"Systematische" Säuberung: Chef des Secret Service geht

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Nach dem Rücktritt von Innenministerin Kirstjen Nielsen verabschiedet sich auch der Chef der US-Spezialeinheit, Randolph Alles. Er sei von Trump zum Rücktritt gedrängt worden, heißt es.

Das Personalkarussell in der Regierung von US-Präsident Donald Trump dreht sich rasant weiter: Nach US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen räumt auch der ihr unterstellte Direktor des Secret Service, Randolph Alles, seinen Posten. Die Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, Sarah Sanders, teilte am Montag mit, Alles werde in Kürze aus dem Amt scheiden. Gründe wurden - wie schon im Fall von Nielsen - nicht genannt. Möglicherweise hängt sein Rücktritt mit dem Wechsel an der Spitze des Heimatschutzministeriums zusammen, dem der Secret Service untergeordnet ist.

Medien brachten Alles' Abschied aber auch mit der Festnahme einer chinesischen Staatsbürgerin in Zusammenhang, die sich unter falschen Angaben Zugang zu Trumps Luxusanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida verschafft hatte. Die Frau, die einen Datenträger mit Computer-Malware mit sich trug und so Sicherheitslücken in der privaten Residenz freilegte, wurde festgenommen. 

Alles soll durch Karrierbeamten ersetzt werden

Trump hatte am Sonntag verkündet, dass Nielsen ausscheiden werde. Nielsen teilte daraufhin mit, noch bis Mittwoch im Amt zu bleiben, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Mehrere US-Medien berichteten übereinstimmend, Nielsen sei dazu gedrängt worden, den Posten niederzulegen. Der Sender CNN zitierte einen ungenannten Regierungsmitarbeiter mit den Worten, beim Heimatschutzministerium würden unliebsame Mitarbeiter "nahezu systematisch" aussortiert.

Der Secret Service ist eine Strafverfolgungsbehörde, aber kein Geheimdienst. Seine Mitarbeiter sind unter anderem für den Schutz des Präsidenten und anderer Politiker zuständig. Noch am Mittwoch hatte Trump die Arbeit der Behörde als "fantastisch" bezeichnet und betont, er könnte nicht zufriedener mit der Behörde sein.

Doch nun teilte Sanders mit, Alles werde Anfang Mai von einem Karrierebeamten im Secret Service namens James Murray ersetzt. Die Personalie muss nicht vom US-Senat bestätigt werden.

Weißes Haus nahm Nominierung von Ronald Vitiello zurück

Den „New York Times“ zufolge sollen mehrere Top-Mitarbeiter des Heimatschutzministeriums vor einem Abgang stehen, unter ihnen der Chef der Staatsbürgerschafts- und Immigrationsbehörde, Lee Francis Cissna, sowie John Mitnik, der Leiter der Rechtsabteilung

Erst am Donnerstag hatte das Weiße Haus überraschend die Nominierung von Ronald Vitiello als Direktor der Polizeibehörde ICE zurückgezogen, die ebenfalls dem Heimatschutzministerium untergeordnet ist. Trump hatte als Grund für die Entscheidung angegeben, er wolle eine härtere Richtung einschlagen. Nielsen soll Vitiello als Kandidat unterstützt haben.

Trump hatte Alles im April 2017 als Direktor des Secret Service benannt. Alles hatte bis zu seinem Ausscheiden aus den US-Streitkräften im Jahr 2011 insgesamt 35 Jahre lang im Marineinfanterie-Korps gedient, zuletzt als Generalmajor. Danach wechselte er zur Grenzschutzbehörde CBP.

(APA/dpa/Red.)

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