Frankreichs Präsident Sarkozy will einen Militärschlag gegen den Iran vermeiden und fordert härtere Sanktionen. Russland und China würden eine militärische Eskalation riskieren.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat am Freitag vor einem Militäreinsatz gegen den Iran gewarnt. Dadurch würden nur "Krieg und Chaos" im Nahen Osten ausgelöst, sagte Sarkozy. "Frankreich wird alles tun, um einen Militäreinsatz zu vermeiden." Es gebe nur eine Alternative: härtere und entschlossenere Sanktionen. Doch mit einer diplomatischen Lösung müsse man sich beeilen, denn "die Zeit ist knapp. "Wer solche Maßnahmen blockiere, riskiere eine militärische Eskalation, ergänzte der französische Präsident mit Blick auf China und Russland.
Die USA und die EU beraten derzeit über die Verhängung eines Importstopps für iranisches Erdöl, um die Führung in Teheran im Streit über das Atomprogramm zum Einlenken zu zwingen. Sie versuchen, auch andere Länder wie China, Japan und Südkorea für den Boykott zu gewinnen. Am Montag soll ein Öl-Embargo offiziell beschlossen werden. Außerdem sind Sanktionen gegen die iranische Zentralbank im Gespräch. China und Russland sperren sich derzeit gegen derartige Maßnahmen gegen den Iran.
Japan sagte unterdessen den USA eine weitere Reduktion seiner Rohölimporte aus dem Iran zu. Mit diesem Zugeständnis will das asiatische Land US-Sanktionen abwenden, die automatisch gegen Länder greifen, die Handel mit dem Iran treiben. Für den Inselstaat ist der Schritt nicht ohne Risiko, da das Land nach der Atom-Katastrophe von Fukushima mehr denn je auf Einfuhren angewiesen ist, um seinen Energiebedarf zu decken.
Botschafter wirft USA "Provokation" vor
Als Provokation und Vorbereitung eines möglichen Angriffskriegs hat der iranische Botschafter in Moskau die Anwesenheit von US-Kriegsschiffen im Persischen Golf kritisiert. "Die USA fahren mit einem Flugzeugträger sicher nicht zum Angeln", sagte Mahmoud Reza Sajadi am Freitag nach Angaben der Agentur Itar-Tass in Moskau.
Der Westen suche im Atomstreit mit seinem Land nach einem Vorwand für eine militärische Lösung, so der Diplomat. Viele Politiker in Europa würden einen Krieg gegen den Iran auch als Chance sehen, von der Krise auf ihrem Kontinent abzulenken. Einige Mitglieder der sogenannten 5+1-Gruppe (die UNO-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland) handelten unehrlich, sagte der Diplomat.
Iran auf dem Weg zur Bombe: Chronologie des Atomstreits
Für den Fall eines Importstopps für iranisches Erdöl drohte die Regierung in Teheran, die Meerenge von Hormus zu sperren, die zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer liegt. Durch die Seestraße werden 20 Prozent des weltweit vermarkteten Öls transportiert. Eine Sperre hätte schwerwiegende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.
Weiters wird die Islamische Republik verdächtigt, nach Kernwaffen zu streben. Die Regierung in Teheran hat stets erklärt, das Atomprogramm diene allein der zivilen Nutzung.
Trotz der Drohung des Iran, die Straße von Hormus blockieren zu wollen, will China an dem Handel mit den Land festhalten. Die USA und die EU beraten über einen Importstopp für iranisches Erdöl.
Wenn das Ölembargo nicht wirkt, gibt es nur noch zwei Optionen. A: Militärschläge gegen Irans Atomanlagen. Oder B: Die Welt duldet die Bombe der Mullahs.