Trump-Mania in London: am Montag Queen, am Dienstag May und Massenproteste, am Mittwoch D-Day-Gedenken. Auf Twitter echauffierte sich Trump über den Londoner Bürgermeister Sadiq Kahn.
US-Präsident Donald Trump landete am Montagvormittag in London. Damit beginnt sein umstrittener Staatsbesuch in Großbritannien. Er flog an der Seite seiner Ehefrau Melania und in Begleitung seiner vier erwachsenen Kinder am Sonntagabend an Bord der Air Force One vom Militärstützpunkt Andrews bei Washington ab. Mit an Bord sind unter anderem Finanzminister Steven Mnuchin, Trumps Stabschef Mick Mulvaney sowie die Präsidentenberater Kellyanne Conway und Stephen Miller.
Als Begrüßungsgeschenk für den Londoner Bürgermeister Sadiq Khan gab es von Trump beleidigende Tweets. Khan habe „einen fürchterlichen Job als Bürgermeister von London“ gemacht. Außerdem habe er sich „dümmlich gemein“ gegenüber Trumps Besuch verhalten, schließlich seien die USA der wichtigste Verbündete Großbritanniens. „Er ist ein Totalversager ("stone cold loser"), der lieber auf die Kriminalität in London fokussieren sollte, nicht auf mich“. Und Trump schimpft weiter: „Kahn erinnert mich stark an unseren sehr dummen und inkompetenten Bürgermeister von New York City, de Blasio, der auch einen furchtbaren Job gemacht hat - nur halb so groß.“ Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio, ein Demokrat, ist 1,96 Meter groß, sein Londoner Amtskollege Khan deutlich kleiner.
Auf geht's zur großen Europa-Reise. Donald Trump und seine Frau Melania flogen am Sonntag in Richtung London, wo ein dreitägiger Staatsbesuch auf dem Programm stehen. Auch die vier Erwachsenen Kinder von Trump sind mit von der Partie. (c) APA/AFP/MANDEL NGAN (MANDEL NGAN) Die Air Force One stand auf der Andrews Air Force Base in Maryland für den US-Präsidenten und seinen Tross bereit. (c) REUTERS (HANNAH MCKAY) Am Flughafen London Stansted landete die Boeing 747 des US-Präsidenten dann Montag am Vormittag. Melania Trump zeigte bereits ihr zweites Outfit, Donald Trump blieb seiner blauen Krawatte treu. (c) APA/AFP/MANDEL NGAN (MANDEL NGAN) Ein erster Begrüßer: der britische Außenminister Jeremy Hunt. (c) APA/AFP/ISABEL INFANTES (ISABEL INFANTES) In Stansted stiegen die Trumps dann wieder in einen Helikopter um, der sie direkt zum Buckingham Palace brachte. (c) APA/AFP/ISABEL INFANTES (ISABEL INFANTES) In London herrscht großes Interesse am zweiten Staatsbesuch des US-Präsidenten innerhalb eines Jahres. Während am Montag Treffen mit der Queen und einigen Royals auf dem Plan stehen, wird es am Dienstag politischer. (c) REUTERS (ALKIS KONSTANTINIDIS) Trump wird am Dienstag die scheidende britische Premierministerin Theresa May treffen - gleichzeitig soll es eine Großkundgebung gegen den Staatsbesuch geben. Die Veranstalter hoffen auf 250.000 Teilnehmer, doch bei den Brexit-geplagten Briten machte sich zuletzt etwas Demo-Müdigkeit breit. (c) REUTERS (KEVIN COOMBS) Zurück zum Montag: Der Präsident im Landeanflug am Gelände des Buckingham Palaces. (c) APA/AFP/ADRIAN DENNIS (ADRIAN DENNIS) Hier nehmen Prinz Charles und seine zweite Ehefrau Camilla den hohen Besuch in Empfang. 