Die Organisatoren der "Jasmin-Proteste" in China haben zu erneuten Demonstrationen aufgerufen. Die Proteste sind für den kommenden Sonntag angesetzt.
Die Organisatoren der "Jasmin-Proteste" in China haben für kommenden Sonntag zu neuen Aktionen aufgerufen. In einem offenen Brief, den die chinakritische Website Boxun verbreitete, hieß es, dass Ende nächster Woche in Peking Menschen um 14 Uhr an prominenten Plätzen "spazieren gehen, zuschauen oder nur so tun, als wenn sie zufällig vorbeikommen".
Ermutigt durch die Unruhen in Nordafrika erklärten die Organisatoren, mit den Aktionen Druck auf die kommunistische Führung ausüben zu wollen. Auf einen Aufruf zu Aktionen am vergangenen Sonntag in dreizehn Städten hatte die Polizei mit einem Großaufgebot reagiert. Die Ansammlungen wurden aufgelöst.
Indes sind in China in einem Schnellverfahren zwei Aktivisten wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" beschuldigt worden. In Nordchina wurde eine weitere Aktivistin festgenommen, weil sie einen Protestaufruf weitergeleitet haben soll. Ähnlich erging es dem Internetaktivisten Chen Wei. Er wurde wegen Subversion angeklagt.
Zahl der Demonstranten unklar
Wie viele Menschen dem ersten Aufruf gefolgt waren, blieb unklar, da sich die Teilnehmer auf den belebten Plätzen schwer von Zuschauern oder Sicherheitsleuten in Zivil unterscheiden ließen.
In den neuen Aufrufen wurden erstmals auch die Hauptstadt der nordwestchinesischen Unruheregion Xinjiang, Ürümqi, sowie Tibets Hauptstadt Lhasa genannt, wo es in den vergangenen drei Jahren schwere Unruhen gegeben hatte.
(Ag.)