Österreichs Wirtschaft zeigt sich heuer sehr robust, aber Politkrisen und der Handelskrieg wirken sich auch hierzulande negativ aus, heißt es in der Herbstprognose der Wirtschaftsforscher.
Die Auftragsbücher sind voll, die Industrie produziert auf Hochtouren: Österreichs Wirtschaft wird heuer mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von drei Prozent den Zenit im jüngsten Konjunkturzyklus erreichen, heißt es in der aktuellen Herbstprognose der Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo und IHS. Die Konjunktur zeigte sich bislang im internationalen Vergleich erstaunlich robust.
In wichtigen Ländern des Euro-Raumes belastet seit Jahresbeginn die Dämpfung der Außenhandelsaktivität die Konjunktur. In Deutschland senkten bereits vergangene Woche die Ökonomen ihre Prognosen.
In Österreich scheint zwar ebenfalls der Wachstumshöhepunkt überschritten, jedoch verlor die Dynamik nur wenig an Schwung. Industrieproduktion und Ausfuhr expandierten im 1. Halbjahr noch deutlich.
Exportschwäche dämpft Investitionslust
Die aktuellen politischen Krisen und Währungsturbulenzen in Schwellenländern sowie der Handelskrieg und die Unsicherheiten zum Brexit beeinflussen die Wirtschaftsentwicklung auch hierzulande negativ. Für 2019 prognostizieren die Experten daher nur ein Wachstum von zwei Prozent, da auch in Österreich eine Abschwächung des Exports erwartet wird. Dies werde die Investitionsbereitschaft der Unternehmen dämpfen.
Konjunkturstütze bleibt der private Konsum, er kann jedoch den Nachfrage-Ausfall im Außenhandel nicht voll kompensieren, schreibt das Wifo.
Die Inflationsrate werde heuer mit 2,1 Prozent nur verhaltend steigen. Sie liege damit knapp über dem Zielwert der EZB für den gesamten Euro-Raum. Die Verbraucherpreise werden heuer vor allem von der Verteuerung der Energie getrieben. 2019 soll die Inflationsrate unverändert 2,1 Prozent betragen.
Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter
Von der guten Konjunktur profitiert der Arbeitsmarkt: Die Beschäftigung nimmt um 88.000 Stellen zu, während die Zahl der Arbeitslosen im Jahresschnitt um 28.000 sinken dürfte. Die Arbeitslosenrate sinkt (gemäß Eurostat) von heuer 4,8 auf 4,5 Prozent im nächsten Jahr.
(eid)