82 Salutschüsse wurden zu Ehren von Trumps Staatsbesuch abgefeuert. Melanie Trump hat bereits ihr drittes Outfit angelegt. (c) REUTERS (TOBY MELVILLE) Dann die Begegnung von Trump mit der Queen. Der Händedruck war kurz und etwas eigen. (c) REUTERS (POOL) Man darf der Queen laut Protokoll durchaus die Hand schütteln, sofern er von Ihrer Majestät ausgeht. Schulter tätscheln oder Küsschen sind allerdings nicht zu empfehlen. (c) REUTERS (POOL) In der Bildmitte: Trumps Tochter Ivanka und ihr Mann und Trump-Berater Jared Kushner unterhalten sich mit den royalen Gastgebern. (c) APA/AFP/ADRIAN DENNIS (ADRIAN DENNIS) Hier spielt die köngliche Grenadier-Garde die US-Hymne. (c) REUTERS (SIMON DAWSON) Prinz Charles und Trump umgeben von der königlichen Garde. (c) APA/AFP/MANDEL NGAN (MANDEL NGAN) Nach dem Lunch zeigte die Queen einige Kunstschätze der royalen Sammlung im Buckingham Palast her. (c) REUTERS (CARLOS BARRIA) Jared Kushner, Prince Andrew und Ivanka Trump bestaunen ebenfalls die königlichen Exponaten. (c) APA/AFP/POOL/TOLGA AKMEN (TOLGA AKMEN) Danach ging es per Autokonvoi in Richtung Westminster Abbey. (c) REUTERS (Hannah Mckay) Dort legte der US-Präsident einen Kranz auf dem Grab des Unbekannten Soldaten nieder. (c) REUTERS (CARLOS BARRIA) Danach wurde das First Couple der USA von Dekan John Hall durch die Kirche geführt. (c) APA/AFP/MANDEL NGAN (MANDEL NGAN) Am Abend dann das Staatsbankett. Im Bild, von links: Donald Trump, Queen Elizabeth II., Melania Trump, Prinz Charles und seine Frau, Herzogin Camilla. (c) REUTERS (POOL) Ivanka Trump war ebenso bei dem festlichen Anlass zugegen wie der britische Handelsminister Liam Fox. (c) REUTERS (POOL) Für Donald Trump jedenfalls ein gelungener Auftakt seines Großbritannien-Besuches. Cheers! (c) REUTERS (POOL) Donald Trump und die Queen Khan gilt als großer Kritiker des Staatsbesuch von Trump und hatte in einem Gastkommentar über den US-Präsidenten geschrieben, er erinnere ihn an „die Faschisten des 20. Jahrhunderts“.
Am Montag, dem ersten Tag von drei in London wurden der Präsident und First Lady Melania mit militärischen Ehren und Kanonensalut im Buckingham-Palast in London empfangen. Das Präsidentenpaar landete mit einem Hubschrauber auf dem Gelände des Palasts in London. Thronfolger Prinz Charles und Herzogin Camilla kamen dem US-Präsidenten und seiner Frau im Garten entgegen und führten sie zur Veranda des Palasts, wo die Königin sie in Empfang nahm. Begleitet wurde der Empfang von Salutschüssen.
Vor einem gemeinsamen Mittagessen wurden Trump und Melania im Garten des Palasts mit militärischen Ehren empfangen. Geplant sind auch ein Besuch der Westminster Abbey in London. Für den Abend ist ein Staatsbankett im Buckingham-Palast angesetzt.
Keine Kutschenfahrt aus Sorge vor Protesten Ein Staatsbesuch wird anders als ein normaler Arbeitsbesuch mit dem ganzen Pomp des Königshauses zelebriert und gilt als besondere Ehre. Kaum ein Land kann es mit Großbritannien aufnehmen, wenn es um staatstragende Zeremonien geht. Die traditionelle Kutschfahrt über die Prachtstraße "The Mall" wurde jedoch, vermutlich aus Furcht vor Protesten, gestrichen - nicht ganz unbegründet. Britischen Medienberichten zufolge werden am Dienstag bis zu 250.000 Demonstranten erwartet. Auch der Protestballon in Form eines Trump-Babys in Windeln soll wieder am Himmel über dem Parliament Square aufsteigen - so wie schon bei Trumps erstem Besuch in London vor einem Jahr.
