Poroschenko verspricht 2,2 Milliarden für die Armee

Präsident Poroschenko in Mitten seiner Militärs am Unabhängigkeitstag in Kiew.
Präsident Poroschenko in Mitten seiner Militärs am Unabhängigkeitstag in Kiew.(c) REUTERS
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Vor 23 Jahren löste sich die Ukraine aus der Sowjetunion. Die Regierung in Kiew demonstriert ihre Stärke mit in der Ukraine produziertem Kampfgerät.

Überschattet vom blutigen Konflikt mit Separatisten im Osten des Landes hat die Ukraine den 23. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit gefeiert. Im Beisein von Oberbefehlshaber und Präsident Petro Poroschenko begann am Sonntagmorgen in Kiew eine Militärparade. Mindestens 1500 Soldaten sowie 49 schwere Fahrzeuge und Panzer sollten an der Waffenschau im Zentrum der Hauptstadt teilnehmen.

Die Ukraine wolle keinen Krieg, sagte Poroschenko in einer kurzen Rede. "Wir wählen den Frieden!", betonte der Staatschef. Er kündigte aber gleichzeitig an, dass die Armee in den nächsten drei Jahren rund 2,2 Mrd. Euro zur Aufrüstung erhalten werde.

Zahlreiche Zuschauer standen bei schönem Sommerwetter nahe dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan), auf dem es im Winter Demonstrationen für eine Westintegration der Ukraine gegeben hatte. Die Prachtstraße Kreschtschatik war festlich in den Nationalfarben Gelb und Blau geschmückt. Die Parade gilt auch als Demonstration der Stärke im Konflikt der prowestlichen Regierung mit prorussischen Aufständischen. Die damalige Sowjetrepublik Ukraine hatte am 24. August 1991 ihre Unabhängigkeit von Moskau erklärt.

Merkel bei Jazenjuk

Am Vortag war die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Ministerpräsident Arseni Jazenjuk zusammengetroffen. Die beiden haben nach ukrainischen Angaben über eine Annäherung der Ukraine an die EU gesprochen. Die Entscheidung des Volkes für Europa sei unumkehrbar, teilte die Regierung nach dem Treffen am Samstag in Kiew mit. Zudem hätten Merkel und Jazenjuk Energiefragen besprochen.

Die Ukraine begrüße es, wenn sich deutsche Konzerne an der Entwicklung der Energieinfrastruktur beteiligen, hieß es in der Mitteilung. Die beiden Regierungschefs besprachen zudem Details zur Verwendung der von Deutschland zugesagten Kreditbürgschaft über 500 Millionen Euro. Die Kanzlerin war am Samstag zum ersten Mal seit Ausbruch des Konflikts Ende 2013 in Kiew und hat gegenüber Präsident Poroschenko auch Finanzhilfen in Aussicht gestellt.

Merkel hat auch vor übersteigerten Erwartungen an das Gipfeltreffen der Präsidenten von Russland und der Ukraine, Wladimir Putin und Petro Poroschenko gewarnt. Das Treffen am Dienstag im weißrussischen Minsk werde "sicherlich noch nicht den Durchbruch bringen". Sie sei fest davon überzeugt, dass nur eine politische Lösung möglich sei. "Eine militärische Lösung dieses Konfliktes wird es nicht geben." An dem Treffen in Minsk nehmen auch hochrangige Vertreter der EU-Kommission teil.

(APA/dpa)

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