Project Loud France: Rihannas eigenes Luxuslabel

(c) Getty Images for Fenty Beauty by (Caroline McCredie)
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Die 30-jährige Sängerin wird bei LVMH, zu dem auch Louis Vuitton, Dior oder Givenchy gehört, unter Vertrag genommen. In vielerlei Hinsicht ist das beachtlich.

Vor 30 Jahren investierte der Luxuskonzern LVMH zum letzten Mal in ein neues Label. Nun erneut, aber nicht etwa in einen vielversprechenden Newcomer am Designerhimmel, sondern in eine Frau, die sich in einem anderen Genre einen Namen gemacht hat: Pop-Größe Rihanna.

Der 30-Jährigen ist gelungen, was vor ihr noch niemand geschafft hat. Als Musikerin einen Vertrag bei LVMH über eine eigene Modelinie zu bekommen. Die Gerüchte verdichteten sich bereits im Jänner, als Rihanna bei einem Konzert mit einer Sonnenbrille samt "Fenty"-Logo (Rihanna heißt eigentlich Robyn Rihanna Fenty) gesichtet wurde. Dabei konnte es sich fast nur um einen Prototypen ihres eigenen Labels handeln. 

60 Mio. Euro aufgeteilt zwischen Rihanna und LVMH

Nun hat das Kind einen Namen und noch dazu ein Millionen-Investment, das will der Branchendienst "Business of Fashion" herausgefunden haben. Dieser hat Zugang zu detaillierten Dokumenten über Finanzierung und Anteile des Unternehmens. Demnach läuft Rihannas Label unter dem Namen "Project Loud France" (Loud heißt das fünfte Studioalbum der Sängerin). Das Investitionsvolumen beträgt rund 60 Millionen Euro, aufgeteilt zwischen Mehrheitsaktionär LVMH und Rihanna, die 49,99 Prozent der Anteile hält. 

Die Lancierung des Labels ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Der Konzern, zu dem auch Marken wie Louis Vuitton, Celine, Givenchy oder Christian Dior gehören, gründete zuletzt 1987 ein neues Label. Damals wurde an Christian Lacroix geglaubt - immerhin an einen Designer. Nun wird in einen Popstar ohne traditionelle Ausbildung oder Laufbahn investiert. Doch die 30-Jährige hat dafür andere Talente, die über das Singen oder Designen hinausgehen.

Sie scheint ein untrügliches Gespür für den Zeitgeist und die Wünsche ihrer Kunden zu haben. Das zeigt ihre Kosmetiklinie Fenty Beauty, die Ende 2017 auf den Markt kam und die zum LVMH-Inkubator Kendo gehört. In sehr kurzer Zeit fuhr die Marke eine halbe Milliarde Euro Einnahmen ein.

Inklusion und Diversität für Millennials und Gen Z

Ihr Fenty Modelabel, das sie 2015 mit Puma gründete, ist nicht minder erfolgreich. Die ersten Turnschuhe, die sie entwarf, waren in 35 Minuten ausverkauft. Die Savage x Fenty Dessouskollektion, die Rihanna 2018 lancierte, sorgte für Menschenschlangen vor den Geschäften.

Denn Rihanna hat verstanden, dass Inklusion und Diversität nicht nur das trendige Feigenblatt der elitären Modewelt sein darf, sondern auch gelebt werden muss. Ihre Kosmetikmarke hat 50 verschiedene Make-up-Farben um jedem Hautton gerecht zu werden. Eine Pionierleistung. Ihre Dessouskollektion bei der New York Fashion Week wurde für ihre Body-Positivity und einem Casting, das unterschiedliche Haut- und Körperformen miteinbezog, gelobt.

LVMH sieht darin anscheinend auch die Zukunft. Denn das Buhlen um Millennials und die Generation Z, die sich angeblich weniger um Statussymbole und Luxus kümmert als die vorigen Generationen, ist ein hartes Geschäft. Die knapp 70 Mio. Fans, die Rihanna auf Instagram hat, können hier sicher auch nicht schaden. Da können Louis Vuitton (30,3 Mio Abonnenten) oder Christian Dior (44,9 Mio. Abonennten) nicht mithalten.

(chrile )

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