Am Dienstag trifft Trump die scheidende Regierungschefin Theresa May. Sie hatte vor etwas mehr als einer Woche ihren Rücktritt als Parteichefin angekündigt. Drei Mal war May zuvor mit ihrem Abkommen über den EU-Austritt im Parlament gescheitert. Bis Ende Juli soll sie von ihrem Nachfolger auch als Regierungschefin abgelöst werden. Ein gutes Dutzend Bewerber haben bereits ihren Hut in den Ring geworfen.
Trump nennt Johnson als seinen Wunschnachfolger für May Entgegen aller diplomatischen Gepflogenheiten ergriff Trump Partei für Ex-Außenminister BorisJohnson. "Ich kenne die verschiedenen Akteure. Aber ich denke, Boris würde einen sehr guten Job machen. Ich glaube, er würde ausgezeichnet sein", sagte Trump der "Sun" in einem Interview, das am Wochenende erschien.
Auf die Frage, was er dem Nachfolger Mays bei weiteren Verhandlungen zum EU-Austritt raten würde, sagte er der "Sunday Times": "Wenn sie nicht kriegen, was sie wollen, dann würde ich davongehen." Besonders für die britische Wirtschaft wäre ein harter Bruch mit der EU Experten zufolge aber verheerend. Trotzdem werben die Brexit-Hardliner in London genau dafür immer wieder.
Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton warb in einem anderen Interview noch einmal eindringlich für den Brexit und stellte die Vorteile für Großbritannien und die USA dabei heraus.
Die "Sunday Times" und die "Sun", in denen die Trump-Interviews erschienen, gehören zum Imperium des erzkonservativen Medienmoguls Rupert Murdoch. Zu dem Konglomerat gehört auch der dem US-Präsidenten stark gewogene US-Sender Fox News.
Handelsabkommen mit den Briten Trump selbst sagte vor seinem Abflug, er könne sich ein umfangreiches Handelsabkommen mit Großbritannien vorstellen. "Ich glaube, es gibt eine Möglichkeit für einen sehr großen Handelsdeal irgendwann in naher Zukunft", sagte Trump dem Bericht eines mitreisenden Reporters zufolge.
Die Interventionen dürften nur ein Auftakt gewesen sein. Trump kündigte bereits an, Druck auf Großbritannien ausüben zu wollen, den chinesischen Mobilfunkkonzern Huawei nicht am Ausbau seines hochmodernen 5G-Mobilfunknetzwerks zu beteiligen. Washington fürchtet, das Unternehmen könne für Peking spionieren, Huawei bestreitet die Vorwürfe.
Am Mittwoch wollen Trump und seine Frau Melania in Portsmouth an der Südküste Englands an Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag des sogenannten D-Days teilnehmen. Eine weitere Gedenkveranstaltung am eigentlichen Jahrestag am Donnerstag (6. Juni) ist in Frankreich geplant. Dorthin wollen die Trumps von Großbritannien aus weiterreisen. Am 6. Juni 1944 waren alliierte Truppen im Zweiten Weltkrieg an den Stränden der Normandie im von Deutschland besetzten Frankreich gelandet.
Zwischendurch plant Trump noch einen Abstecher nach Irland, wo er den irischen Regierungschef Leo Varadkar treffen und Golf spielen will.
