"Studieren statt Blockieren" immer beliebter

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Grabenkämpfe zwischen den Studenten: Auch die Gegner der Proteste organisieren sich. Auf Facebook wird das deutlich, die Gruppe "Studieren statt Blockieren" wächst schnell.

Mit Parolen wie "Wir haben ein Recht auf Prüfungen und Vorlesungen" machen nun auch die Gegner der studentischen Hörsaal-Besetzungen auf sich aufmerksam. Und die Zahl derjenigen Studenten, die sich öffentlich gegen die Besetzung aussprechen, wird immer größer. Die Gruppe "Studieren statt Blockieren" auf Facebook ist am Freitag auf über 13.000 Mitglieder angewachsen. Die Gruppe grenzt sich von den Besetzern im Audimax ab. Sie sieht zwar auch Verbesserungsbedarf an den Unis, glaubt aber nicht an den Erfolg von Besetzungen.

»Kritik sollte man in konstruktiverer Form äußern, als tagelang Studieneinrichtungen zu besetzen und damit Studierwillige von wichtigen Vorlesungen und Prüfungen abzuhalten. Dieses Verhalten ist in jeder Hinsicht asozial und richtet sich gegen jeden Einzelnen, der mit Begeisterung und Zielstrebigkeit sein Studium absolvieren möchte!«

Die Facebook-Gruppe "Studieren statt Blockieren" hat mehr als 13.000 Fans.

Die Gruppe bringt eigene Forderungen ein, so etwa mehr Freiheiten in der Wahl der erweiternden Lehrveranstaltungen. Sie fordern auch, dass es nur dort Zugangsbeschränkungen geben soll, wo es auch wirklich sinnvoll ist, nämlich in Studienrichtungen, in denen es auch trotz Erhöhung der Ressourcen nicht möglich sein wird, alle Studenten ausreichend zu betreuen. Auch eine Wiedereinführung der Studiengebühren "in angemessener Höhe" wird gefordert.

Die Facebook-Gruppe "Audimax Besetzung in der Uni Wien - Die Uni brennt" hatte am Freitag etwa 21.000 Mitglieder, allerdings gibt es sie schon länger als die gegnerische Gruppe.

Kanzler Faymann bleibt zurückhaltend

Ein rasches Ende der Proteste ist nicht absehbar – die Streiks weiteten sich am Donnerstag sogar aus:  Nach einer Demonstration in Innsbruck besetzten Studenten die Aula der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. In Graz gingen 2500 Studenten auf die Straße.

Bundeskanzler Werner Faymann äußerte derweil erneut Verständnis für die Anliegen der Studenten, die Hörsäle besetzt halten. Zur "Chefsache" will er die Proteste nicht erheben - VP-Minister Johannes Hahn solle sich weiter um die Uni-Frage kümmern. Das erste Treffen zwischen Hahn und der ÖH ist allerdings ohne konkrete Ergebnis geblieben.

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