Nach dem Einbruch an der Wall Street am Donnerstag starten die europäischen Börsen uneinheitlich. Experten werten dies als ein positives Signal.
An Europas Leitbörsen zeichnet sich zum Wochenschluss keine einheitliche Richtung ab. In Anbetracht der klar negativen Vorgaben aus Übersee ist dies jedoch ein positives Signal. In den USA lastete weiterhin die Sorge um schneller steigende Zinsen auf der Stimmung der Anleger und so ging es an der Wall Street am gestrigen Donnerstag wieder deutlich bergab. Auch die asiatischen Börsen gaben klar nach.
Zu Handelsbeginn liegt der Wiener Leitindex ATX 0,5 Prozent im Minus bei 3.383 Zählern. Im weiteren Tagesverlauf sehen Marktteilnehmer den ATX in einer Bandbreite zwischen 3.360,00 und 3.430,00 Einheiten. Der APA-Konsensus, die ATX-Prognose wichtiger Banken, geht von einem ATX-Schluss bei 3.380,00 Punkten aus.
DAX anfänglich leicht im Plus
Am deutschen Aktienmarkt bleiben die Anleger nach den erneuten Turbulenzen an den New Yorker Börsen zu Wochenschluss besonnen. Zum Börsenstart notiert der DAX 30 geringfügig höher bei 12.263,10 Punkten, nachdem der Leitindex am Vortag deutlich unter Druck gestanden hatte.
Mit einem Abschlag von mehr als 1.000 Punkten schloss der Dow Jones Industrial am Vorabend unter der Marke von 24.000 Punkten. Die Angst vor steigenden Zinsen halte die US-Börsen im Würgegriff, sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Zu viele Anleger wollten derzeit "gleichzeitig durch die eine enge Türe. Das drückt die Kurse".
Europa folgt USA nicht mehr blind
Dass der DAX dem Dow Jones mittlerweile nicht mehr blind folgt, dürfte unter anderem eine Folge davon sein, dass an den New Yorker Börsen ein höherer Korrekturbedarf gesehen wird. Während der DAX nur mühsam in neue Höhen vordrang, schaffte es der US-Leitindex über Monate spielend von Rekord zu Rekord. Seit dem Wahlsieg von Donald Trump im November 2016 ist das US-Kursbarometer auch nach den jüngsten Korrekturwellen noch immer um mehr als 28 Prozent im Plus, während der DAX in der gleichen Zeit lediglich 15 Prozent zugelegt hat.
Die Tagesagenda spielt in diesem Korrekturumfeld seit Tagen nur die zweite Geige. Zu Wochenschluss ist sie aber ohnehin nicht gerade üppig gefüllt. Aktien der Lufthansa gehörten vorbörslich zu den Verlierern. Bei der Fluggesellschaft mehren sich derzeit die negativen Analystenstimmen. Analyst Rishika Savjani sorgt sich darum, ob die Lufthansa die hohen Markterwartungen erfüllen kann. Nach einem Kursrutsch um 5 Prozent am Vortag deutet sich für die Papiere nochmals ein Minus von fast 2 Prozent an.
(APA/dpa-AFX)