Den „Spirit of Alpbach“ in den Augen

(c) Katharina Roßboth
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Eine Dokumentation von Kurt Langbein und ein Buch von Maria Wirth widmen sich der 70-jährigen Geschichte der „Festspiele des Wissens“. Bei der Präsentation zu Gast waren zahlreiche Veteranen und Wegbegleiter.

Ein 70-Jahr-Jubiläum könne man nicht oft genug feiern: Mit diesen Worten begrüßte Forumspräsident Franz Fischler Samstagabend im Erwin-Schrödinger-Saal des Alpbacher Congress Centrums Wegbegleiter und Neuankömmlinge. Anlass war die Präsentation von gleich zwei Projekten, die sich der mittlerweile sieben Jahrzehnte langen Geschichte des Forums annehmen: Einerseits die wissenschaftliche Abhandlung „Ein Fenster zur Welt. Das Europäische Forum Alpbach 1945 bis 2015“, herausgegeben von der Historikerin Maria Wirth vom Institut für Zeitgeschichte an der Universität Linz. Das Projekt betreute Zeithistoriker Oliver Rathkolb, der auch die Leitung des wissenschaftlichen Beirats für das in der Neuen Burg in Wien geplante „Haus der Geschichte“ innehat. Andererseits wurde die Dokumentation „Mein Europa – Ein Dorf“ von Autor und Regisseur Kurt Langbein gezeigt. Er wollte mit diesem Projekt die Geschichte des Dialogforums anhand der Geschichte der Menschen, die das Forum geprägt haben, erzählen. Den „Spirit of Alpbach“ habe er „in den Augen dieser Menschen gesehen“.

Im Publikum saßen unter anderem die beiden Ehrenpräsidenten des Forums, Erhard Busek und Heinrich Pfusterschmid-Hardtenstein. Stellvertretend für alle Gründungsmitglieder wurde Ivo Fischer begrüßt, der bei jedem einzelnen der bisherigen „Festspiele des Wissens“ war. Vom Film zeigte er sich begeistert: „Er ist sehr gut recherchiert. Besser hätte ich es mir nicht vorstellen können.“ Ebenfalls in der ersten Reihe saß Hanna Molden, die gemeinsam mit ihren Alpbacher Nachbarn Emmi und Oswald Radinger zur Vorstellung gekommen war. Aus dem Dorf war auch Josef Schneider zugegen, der das Forum seit 60 Jahren mitverfolgt.

Unter die Gäste mischte sich zudem Alpbach-Kuratoriumsmitglied Hans Albert, der das Forum seit 1955 kennt und im Film von seinen Erinnerungen erzählt. Im Jahr 1982 gelangte Hilke Habermann erstmals ins „Dorf der Denker“, da leitete sie für ein Jahr das wissenschaftliche Sekretariat des Forums. Im Jahr darauf kehrte sie nach Alpbach zurück – diesmal als persönliche Sekretärin von Gründervater Otto Molden. Wiederum ein Jahr später traf sie hier auf den damaligen Seminarleiter Han Heemskerk, er nahm sie mit in die Niederlande, wo die beiden „seit 30 Jahren zusammenwohnen“. In den 70ern besuchte auch ein weiterer Holländer das Forum: Rob de Vries war damals „vielversprechender Student“ und „hasste diese alten Männer“ – auch wenn er heute „einer von ihnen“ sei.

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