Rot-weiß-roter Triumph: Oscar für "Die Fälscher"

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Der Österreicher Stefan Ruzowitzky gewinnt den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. "No Country for Old Men" der Brüder Ethan und Joel Coen wird zum besten Film gekürt, Daniel Day-Lewis und die Französin Marion Cotillard werden als beste Hauptdarsteller geehrt.

Der österreichische Regisseur Stefan Ruzowitzky schreibt Geschichte: Bei der 80. Verleihung der Academy Awards wurde sein Film "Die Fälscher" in der Kategorie Bester nicht englischsprachiger Film mit dem sogenannten Auslands-Oscar ausgezeichnet - es ist der erste Oscar in dieser Kategorie für einen Österreicher. 22 Jahre ist es her, seit mit Wolfgang Glücks "38" zuletzt ein österreichischer Film für den Ausland-Oscar nominiert wurde. Nun konnte sich Ruzowitzky mit seinem KZ-Drama gegen Konkurrenz aus Polen, Kasachstan, Israel und Russland durchsetzen.

"Ich hatte die tollste Besetzung, die beste Crew und die beste aller Familien zu Hause, daher war es einfach für mich", sagte der Regisseur in seiner kurzen Dankesrede. Er erinnerte auch an Persönlichkeiten wie Billy Wilder, Fred Zinnemann und Otto Preminger, die von den Nazis aus Österreich vertrieben wurden. Daher mache es Sinn, dass mit "Die Fälscher" nun ein in einem Konzentrationslager spielender Film den ersten Auslands-Oscar für Österreich geholt habe, so der Regisseur.

Ruzowitzky vor Gala: "Will mehr"

Unmittelbar vor der 80. Oscar-Verleihung hatten sich der mit "Die Fälscher" für den Auslands-Oscar nominierte Stefan Ruzowitzky und sein Hauptdarsteller Karl Markovics in guter Stimmung präsentiert. "Natürlich will man mehr", meinte Ruzowitzky mit einem breiten Grinsen im ORF-Gespräch.

Markovics meinte in der "Zeit im Bild", er sei zwar anfangs "unglaublich müde" gewesen und habe sich dann gedacht, "um Gottes Willen, dieser Zirkus", sei nun aber "irrsinnig gut aufgelegt" und freue sich "wie ein Schneekönig".

Coen-Brüderpaar räumt ab

(c) AP (Richard Foreman)

"No Country for Old Men" von Joel und Ethan Coen hat bei der 80. Oscar-Verleihung in Los Angeles triumphiert. Der lakonische Westernthriller des Regie-Duos trug den Academy Award für den Besten Film, die Beste Regie, das Beste adaptierte Drehbuch und die Beste Nebenrolle (für Javier Bardem) davon. Mit den vier Auszeichnungen konnte der große Favorit der heurigen Gala die Hälfte seiner Nominierungen in Oscars ummünzen.

Das ebenfalls achtfach nominierte Ölsucher-Drama "There Will Be Blood" von Paul Thomas Anderson musste sich dagegen mit zwei Oscars (Bester Darsteller, Beste Kamera) zufriedengeben.

Favoritensieg für Daniel Day-Lewis

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Der Oscar für den Besten Hauptdarsteller ging wie erwartet an Daniel Day-Lewis. Für seine Rolle als fanatischer Ölmagnat in Paul Thomas Andersons "There Will Be Blood" heimste Day-Lewis bereits zahlreiche Auszeichnungen ein, darunter alle bedeutenden Schauspieler-Preise, vom Screen Actors Guild Award bis zum Golden Globe. Der 50-jährige Brite setzte sich auch bei den Oscars gegen die Konkurrenten Johnny Depp, Tommy Lee Jones, George Clooney und Viggo Mortensen durch.

Favoriten Julie Christie geht leer aus

Für eine große Überraschung sorgte Marion Cotillard, die mit ihrem Oscar als Beste Hauptdarstellerin nach der Besten Maske den zweiten Academy Award für die Edith-Piaf-Biografie "La vie en rose" gewinnen konnte. Die für viele als Favoritin gehandelte Julie Christie ("Away From Her") ging leer aus.

Der siebenfach nominierte Anwalts-Thriller "Michael Clayton" erreichte lediglich den Oscar für die Beste Nebendarstellerin. Tilda Swinton konnte sich hier überraschend gegen die als Favoritin gehandelte Cate Blanchett ("I'm Not There") durchsetzen.

Drei Oscars für "Bourne Ultimatum"

Mehr Oscars konnte überraschend der dreifach nominierte und ebenso oft ausgezeichnete Spionage-Thriller "The Bourne Ultimatum" einfahren. Nicht nur die Oscars für den Besten Ton und für den Besten Ton-Schnitt, sondern auch den Academy Award für den Besten Schnitt konnte der Film mit Matt Damon einheimsen.

Bester animierter Film: Ratatouille

"Ratatouille": Keiner kocht so gut wie Remy.(c) AP

Keine Überraschung gab es in der Trickfilmkategorie: Wie erwartet setzte sich die vorlaute, kochende Ratte Remy bei der 80. Oscar-Gala durch. "Ratatouille" erhielt den Oscar als bester Animationsfilm des Jahres. Der teilweise in Wien spielende Film "Persepolis" von Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud ging leer aus. (Ag./phu)

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