Hauptgrund für Ivan Reitmans Absage ist der Tod von Drehbuchautor und Hauptdarsteller Harold Ramis. Reitman wird lediglich als Produzent fungieren.
Ivan Reitman, Regisseur der beiden legendären "Ghostbusters"-Filme, will nicht beim dritten Teil Regie führen. "Ich habe wochenlang darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich besser nur der Produzent sein sollte", sagte der 67-Jährige der Branchenseite "deadline.com". "Ich will helfen, aber lasst uns lieber einen richtig guten Regisseur finden und es mit ihm machen."
Harold Ramis ist tot. Der amerikanische Filmemacher und Schauspieler starb am Montag 69-jährig in seinem Haus in einem Vorort von Chicago. Er litt seit vier Jahren an einer Autoimmunkrankheit. (c) REUTERS (STEPHIN CHERNIN) Seine bekannteste Rolle ist wohl die des Parapsychologen Egon Spengler in den beiden "Ghostbusters"-Filmen. Auch als Regisseur von Filmen wie "Und täglich grüßt das Murmeltier" feierte Ramis Erfolge. Zahlreiche Kollegen zollten dem großen Komödianten Tribut: (c) imago stock&people (imago stock&people) Auf Twitter schrieb Komiker Steve Carell: "Harold Ramis. Lustig, liebenswürdig, gutherzig. Eine Freude, dich gekannt zu haben".Jon Cryer, bekannt als Alan Harper aus "Two and a half Men" twitterte: "Zwei Worte: Groundhog Day. RIP Harold Ramis."Dan Aykroyd, sein Filmpartner in "Ghostbusters", zeigte sich "tieftraurig", dass sein "brillianter, begnadeter, witziger" Freund verstarb. (c) REUTERS (Mike Blake / Reuters) Die Karriere des in Chicago geborenen Harold Ramis begann 1968 als Freelancer bei der Zeitung "Chicago Daily News". Etwa zeitgleich heuerte er bei einer Comedy-Truppe an. Kurze Zeit später schrieb er Witze für den "Playboy" und begann Drehbücher zu entwickeln.Für den John Landis Militär-Klamauk "Stripes" (auf Deutsch: "Ich glaub, mich knutsch ein Elch") mit Bill Murray fungierte Ramis 1981 als Autor und spielte selbst mit. Sein Regiedebüt feierte er mit der Golf-Parodie "Caddyshack" (1980). (c) imago stock&people (imago stock&people) Auch heute noch große Popularität genießt die Komödie "National Lampoon's Vacation", hierzulande als "Die schrillen Vier auf Achse" bekannt.Gemeinsam mit John Hughes und Hauptdarsteller Chevy Chase schrieb Ramis Anfang der 1980er das Drehbuch. (c) imago stock&people (imago stock&people) Im Film begibt sich die amerikanische Durchschnittsfamilie Griswold auf eine abenteuerliche und langwierige Autoreise zum kalifornischen Vergnügungspark "Walley World".Der Streifen wurde in Nordamerika Kult und spielte das Vierfache seiner Produktionskosten ein. Es folgten Fortsetzungen (ohne Ramis) wie "Hilfe, die Amis kommen" (1985) und "Schöne Bescherung" (1989). (c) imago stock&people (imago stock&people) Seine wohl bedeutendste Rolle (Dr. Egon Spengler) spielte Ramis in der Fantasy-Komödie "Ghostbusters", für den er gemeinsam mit Dan Aykroyd schrieb. Die Geschichte der geschassten Parapsychologen, die fortan als Geisterjäger ihren Lebensunterhalt verdienen, wurde Kult. Auch an den Kinokassen klingelte es: Der 30 Millionen Dollar teure Streifen spielte fast mehr als 290 Millionen ein. (c) imago stock&people (imago stock&people) Nicht nur