Nach Messerangriff auf 15-Jährige in Deutschland: Teenager stellt sich

Die Polizei ermittlet nach dem Tod einer 15-Jährigen in der deutschen Stadt Viersen.
Die Polizei ermittlet nach dem Tod einer 15-Jährigen in der deutschen Stadt Viersen.APA/dpa/David Young
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Im niederrheinischen Viersen wurde eine 15-Jährige am helllichten Tag getötet. Ein erster Verdächtiger wurde wieder freigelassen. Nun stellte sich ein erst 17-Jähriger der Polizei.

Einen Tag nach der tödlichen Messerattacke auf eine 15-Jährige in einem Park im nordrhein-westfälischen Viersen hat sich am Dienstag der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt. Es handelt sich um einen 17-jährigen Jugendlichen bulgarischer Herkunft mit Wohnsitz in Viersen, wie die Ermittler mitteilten. Der mutmaßliche Täter und das Opfer waren demnach miteinander bekannt.

Der 17-Jährige suchte Dienstagmittag in Begleitung seiner Rechtsanwältin eine Polizeiwache in Mönchengladbach auf und wurde festgenommen. Aufschluss über die näheren Umstände und Hintergründe der Tat sollen nun die weiteren Ermittlungen bringen.

Zuvor hatte die Polizei nach einem 1,70 Meter großen Mann mit nordafrikanischem Aussehen gefahndet. Aufgrund dieser Beschreibung sei am Montag nach der Tat ein 25-Jähriger kontrolliert worden. Er hatte die Flucht ergriffen, weil er Ärger wegen Drogen befürchtet habe. Die Personenbeschreibung wurde allerdings schließlich in Zweifel gezogen. Er sei nun wieder auf freiem Fuß, weil sich der Tatverdacht nicht erhärtet habe, sagte ein Polizeisprecher.

Das 15-jährige Mädchen ist im niederrheinischen Viersen Opfer eines tödlichen Messerangriffes geworden. Die Bluttat ereignete sich am helllichten Tag am Montagmittag in einem Park der 75.000-Einwohner-Stadt. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo sie wenig später starb.

Gewalttaten-Serie reißt nicht ab

In den vergangenen Monaten sind in Deutschland mehrere jugendliche Mädchen nach Gewaltverbrechen gestorben. So war erst am Wochenende der Tatverdächtige im Fall der getöteten 14-jährigen Susanna, Ali B., im Irak festgenommen worden. Der Flüchtling steht im Verdacht, das Mädchen aus Mainz vergewaltigt und umgebracht zu haben.

Bundesweit Aufmerksamkeit hatte im Dezember 2017 auch der Fall einer 15-Jährigen aus Kandel in Rheinland-Pfalz auf sich gezogen, die in einem Drogeriemarkt erstochen wurde. Am 18. Juni beginnt der Mordprozess gegen den angeblich gleichaltrigen Ex-Freund aus Afghanistan nach Jugendstrafrecht. Der Fall hatte eine Debatte über die Altersfeststellung von Flüchtlingen ausgelöst.

Die Polizei in Viersen ruft Zeugen auf, sich bei der Mordkommission zu melden. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung entdeckten Obdachlose das Mädchen, die Schreie gehört hatten. Einer von ihnen alarmierte demnach die Rettungskräfte. Das Mädchen sei blutüberströmt und von Messerstichen übersät gewesen, sagte ein Augenzeuge der Zeitung.

(APA/dpa)

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