Der Verteidigungsminister habe "jegliche politische Autorität" verspielt, sagt VP-Wehrsprecher Klikovits. Auch die Opposition fordert wegen der Causa Entacher Darabos' Rücktritt.
Die Causa Entacher sorgt weiter für Aufregung. ÖVP-Wehrsprecher Oswald Klikovits hält SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos nach der Aufhebung der Absetzung von General Edmund "persönlich für rücktrittsreif". Das erklärte er am Mittwoch im "Ö1-Mittagsjournal".
Darabos habe "jegliche politische Autorität" aufgrund seiner Alleingänge und Kursschwenks "schon länger" verspielt, sagte Klikovits. Dass der Ressortchef Entacher nun mit Weisungen enger an sich binden möchte, beurteilt er skeptisch: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktionieren kann."
Am Dienstag hatte ÖVP-Chef Michael Spindelegger noch gesagt, es gebe "keinen Grund" für einen Rücktritt des Verteidigungsministers.
Grüne kündigen Misstrauensantrag an
Auch die Wehrsprecher der Oppositionsparteien forderten im "Mittagsjournal" einmal mehr Darabos' Abgang. Peter Pilz von den Grünen kündigte Misstrauensanträge gegen den Minister an. Pilz will außerdem, dass auch Entacher seinen Sessel räumt, denn der Generalstabschef sei ein Gegner der Reform.
SPÖ-Wehrsprecher Stefan Prähauser hingegen zeigte sich überzeugt, dass Darabos und Entacher einen "gedeihlichen" Weg der Zusammenarbeit finden werden. Prähauser selbst ist anders als der Minister für eine Beibehaltung der Wehrpflicht. Parteibeschlüsse in Richtung Berufsheer würde er aber mittragen.
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Causa Entacher
Darabos hatte im Jänner seinen höchsten Offizier abberufen, weil sich dieser in einem Interview für die Beibehaltung der Wehrpflicht ausgesprochen hatte, während der Minister die Weichen in Richtung Berufsheer stellte. Der General ging zur Berufungskommission im Bundeskanzleramt. Er fühlte sich in seinem Recht auf freie Meinungsäußerung verletzt. Die Berufungskommission hob den Versetzungsbescheid auf.
(APA)