Mit hohem Absatz und mit eingeschränktem Sichtfeld (Hut von Philip Treacy) geht es vorsichtig die Treppen hinab zum letzten Termin der London Reise von US-Präsident Trump und der First Lady. In der südenglischen Hafenstadt Portsmouth fand der Auftakt der Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg statt. Einige Mitglieder der britischen Königsfamilie sowie 16 Staatsoberhäupter nahmen in Anwesenheit von über 300 Veteranen auf der Ehrentribüne Platz, um an den D-Day zu erinnern. (c) REUTERS (Carlos Barria) Zum Abschluss sehen wir Melania noch einmal in Weiß, noch einmal in einem Mantelkleid und noch einmal neben zwei hochrangigen Royals. Diesmal posiert die Queen und Prinz Charles mit dem Präsidentenehepaar, wenn auch etwas mit verzwickter Miene. Nächster Stopp der Familie Trump auf ihrer Europatour ist übrigens Irland, bevor es weiter nach Frankreich geht. (c) Getty Images (Jeff J Mitchell) Wir sehen rot für Melania: Und zwar in Form eines bodenlangen Cape-Kleides von Givenchy. Für das „Return Dinner“ im Winfield House, der Residenz des US-Botschafters in London, gab es also eine erneute Hommage an eine Dame des britischen Königshauses: Aus dem französischen Modehaus bzw. aus der Feder der britischen Designerin Clare Waight Keller stammt das Brautkleid (und viele andere Outfits) von Herzogin Meghan. Auch Präsident Donald Trump hatte wohl gerade eine Eingebung. (c) Getty Images (Peter Summers) „Bitte lächeln“: Prinz Charles und Herzogin Camilla sind an diesem Abend im Auftrag Ihrer Majestät unterwegs und stellen sich für das obligatorische Gruppenfoto mit dem Präsidentenehepaar vor historische Tapete. Während sich Melania dieses Mal in Knallfarbe nicht zurückhält, passt sich Camilla farblich ihrer Umgebung (Möbel, Lampen, Teppich) an. So sieht es also aus, wenn königliche Eleganz auf präsidialen Pomp trifft. (c) REUTERS (POOL New) Nach Queen Elizabeth II statteten Donald und Melania Trump der zweitwichtigsten Frau auf der britischen Insel einen Besuch ab. In der Downingstreet 10, dem Arbeitssitz der britischen Premierministerin, traf man sich zum Politik-Plausch mit Theresa May. Zumindest der Präsident, denn die First Lady absolvierte mit Mr. May einstweilen ein „Damenprogramm“: Ganz britisch wurde zu einer Gartenparty und Teestunde geladen, wie CNN zu berichten weiß. (c) Getty Images (Dan Kitwood) Ob hier jemand die Kleiderwahl von Herzogin Kate studiert hat? Denn Mantelkleider (Melania trägt ein beiges Modell von Celine) gehören zu den Lieblingskleidungsstücken von Prinz Williams Ehefrau. Nicht weniger royal die Accessoires: Henkeltasche (ohne die geht die Queen nicht aus dem Haus) von Hermès und Handschuhe (ohne die schüttelt die Queen keine Hände). Und: Melania hat den Celine-Trenchcoat bereits einmal getragen - ungewöhnlich für die Fist Lady, Usus für die Herzogin von Cambridge. (c) Getty Images (Dan Kitwood) In Reih und Glied: Bevor es anlässlich des Staatsbanketts zu Tisch ging, positionierten sich Donald Trump, die Queen, Melania Trump, Prinz Charles und Herzogin Camilla für ein Gruppenfoto. Auffällig: Die Damen entschieden sich einstimmig für helle Kreationen (die First Lady trägt Dior). Nur Schärpen und Diademe machten den kleinen, feinen royalen Unterschied. 