der Soundtrack blieb in Erinnerung, natürlich auch die flotten Sprüche von Bill Murray, Sigourney Weaver, Dan Aykroyd und Harold Ramis."Da ist etwas sehr wichtigtes, was ich vergaß euch zu sagen: Ihr dürft nie die Laserströme kreuzen", ist einer davon. (c) imago stock&people (imago stock&people) Aus der Sci-Fi-Komödie wurde ein Franchise: Es folgte eine Zeichentrickserie, die von 1986 bis 1988 lief, Videospiele und ein Sequel. Die nicht mehr ganz so überzeugende Fortsetzung "Ghostbusters II" war ebenfalls ein Box-Office-Erfolg.Bis zuletzt stand ein dritter Geisterjäger-Film im Raum. Das Projekt wurde mangels eines "perfekten" Drehbuchs (Aykroyd) nicht umgesetzt. Mit dem Tod von Ramis ist dieses wohl endgültig Geschichte. (c) ORF Ein Regie-Meisterstück gelang Harold Ramis 1993: Die Komödie um den egozentrischen Wetter-Moderator Phil Connors (Bill Murray) und den immer wieder kehrenden "Groundhog Day"."Und täglich grüßt das Murmeltier", so der deutsche Titel, kam nicht nur bei Kritikern sondern auch bei den Kinobesuchern gut an (71 Millionen Dollar Einnahmen, bei 14,6 Millionen Dollar Produktionskosten). (c) imago stock&people (imago stock&people) Nach Kassen-Flops wie "Stuart saves his Family (1995) und "Vier lieben Dich" (1996) feierte Ramis 1999 mit der durchaus charmanten Mafia-Komödie "Reine Nervensache" ("Analyze this") wieder einen Erfolg. Dafür sorgten wohl auch die beiden Hauptdarsteller: Mafiosi Paul Vitti (gespielt von Robert De Niro) legt sich auf die Couch des Psychiaters Ben Sobel (Billy Crystal) und wirbelt dessen Leben durcheinander.Die schwache Fortsetzung ("Reine Nervensache 2") konnte 2002 nicht an den Witz des ersten Teils anschließen. (c) Warner/ORF Mit seiner vorletzten Regiarbeit, die Krimikomödie "The Ice Harvest" mit John Cusack und Billy Bob Thornton, war Ramis wenig erfolgreich. (c) REUTERS (Mike Segar / Reuters) Nur mittelprächtig war auch sein letzter Film, die Bibel-Satire "Year One" mit Jack Black. An vielen Stellen wird der politisch-inkorrekte Humor von Judd Apatow zu krampfhaft zelebriert.Immerhin stimmt der Cast: Neben den mittlerweile zu Stars aufgestiegenen Michael Cera und Christopher Mintz-Plasse sind auch Paul Rudd, Olivia Wilde und Bill Hader zu sehen. (c) imago stock&people (imago stock&people) Lieber in Erinnerung bleibt Ramis - neben seinen großen Erfolgen in den 80er Jahren - mit einer kleinen Nebenrolle: In Apatows Filmkomödie "Knocked Up" (2007) spielt er Harris Stone, den verständnisvollen Vater des Protagonisten Ben Stone (Seth Rogen). (c) imago stock&people (imago stock&people) ''Ghostbusters'' und ''Murmeltiere'' Hauptgrund für Reitmans Absage ist der Tod von Harold Ramis , der die Drehbücher zu den "Ghostbusters"-Filmen schrieb und auch selbst als "Dr. Egon Spengler" mitspielte. Zudem will von den Geisterjägern der Kultfilme aus den Jahren 1984 und 1989 zwar Dan Aykroyd, nicht aber Bill Murray mitspielen. Ramis, der vor vier Wochen im Alter von 69 Jahren starb, war ein enger Freund von Murray und auch von Reitman. Die Dreharbeiten für Teil 3 könnten Anfang nächsten Jahres in New York beginnen.
(APA)
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