Wenn der Grillabend im Spital endet

Wenn Hobbygriller im Spital landen
Wenn Hobbygriller im Spital landenImago
  • Drucken

Mehr als die Hälfte der Unfallopfer einer Grillsaison ziehen sich Verbrennungen zu, 24 Prozent verletzen sich mit ihrem Equipment.

Die Grillsaison ist für die meisten österreichischen Hobbygriller schon voll im Gange. Mit dem beliebten Freizeitvergnügen sind jedoch oft erhebliche Gefahren verbunden, vor denen das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) gemeinsam mit den österreichischen Brandverhütungsstellen (BVS) am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien gewarnt haben.

"Es ist oft ein ganz kurzer Weg vom entspannten Nachmittag zu Hause zum Krankenhausaufenthalt", erklärte Armin Kaltenegger vom KFV. Umgerechnet auf die gesamte Grillsaison von April bis September verletzten sich 900 bis 1000 Österreicher im Jahr spitalsreif. "Das sind rund fünf Verletzte pro Tag", so Kaltenegger weiter.

Mehr als die Hälfte der Unfallopfer (56 Prozent) ziehen sich dabei Verbrennungen zu, 24 Prozent verletzten sich mit Messern oder Grillgabeln, der Rest entfällt auf Unfälle beim Stolpern über Grillutensilien oder Muskelverletzungen. Auffällig: Mit rund 80 Prozent ist die überwiegende Mehrheit der Unfallopfer männlich, etwas weniger als die Hälfte der Verletzten (46 Prozent) sind zwischen 20 und 40 Jahre alt.

Benzin vom Rasenmäher

Die größten Gefahrenquellen stellen umfallende Griller und die eigene Ungeduld dar. "Die Gäste sind angesagt, aber der Griller will noch nicht so ganz anspringen. Dann nimmt man eben das Benzin vom Rasenmäher zur Hilfe", stellte Arthur Eisenbeiss, Sprecher der BVS, den häufigen Unfallhergang dar. Dieses Nachzünden mit flüssigen Brandbeschleunigern führt oft zu meterhohen Stichflammen und schweren Verbrennungen.

Um die Verletzungsgefahr zu verringern, helfen laut Eisenbeiss schon einfache Vorkehrungen wie ein stabiler Stand des Grillers oder ein ausreichender Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien wie Gartenmöbel oder Holzzäunen. Generell sei es laut Eisenbeiss ratsam, die Finger von flüssigen Brandbeschleunigern wie Benzin oder Spiritus zu lassen und stattdessen Brennpasten und Anzündwürfel zu verwenden. Eindringlicher Rat: Nach dem Grillen die heißen Kohlen komplett mit Wasser durchnässen, da sonst sogar bis zu 72 Stunden nach dem Grillen noch Glutnester und Brände entstehen können.

>> Thema Grillen: Rezepte, Tipps, Trends

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.