16 Mitglieder der königlichen Familie nahmen übrigens an der (sehr langen) Tafel Platz, nur Prinz Harry und Herzogin Meghan, die über ihre Baby-Pause gerade wohl nicht froher sein könnte, ließen sich entschuldigen. (c) Getty Images (WPA Pool) Pomp und Ehre für Donald und Melania Trump: Der US-Präsident ist zum Staatsbesuch in Großbritannien gelandet – eine durchaus umstrittene Visite. Rauer Wind schlägt dem Präsidentenpaar bereits bei der Ankunft in London entgegen – wenn auch nur in Form einer steifen Brise. Melanias Körperhaltung passt sich den Umständen an und wirkt ebenfalls recht starr. Vielleicht zwickt auch nur ihr rot-blau-weißes (wie patriotisch) Blusen-Rock-Ensemble (Oberteil von Burberry) nach der langen Reise. (c) Getty Images (Leon Neal) An der Hand ihres Mannes und in Louboutin-Heels geht es mit Sichtschutz in Form von Haar und schwarzer Sonnenbrille über das Rollfeld. Zu Mittag wird mit der Queen gespeist. Geplant sind auch ein Besuch der Westminster Abbey und ein Treffen mit Prinz Charles. Für den Abend ist ein Staatsbankett im Buckingham-Palast angesetzt, das Herzogin Meghan und Prinz Harry jedoch schwänzen werden. Verzichten muss der Präsident aus Furcht vor Protesten vermutlich auch auf eine traditionelle Kutschfahrt über die Prachtstraße "The Mall" - und wir hoffentlich auf modische Verfehlungen der First Lady. (c) Getty Images (Leon Neal) Standesgemäß landen Donald und Melania Trump mit dem präsidenteneigenen Helikopter „Marine One“ auf dem Rasen vor dem Buckingham Palast, wo die Queen zuletzt noch zu einer Gartenparty lud. Prinz Charles und Herzogin Camilla begeben sich gleichsam aufs Grün, um die Gäste zu begrüßen. Die First Lady gibt sich hutmäßig (von Hervé Pierre) noch ein wenig bedeckt, scheint sich mit der Herzogin von Cornwall jedoch zumindest farblich abgestimmt zu haben. (c) REUTERS (Toby Melville) Hand aufs Herz: Weißes Kleid (von Dolce & Gabbana), lange Ärmel, dunkler Taillengürtel und Schuhe, das haben wir doch schon einmal ganz ähnlich gesehen - und zwar an Herzogin Meghan beim Pferderennen in Ascot. Ob sich Queen Elizabeth II wohl das gleiche gedacht hat? (c) REUTERS (Toby Melville) Einen modischen Vorgeschmack auf die nächsten Tage gibt der Juli vergangenen Jahres, als Trump und seine Frau zu einem mehrtägigen Arbeitsbesuch nach Großbritannien kamen. Bei ihrem ersten Besuch letzten Sommer schien sich Melania Trump noch ein bisschen an Herzogin Meghan von Sussex orientiert zu haben. Die Air Force One verließ sie an der Seite ihres Mannes, US-Präsident Donald Trump, in einem Etuikleid von Roland Mouret (der Designer lebt in London), das etwa 1100 Euro kostet. Komplettiert wurde der Look mit einem dünnen roten Gürtel und Stilettos von Christian Louboutin. (c) imago/PA Images (Matt Crossick) Glamouröser ging es beim Staatsdinner im Blenheim Palace weiter. In dem gelben Kleid von J. Mendel hätte Melania Trump auch bei den Oscars eine gute Figur gemacht. (c) REUTERS (KEVIN LAMARQUE) Beim Besuch von Emmanuel Macron in den USA hatte sie sich noch ein Stilduell mit Brigitte Macron geliefert, Premierministerin Theresa May eignete sich dafür weniger. Die 61-Jährige wählte ein rotes Kleid von Amanda Wakeley, das sie schon beim Lord Mayor's Banquet im November 2016 trug. (c) imago/i Images (Andrew Parsons / i-Images) Auch Queen Elizabeth II gab Trump und seiner Frau die Ehre – und so ganz ohne Fauxpas ging es nicht zu. Zunächst ließen Trump und First Lady Melania die Queen mehrere Minuten im Innenhof des Windsor Castle