Sundance Festival: Sklaverei-Drama "Birth of a Nation" räumt ab

Szenenbild aus ''Birth of a Nation''
Szenenbild aus ''Birth of a Nation''(c) Sundance Film Festival
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"The Birth of a Nation" wurde mit dem Hauptpreis und dem Publikumspreis ausgezeichnet. Das Drama über einen Sklavenaufstand wird bereits als Oscar-Kandidat 2017 gehandelt.

Das Drama "The Birth of a Nation" hat den Hauptpreis beim Sundance Film Festival gewonnen. Die Geschichte über einen Sklavenaufstand im 19. Jahrhundert in Virginia erhielt am Samstag sowohl den großen Preis der Jury als auch den Publikumspreis. Insgesamt wurden bei dem von Robert Redford ins Leben gerufenen Filmfestival in Utah 120 Filme und Dokumentationen unabhängiger Produzenten gezeigt.

"Danke, Sundance, dass du uns eine Bühne gibst, die es uns ermöglicht zu wachsen - ungeachtet dessen, was der Rest von Hollywood tut," sagte der schwarze Filmemacher Nate Parker bei der Entgegennahme des Preises für "The Birth of a Nation" im kleinen Wintersportort Park City. Er spielte damit auf die Nominierung ausschließlich weißer Schauspieler für die diesjährigen Oscars an.

Turners Film wird bereits für die Oscars im kommenden Jahr gehandelt. Das Drama wurde zuvor für kolporiterte 17 Millionen Dollar an das Hollywoodstudio Fox Searchlight verkauft - eine Rekordsumme für das Festival. 

Doku über Comebackversuch von Anthony Weiner

Der große Preis der Jury für den besten Dokumentarfilm ging an "Weiner". In dem Streifen geht es um den misslungenen Comebackversuch des US-Politikers Anthony Weiner, der 2011 nach einem Sexskandal als Kongressabgeordneter zurücktreten musste.

Der Preis der Zuschauer in der Doku-Kategorie ging an "Jim: The James Foley Story", eine Dokumentation über den 2014 von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat enthaupteten US-Journalisten.

In der Kategorie Weltkino, in der auch das deutsche Drama "Wild" mit dem Wiener Georg Friedrich angetreten war, zeichnete die Jury das israelische Drama über den Kampf der Frauen in einem Beduinendorf, "Sand Storm", aus. Die Zuschauer entschieden sich für "Between Sea and Land", einen kolumbianischen Film über einen bettlägerigen kranken Mann, der von seiner Mutter gepflegt wird.

In der Kategorie bester ausländischer Dokumentarfilm entschieden sich Jury und Publikum einstimmig für "Sonita", die Geschichte einer 18-jährigen Afghanin, die nach ihrer Flucht illegal in Teheran lebt und von einer Karriere als neue Rihanna träumt.

Österreichischer Kurzfilm ging leer aus

Im internationalen Kurzfilmwettbewerb ging der österreichische Beitrag "MeTube 2: August sings Carmina Burana" von Regisseur Daniel Moshel und Opernsänger August Schram indes leer aus. Das Musikvideo ist die Fortsetzung des höchst erfolgreichen Vorgängers "MeTube: August sings Carmen 'Habanera'", das ebenfalls beim Sundance Film Festival Uraufführung gefeiert hatte und mittlerweile über 300 Festivaleinladungen, 30 Preise und mehr als 1,6 Millionen Klicks auf YouTube vorweisen kann.

Viele der 123 Lang- und 72 Kurzfilme auf dem Festival behandelten so brisante Themen wie Abtreibung, Homosexualität oder die Waffengewalt in den USA. Derartige Filme haben in den USA zunehmend Schwierigkeiten, einen Geldgeber zu finden, während die großen Studios immer mehr Geld in Produktionen stecken, von denen sie sichere Erfolge an der Kinokasse erwarten. Meistens handelt es sich dabei um Filme über Superhelden, Science-Fiction oder um Actionstreifen.

(APA/AFP)

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