Satellitenbilder zeigen: Nordkorea hat in den vergangen Monaten den Bau seiner Atomanlage in Yongbyon fast abgeschlossen. Derzeit finden in Peking Gespräche über Nahrungsmittelhilfen aus den USA statt.
Nordkorea hat in den vergangenen Monaten offensichtlich erhebliche Fortschritte beim Bau einer Atomanlage erzielt. Das legen Satellitenaufnahmen des US-amerikanischen Instituts für Wissenschaft und Internationale Sicherheit nahe, berichtet der Spiegel Online.
Eine Aufnahme vom 3. Februar (rechte Bildhälfte) zeigt, dass die Turbinenhalle der Atomanlage in Yongbyon beinahe fertiggestellt ist. Der Vergleich mit früheren Aufnahmen von September vergangenen Jahres (linke Bildhälfte) belegt den raschen Fortschritt, den die Nordkoreaner erzielen konnten. Offiziell soll die Anlage der friedlichen Nutzung, also zur Gewinnung von Energie dienen. Experten des Westens befürchten aber, dass sie auch zur Herstellung von waffenfähigem Plutonium genutzt werden könnte.
Die Bilder dokumentieren einen Baufortschritt, der vor dem kürzlich angekündigten Atommemorandum Nordkoreas erzielt wurde. Vergangene Woche hatte sich Nordkorea im Austausch für Nahrungsmittelhilfe aus den USA bereit erklärt, Arbeiten in der Atomanlage Yongbyon, Atomtests und den Start von Langstreckenraketen auszusetzen. Außerdem dürfen Inspektoren der Atomenergiebehörde IAEO ins Land.
Nordkorea rüstet auf und verhandelt mit USA
Am Mittwoch haben in Peking Gespräche zwischen den USA und Nordkorea begonnen. Dabei sollen bis spätestens Donnerstag weitere Details zur Lieferung von 240.000 Tonnen Lebensmittel geklärt werden.
Ungeachtet der jüngsten diplomatischen Annäherung baute Nordkorea auch seine Luftabwehr aus. Die Zahl der um die Hauptstadt Pjöngjang stationierten Luftabwehrraketen soll deutlich erhöht worden sein, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch unter Berufung auf Militärkreise im südkoreanischen Seoul.
(Ag./Red.)