warten. Auch für einen obligatorischen Knicks war man sich zu schade. Auf diesem Bild ließ der US-Präsident der britischen Monarchin noch den Vortritt. Beim Abschreiten der Ehrengarde drehte er der Queen später weniger elegant den Rücken zu. Elegant war zumindest das crèmefarbene Kostüm der First Lady. Die Besuche von Trumps Vorgänger gingen hingegen - fast - alle reibungslos über die Bühne. (c) Getty Images (WPA Pool) Melania Trumps Look entspricht meist dem der wohlhabenden New Yorkerin: glatt, figurbetont und wenig individuell. So hat sich ihr Stil verändert: Mit einer Verneigung vor Jacqueline Kennedy hat die modische Geschichte der 45. First Lady begonnen. Das frühere Fotomodel trug zur Amtseinführung ihres Ehemannes Ende Jänner 2017 ein hellblaues, bis zu den Knien reichendes Kaschmirkleid von Ralph Lauren mit einer gleichfarbigen Bolerojacke, deren Kragen sich hoch und eng um ihren Hals schloss. Reuters Das elegante Outfit wurde durch Samthandschuhe in der gleichen Farbe vervollständigt. Die Haare trug die gebürtige Slowenin entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten nicht offen, sondern hochgesteckt. Ihr Schmuck bestand aus diamantenen Ohrsteckern. Und das Outfit kam nicht von ungefähr. Reuters Melania Trump nannte 1999 die "sehr traditionellen" Hausherrinnen des Weißen Hauses Betty Ford und Jackie Kennedy als Vorbilder, sollte ihr Mann Donald jemals zum Präsidenten gewählt werden. Im Bild: Designer Hervé Pierre hat Trumps Kleid für den Amtseinführungsball entworfen. Reuters Während Kennedy, First Lady von 1961 bis 1963, eher als Mode-Stilikone in Erinnerung geblieben ist, die gerne Pillbox-Hüte trug, das Weiße Haus renovieren ließ und nach der Ermordung von JFK später den griechischen Reeder Aristoteles Onassis ehelichte, vertrat Ford doch klare politische Positionen und setzte Zeichen im Kampf gegen Sozialprobleme. Im Bild: Ein leuchtender Auftritt in Emilio Pucci. Reuters Nach dem unerwarteten Einzug ihres Mannes Gerald ins Weiße Haus infolge des Rücktritts Richard Nixons in der Watergate-Affäre propagierte sie das Recht auf Abtreibung. Nach einer Brustkrebs-OP engagierte sich Ford in der Krebsvorsorge. 1982 gründete sie nach eigener Abhängigkeit in jungen Jahren in Kalifornien die Drogen- und Alkoholentziehungsklinik Betty Ford Center. Im Bild: Nude-Schösschen von Roland Mouret und die passenden Pumps von Louboutin. Reuters Als gebürtige Slowenin ist Melania Trump die erste Migrantin als First Lady - der scharfen Einwanderungspolitik ihres Mannes zum Trotz. mit Louisa Adams gab es von 1825 bis 1829 allerdings schon einmal eine Präsidentengattin, die nicht in den USA geboren worden war: Als Tochter eines Konsuls und einer englischen Mutter kam Adams in London auf die Welt. Im Bild: Hier fiel die Wahl wieder auf Hervé Pierre. Reuters Die ersten Schritte ihrer eigenen Amtszeit gestalteten sich für Melania Trump holprig, speziell im Mode-Bereich. Während sich Designer aus allen Himmelsrichtung um ihre Vorgängerin rissen, wurde Trump boykottiert - aus politischen Gründen. Im Bild: In einem roten Dior-Kostüm stach Trump im Juli neben der französischen First Lady hervor. Reuters Die in New York lebende französische Designerin Sophie Theallet, zu deren Kundinnen auch Michelle Obama zählt, verkündete bereits im November 2016 als erste ihren Boykott. Im Bild: Ein Kleid des spanischen Labels