Das steirische Unternehmen musste Konkurs anmelden. 38 Beschäftigte und 103 Gläubiger sind von der Pleite betroffen.
Toni's Freilandeier ist pleite. Über das Vermögen der Handels GmbH in Knittelfeld wurde laut einer Aussendung des KSV1870 ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Leoben eröffnet. Die Insolvenzursachen liegen in einer gescheiterten Betriebsübernahme, in Umsatzeinbußen und einer gescheiterten außergerichtlichen Sanierung.
Das Unternehmen, das einen Handel mit Freilandeiern und Molkereiprodukten betreibt, beschäftigt etwa 38 Dienstnehmer. Die Passiva betragen knapp zwölf Millionen Euro, die Aktiva werden mit etwas über zwei Millionen Euro beziffert. 103 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. Das Unternehmen soll laut Creditreform nicht geschlossen werden und in restrukturierter Form fortgeführt werden.
Wie der KSV1870 in Erfahrung bringen konnte, haben faktische Abnahmegarantien gegenüber Lieferanten in Verbindung mit deutlichen Umsatzeinbußen bedingt durch einen Strafprozess sowie eine unkoordinierte Investitionspolitik zu einem operativen und finanziellen Restrukturierungsbedarf geführt. Nach einer Einigung mit den Gläubigerbanken wurde mit Thomas Lanik im Juli 2015 ein Fremdgeschäftsführer und Sanierungsmanager bestellt.
Sechs Prozent Marktanteil
Im Herbst 2017 ergab sich, dass die Aufrechterhaltung einer positiven Fortbestehensprognose die Stundung von Zinsen und Tilgungen durch die Gläubigerbanken bis Mitte 2018 voraussetzt. Der Sanierungstreuhandvertrag wurde von Anton Hubmann gerichtlich angefochten, zu einem Einlenken konnte Hubmann nicht bewegt werden. Die Grundlage für die außergerichtliche Restrukturierung ist damit weggefallen.
Aktuell befinden sich am Sitz des Unternehmens fünf Biofreilandställe. Darüber kooperiert das Unternehmen mit 110 bäuerlichen Partnerbetrieben. Insgesamt produzieren aktuell 220.000 Freilandhennen jährlich an die 50 Millionen Freilandeier. Diese werden unter der Marke „Toni´s Freilandeier“ an den Lebensmittel-Einzelhandel vertrieben werden. Der Marktanteil beträgt aktuell rund sechs Prozent.
(red.)