Deutschland

Kanzleramt soll sich raushalten: ARD will TV-Duell reformieren

Die einzige TV-Debatte der Spitzenkandidaten von CDU und SPD wurde intensiv beobachtet.
Die einzige TV-Debatte der Spitzenkandidaten von CDU und SPD wurde intensiv beobachtet.(c) Imago
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Das Fernsehduell zwischen Merkel und Schulz lief nicht gerade optimal - was offenbar daran lag, dass die deutschen TV-Sender den Konsens suchten. Bei der nächsten Wahl soll das anders werden.

Nach der massiven Kritik am TV-Duell zwischen Angela Merkel und Martin Schulz in Deutschland haben sich die Intendanten des Senders ARD einem Zeitungsbericht zufolge auf eine Reform des Formats verständigt. Nach Informationen der "Rheinischen Post" kamen alle Vertreter der ARD-Rundfunkanstalten bei der Konferenz am Montag überein, sich nicht erneut die Bedingungen für das Duell vom Kanzleramt diktieren zu lassen.

"Wie das jetzt gelaufen ist, so können wir es nicht mehr machen. Das war Konsens", sagte ein Teilnehmer der in Düsseldorf erscheinenden Zeitung. Bei einer Neuauflage vor der nächsten Bundestagswahl wolle die ARD die Trennung zwischen einem öffentlich-rechtlich organisierten und einem von privaten Sendern organisierten TV-Duell sowie eine Auflockerung des Formats erreichen. Auch soll bei einer gemeinsamen Ausstrahlung in den beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten ZDF und ARD einer Redaktion die inhaltliche und gestalterische Führung obliegen.

Vier Moderatoren von vier Sendern stellten Fragen

Vier Moderatoren von ARD, ZDF und den privaten Sendern RTL und Sat1 hatten in der Sendung am 3. September die deutsche Bundeskanzlerin, CDU-Chefin Angela Merkel und den SPD-Chef und -Kanzlerkandidaten Martin Schulz befragt. Merkels Lager hatte sich im Vorfeld gegen eine dramaturgische Neugestaltung des Formats gesperrt, die nach Angaben der vier Sender "eine klarere Struktur und mehr Raum zu Spontaneität und Vertiefung" bringen sollte.

Beim TV-Duell von Schulz und Merkel wurden wichtige Fragen wie Bildung und Digitalisierung kaum behandelt, dafür nahm die Flüchtlingspolitik besonders viel Raum ein. Die Forderung von Schulz nach einem zweiten Duell wies die Kanzlerin zurück.

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