Delpozo. Reuters "Die Rhetorik des Rassismus, Sexismus und der Fremdenfeindlichkeit, die vom Präsidentschaftswahlkampf ihres Mannes entfesselt wurde, ist mit den Werten, nach denen wir leben, nicht vereinbar", sagte sie zur Begründung. Im Bild: Florales von Monique Lhuillier. Reuters Andere taten es Theallet gleich, unter anderen Marc Jacobs, Derek Lam, Phillip Lim und Christian Siriano. "Ich verwende meine Energie lieber darauf, jenen zu helfen, die die Opfer von Trump und seinen Anhängern sein werden", sagte Jacobs der Zeitschrift "Women's Wear Daily". Im Bild: Rot steht ihr gut, hier in einer Ausführung von Alice Roi. Reuters Traditionell unterstützt die Modebranche mehrheitlich die Demokraten, und viele Firmen steckten Geld in den Wahlkampf von Donald Trumps Gegnerin, Hillary Clinton. Im Bild: Eine frühlingshafte A-Linie von Valentino. Reuters Das Thema war emotional aufgeladen. Als sich der italienische Modemacher Stefano Gabbana öffentlich darüber freute, dass Melania Trump zu Silvester ein schwarzes Kleid seines Labels Dolce & Gabbana trug, peitschte ihm in den sozialen Netzwerken ein Sturm der Kritik entgegen. Im Bild: Glitzernde Danksagung an Dolce & Gabbana. Reuters Designer wie Carolina Herrera, Calvin Klein, Diane von Fürstenberg und Tommy Hilfiger schlugen einen anderen Ton an. Jeder sollte stolz sein, die neue First Lady und Trumps Tochter Ivanka einkleiden zu dürfen, sagte zum Beispiel Hilfiger, der ein Büro im Trump Tower in New York hat. Im Bild: Ein knalliger Auftritt in Polen mit einem Mantel von Diane Von Furstenberg. Reuters Ob Modemacher sie unterstützen oder boykottieren, für Melania Trump und ihre Kleiderwahl dürfte das keine große Rolle spielen. Bisher hat sie die meisten Outfits für ihre öffentlichen Auftritte selbst ausgewählt und eingekauft - im Internet. Im Bild: Ein Kleid des spanischen Labels Delpozo. Reuters Eindeutig bevorzugt sie dabei europäische Mode. Ihr Look entspricht meist dem der wohlhabenden New Yorkerinnen: glatt, figurbetont und wenig individuell. Im Bild: Die wilden 20er mit Michael Kors. Reuters Auf den italienischen Klassiker Dolce & Gabbana fiel die Kleiderwahl bei der Trump'schen Papst-Audienz im Mai. Reuters Während die Verschleierung im Vatikan nicht dem Protokoll entspricht, hätte man eine Kopfbedeckung in Saudi-Arabien erwartet. Im Bild: Melania Trump nach der Landung ebenda in einem Jumpsuit von Stella Mccartney, starker Auftritt. Reuters Der Kontrast zu ihrer Vorgängerin Michelle Obama könnte jedenfalls nicht größer sein. Die einstige First Lady kombinierte Kleidung aus dem Einkaufszentrum mit Haute Couture, wählte bewusst Entwürfe wenig bekannter schwarzer Designer - und ihr Chic wirkte immer mühelos und ungezwungen. Im Bild: In einer Kombination aus Herve Pierre und einem Mantel von Bottega Veneta. Reuters First Lady Trump griff in ihrem ersten Jahr auch immer wieder daneben. Mit diesem kleinkarierten Zweiteiler von Dior tat sie sich keinen gefallen. Wichtiger Stylingtipp: Kurze Culotte, flaches Schuhwerk. Reuters Hosen sind einfach nicht ihres. Auch der Angelina-Jolie-Look von Ralph Lauren Collection, den sie zu einem Besuch bei den kanadischen Trudeaus trug, kam nicht gut an. Reuters Carolina Herreras rote Falten hätte sie anders kombinieren müssen. Die First Unterwäsche sollte nie sichtbar werden. Reuters Für den Staatsbesuch in China suchte sich Melania etwas Passendes aus dem Gucci-Sortiment - mit Pelzmanschetten in Pastellrosa. Reuters Kling, Ärmel, klingelingeling. Bei der Präsentation ihres ersten White-House-Winter-Wonderlands inszenierte sie sich als weißer Engel. Reuters Und hier haben wir abschließend das Outfit für die Silvesterparty in Palm Beach. Den Glitzerberg entwarf Erdem. Reuters Die dritte Ehefrau Donald Trumps stammt aus Slowenien. 