht für Schlagzeilen sorgte, ist bislang noch nicht bekannt. (c) AP (Matt Dunham)
Der Vater der Sängerin vermutet den abrupten Alkoholentzug der 27-Jährigen als Grund für ihren Tod. Bereits drei Wochen vor ihrem Tod soll sie keinen Alkohol mehr getrunken haben.