Die britische Regierungschefin tourt durch EU-Hauptstädte, um ihren Austrittsdeal zu retten. Die Europäer sind prinzipiell hilfsbereit – schließen aber substanzielle Zugeständnisse aus.
London/Brüssel. Ist es Wahnsinn, Methode – oder gar beides? Angesichts der Blitztournee von Theresa May durch drei europäische Hauptstädte ist die Frage nach der Brexit-Strategie der britischen Premierministerin dringlicher denn je. Nachdem May die für Dienstag avisierte Abstimmung im britischen House of Commons über den EU-Austrittsvertrag aufgrund fehlender Mehrheit kurzfristig absagen ließ, versucht sie nun, einen besseren Deal herauszuschlagen.
Am Dienstag machte May in Den Haag, Berlin und Brüssel halt. Die Vorzeichen waren alles andere als günstig, denn ihre Gastgeber machten im Vorfeld der Gespräche klar, dass das vertragliche Angebot der EU an Großbritannien definitiv sei. „Das ist der einzige Deal“, sagte etwa EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, während der deutsche Europa-Staatsminister, Michael Roth feststellte, ihm fehle derzeit „die Fantasie wo und wie wir noch etwas ändern können oder sollten“.