1970 geboren, ist sie 24 Jahre jünger als ihr Gatte. Reuters Melania, gebürtige Knauss, brach in ihrer Heimat in Ljubljana ein Studium ab (Architektur und Design) und zog, 1,80 Meter groß, als Model nach Mailand und Paris. Reuters Mit 17 wurde sie angeblich von Fotograf Helmut Newton entdeckt. 1996 wanderte sie in die USA aus. Reuters 1998 lernte sie auf einer Party während der Fashion Week in New York Donald Trump kennen. 2005 wird geheiratet, teuer und glamourös in Palm Springs, sie in Dior. Reuters Das Ehepaar Trump hat ein gemeinsames Kind, den elfjährigen Barron. Reuters Der Umzug ins Weiße Haus brachte vermutlich auch einige Einschränkungen mit sich. Begleiter beschreiben Melanias Lebenswandel als sehr luxuriös. In New York lebte sie mit Blick über den Central Park an der 5th Avenue in einem 100-Millionen-Dollar-Penthouse. Als Vorbild galt Schloss Versailles. Da kann 1600 Pennsylvania Avenue in Washington nicht mithalten. Reuters Melania Trump spricht angeblich Italienisch, Französisch, Englisch und Deutsch. "Der stille Partner", schreibt die "New York Times" im September vergangenen Jahres über sie. Erst 2016 kam sie allmählich aus der Deckung und war im Wahlkampf häufig an Donalds Seite zu sehen. Im Bild: v.l.n.r.: Donald Jr., Tiffany, Donald, Melania und Ivanka Trump. Reuters Dem Vernehmen nach hatten die Trumps kein Kindermädchen, Melania bezeichnet sich als Vollzeit-Mutter. Ihr Wunsch für Sohn Barron: "Ich will, dass es für ihn so normal wie möglich bleibt, aber ich unterstütze meinen Mann zu 100 Prozent." Reuters Was sagt Melania über ihren Mann? Aus einem Interview des Senders MSNBC: "Ich mag seinen unglaublichen Verstand, er ist sehr klug und charmant, und wir haben eine großartige Energie zwischen uns." Reuters Und die scharfe Kritik an den Positionen ihres Mannes? "Wir haben ein dickes Fell. Die Leute, die ihn kritisieren, hören ihm nicht gut genug zu." Sie sei fasziniert von seinem wunderbaren Charakter. Im Bild: Eric Trump, Ivanka Trump und Melania Trump. Reuters Bei aller Loyalität - immer einverstanden sei sie mit "The Donald" aber nicht: "Ich sage ihm, wenn ich nicht mit ihm übereinstimme. Manchmal hört er zu. Manchmal aber auch nicht." Zu Anderson Cooper von CNN sagt sie: "Ich stehe fest mit beiden Beinen auf dem Boden. Das ist in einer Beziehung sehr wichtig." Reuters Weiter: "Wir sind beide sehr unabhängig. Ich lasse ihn sein, wie er ist, und er lässt mich sein, wie ich bin. Ich versuche nicht, ihn zu ändern. Er ist erwachsen und kennt die Konsequenzen seines Verhaltens, daran rühre ich nicht. Ich sage ihm sehr, sehr oft meine Meinung." Reuters Melanias Vergangenheit gilt gemeinhin als skandalfrei. Da das Internet aber nichts vergisst, verbreiteten ihre Gegner eifrig frühe Fotos mit besonders spärlicher Bekleidung und gehässiger Bildzeile: "Melania Trump beim Sichern der Stimmen evangelikaler Christen". Imago Melania Trumps London-Looks (APA/dpa)
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