Der Schauspieler wollte offenbar unbedingt diskriminiert werden. Das kann er jetzt haben.
Wer in seinem Leben mit Diskriminierungen konfrontiert war, würde nie auf die Idee kommen, welche zu erfinden, um daraus Profit zu schlagen. Zu demütigend und kränkend sind diese Erfahrungen, als dass man sie freiwillig mit sich selbst in Verbindung bringt.
Umso tiefer lassen die wahrscheinlich falschen Aussagen des US-Schauspielers Jussie Smollett aus der Serie "Empire" blicken. Er soll allen Ernstes zwei Männer bezahlt haben, um eine rassistische Attacke gegen ihn vorzutäuschen, und wird nun angeklagt. Sein Motiv? Angeblich war er mit seiner Bezahlung in der Serie unzufrieden und wollte seinen Marktwert steigern.
Abgesehen von der Strafbarkeit seiner Aktion und der Verhöhnung von tatsächlich Betroffenen ist es vor allem der an den Tag gelegte Zynismus, der fassungslos macht.
Wie kann jemand glauben, als "Gewinner" aus einem rassistischen Übergriff hervorzugehen? Diskriminierendem Verhalten kann nichts Positives abgewonnen werden. Von niemandem. Niemals.
Das wird jetzt auch Smollett klar werden. Ein Leben lang. Und viel schmerzhafter, als er sich das vorgestellt hat.