Wer wird ÖVP-Kandidat? "Wurde nicht angerufen"

Karas, Fischler
Karas, Fischler(c) Presse/APA
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Der Europaabgeordnete Othmar Karas sieht sich nicht als Ersatz für Erwin Pröll. Auch Ex-EU-Kommissar Franz Fischler will "nicht der Kandidat" sein.

Nach der überraschenden Absage von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll hält sich die ÖVP über ihren "neuen" Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl bedeckt. Parteichef Reinhold Mitterlehner soll aber bereits jemanden haben, hieß es aus der ÖVP am Freitag. Präsentiert wird dieser - es soll sich um einen Mann handeln - nach dem Parteivorstand am Sonntag.

Medial werden zahlreiche Namen möglicher Kandidaten genannt, darunter sind der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler, Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, der EU-Abgeordnete Othmar Karas, Ex-Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer, Justizminister Wolfgang Brandstetter (er hatte noch im Dezember abgewunken), Ex-Raiffeisen-Generalanwalt und Flüchtlingskoordinator Christian Konrad sowie die frühere steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic.

Karas allerdings sah sich am Freitagvormittag nicht als Ersatz für Pröll. „Parteichef Mitterlehner hat gesagt, er habe einen Kandidaten. Da er mich nicht angerufen hat, werde ich es wohl nicht sein“, erklärte er gegenüber der „Presse“. Für Karas hätte seine internationale Erfahrung gesprochen – er ist durch seine langjährige Tätigkeit im Europaparlament mit den meisten EU-Regierungen eng vernetzt. Außerdem war er der einzige ÖVP-Politiker, der in den letzten Jahren bei einer Wahl (Europawahl) als klarer Sieger hervorgegangen ist.

Auch Konrad winkte ab: "Eine Kandidatur wird ausgeschlossen". Laut Parteikreisen heißt es zudem, dass Klasnic ebenfalls eher keine Option sei. Leitl sagte, dass es vor Sonntagabend keine Stellungnahme dazu geben werde. Kurz darauf folgte der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler: "Ich bin nicht der Kandidat." Mit ihm sei nicht gesprochen worden. Pühringer betonte Freitagnachmittag, seinerseits kein Ersatz zu sein: "Ich habe nie gesagt, dass ich kandidiere."

Haslauer will nicht spekulieren

Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), der sich in den letzten Wochen öffentlich für Pröll als ÖVP-Kandidaten stark gemacht hatte, wollte auf die Frage, wer nun stattdessen in das Rennen gehen soll, keinen Kommentar abgeben. Er habe darüber vorher nicht spekuliert und werde auch jetzt nicht darüber spekulieren, lautete die knappe Antwort eines Sprechers von Haslauer. Die Entscheidung darüber solle ja laut Mitterlehner am Sonntag fallen.

(wb/APA)

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