"Mythos" und Mindestsicherung: ÖVP geht in Klausur

Sebastian Kurz
Sebastian Kurz imago/PA Images
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Heute Nachmittag trifft sich die ÖVP in St. Wolfgang zu einer dreitägigen Klausur. Thema sind die Mindestsicherung, die Steuerreform und der Pflegebereich.

Die ÖVP trifft sich zu Wochenbeginn zu einer Klubklausur in St. Wolfgang. Die drei thematischen Schwerpunkte sind die Steuerreform, Pflege und Digitalisierung. Breiten Raum soll aber auch die neue Mindestsicherung einnehmen, sagte Klubobmann August Wöginger vorab.

Zur umstrittenen Reform der Mindestsicherung - zuletzt hatte sich eine Fehde zwischen der türkis-blauen Bundesregierung und der roten Wiener Stadtregierung entbrannt - erklärte Wöginger, dass man die zahlreichen Stellungnahmen aus der Begutachtung ernst nehmen werde. Die ein oder andere Änderung könnte es etwa noch bei den neuen Bestimmungen für Häftlinge oder für behinderte Menschen geben. Alleinerzieher und Behinderte sollen jedenfalls bessergestellt sein, als dies derzeit der Fall ist, so der Klubchef.

Keine Änderung hingegen dürfte es bei den Beträgen für Kinder geben, verwies Wöginger auf die Familienbeihilfe. Demnach würde eine fünfköpfige Familie im neuen Modell für ihre drei Kinder inklusive Familienbeihilfe 1000 Euro bekommen. Inklusive der Mindestsicherung für die erwachsenen Familienmitglieder wären es 2200 Euro pro Monat: "Das ist eine gute Ausgangssituation."

Der Klubchef betonte, dass die Mindestsicherung für Menschen in Notsituationen, nicht aber als Dauerunterstützung gedacht sei. Es müsse eine "gute Balance" zwischen einer Sozialleistung und einem Gehalt geben, "daher ist die Maßnahme notwendig und gerechtfertigt": "Wer arbeitet, darf nicht der Dumme sein."

Weiters versuchte Wöginger mit dem "Mythos" aufzuräumen, dass so viele Menschen sogenannte Aufstocker auf erwerbstätiges Einkommen seien: Im Jahresdurchschnitt 2017 seien es nur acht Prozent der Bezieher oder rund 30.000 Personen gewesen, meinte der Klubchef.

Die Klausur beginnt Montagnachmittag und endet am Mittwoch. Kommen werden nicht nur die Mandatare aus Nationalrat, Bundesrat und dem Europaparlament, sondern auch die Regierungsmitglieder mit Bundeskanzler und Parteiobmann Sebastian Kurz an der Spitze. Geladen sind zu den Schwerpunktthemen auch Experten.

(APA)

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