Sprechblase Nr. 257. Warum wir ständig an „phygital“ denken sollten.
Träumen darf man ja bekanntlich von ihnen, den warmen Eislutschern. Noch ist es spätsommerlich, da soll auch das Eis kalt sein. Aber bald . . .
Oxymoron nennen die Rhetoriker sprachliche Konstruktionen, die nach einem inneren Widerspruch innerhalb eines Wortes aussehen, aber mitunter doch recht klar sind. Nach der „virtuellen Realität“, „dynamostatisch“ und „agilstabil“ sollten Unternehmen sich mit dem Begriff „phygital“ auseinandersetzen: der Kombination der englischen Worte „physical“ und „digital“. Beschrieben wird damit, wie die Offline- und Onlinewelt ineinander übergehen und wie physische und digitale Elemente zu Produkt-, Service- und/oder Dienstleistungspaketen zusammengefasst werden.
Darüber sollte in den Unternehmen laufend nachgedacht werden. Sonst gibt es statt eines Eises als Belohnung nur süßsauer.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 2018)