Laut dem Sender haben sich "negative Anzeichen verdichtet", dass Stronach seine Teilnahme kurzfristig absagen könnte. Der Milliardär hält eine Runde ohne Faymann und Spindelegger für "sinnlos".
ATV hat Frank Stronach von der Diskussionssendung "Meine Wahl" am kommenden Sonntag ausgeladen. Das teilte der der Privatsender am Montag mit. Zwar habe man ein schriftliches Versprechen des Team Stronach, dass der Spitzenkandidat teilnehmen würde, "doch negative Anzeichen verdichten sich". Um den Zusehern eine Diskussion "mit ernsthaften Politikern" bieten zu können, werde man die Oppositionsrunde nur mit Grünen-Chefin Eva Glawischnig, FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und BZÖ-Spitzenkandidat Josef Bucher bestreiten.
ATV-Chefredakteur Alexander Millecker erklärte, Stronachs Partei habe in der Vergangenheit auf "fragwürdige Weise" versucht, Sendezeit im Privatfernsehen zu bekommen. "Unser Angebot an einer seriösen politischen Diskussionssendung teilzunehmen, hat Herr Stronach wiederholt ausgeschlagen." ATV-Geschäftsführer Martin Gastinger betonte: "Wir sind nicht käuflich und nur wir selbst entscheiden, wer bei ATV zu sehen ist. Auf keinen Fall werden wir uns auf der Nase herumtanzen lassen." Man wolle den Zusehern weder falsche Versprechungen machen, noch leere Plätze oder Ersatzkandidaten präsentieren.
Stronach: Oppositionsrunde "sinnlos"
Stronachs Sprecher Rouven Ertlschweiger erklärte zu der Ausladung, eine TV-Konfrontation ohne die Spitzenkandidaten von SPÖ und ÖVP erscheine "sinnlos". Entsprechend müsse ATV auch die Prioritäten des Team Stronach akzeptieren. In der Sendung treffen ab 20.15 Uhr zunächst Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) aufeinander, bevor anschließend die Spitzenkandidaten der Oppositionsparteien debattieren. Mit Faymann und Spindelegger hätte Stronach "sehr gerne" diskutiert, so der Sprecher.
Ertlschweiger hatte bereits vergangenen Mittwoch erklärt, die TV-Oppositionsrunden würden "vermutlich alle von anderen Kandidaten gemacht". Für eine Diskussionssendung auf Puls 4 am Sonntag wurde Klubobmann Robert Lugar als Stronach-Ersatz angekündigt. Puls 4 lehnte das allerdings ab, stattdessen blieb während der Oppositionsrunde ein Platz demonstrativ frei.
(Red./APA)