SJ kritisiert "rechte Rülpser" roter Landehauptmänner

SJ kritisiert
SJ kritisiert "rechte Rülpser" roter LandehauptmännerAPA (Schlager)
  • Drucken

Voves und Niessl wollen "Integrationsunwilligkeit" ahnden. Mehrere SJ-Landeschefs empfehlen ihnen den Parteiwechsel.

Die Parteijugend ist verärgert über die SP-Landeshauptleute Franz Voves und Hans Niessl. Diese haben zuletzt schärfere Grenzkontrollen und die Ahndung von "Integrationsunwilligkeit" gefordert. Die SJ-Chefs von Oberösterreich, Niederösterreich, Tirol und Vorarlberg wandten sich am Mittwoch gegen "rechte Rülpser" in der SPÖ und empfahlen den Betreffenden einen Parteiwechsel.

Man wolle es "nicht länger hinnehmen, dass Teile der SPÖ aus wahltaktischen Motiven nach rechts schielen" und dass "die SPÖ zu einer rassistischen Partei wird". Sie warfen den beiden Landeshauptleuten in einer Aussendung vor, mit ihren Forderungen nach den Pariser Anschlägen "ihren Teil zur Vergiftung des politischen Klimas" beizutragen. Mit islamophoben und fremdenfeindlichen Aussagen wie jener zur "Integrationsunwilligkeit" werde der PEGIDA und der FPÖ der Boden aufbereitet.

"Pure rechte Hetze" ist es für die oberösterreichische SJ-Vorsitzende Fiona Kaiser, von "Integrationsunwilligkeit" zu reden in einem Land, das alles unternehme, um Migranten Steine in den Weg zu legen. Aussagen, wie sie von FPÖ-Funktionären zu erwarten seien, hätten in der SPÖ nichts zu suchen, empörte sich der Vorarlberger Florian Keller.

"Letztklassig, rassistisch und völlig verfehlt" sei es, auf die Pariser Anschläge mit "subilen oder gar offenen Schuldzuweisungen" an Moslems zu reagieren, erklärte der Niederösterreicher Boris Ginner. Der Tiroler SJ-Chef Marcell Göttert empörte sich über "rechte Rülpser dieser Art und dieses ekelhaften Anbiedern an die Freiheitlichen" - und erinnerte an den SPÖ-Parteitagsbeschluss, mit dem Koalitionen mit der FPÖ ausgeschlossen werden.

Niessl zeigte sich unterdessen in einem Interview mit dem "Kurier" (Donnerstag-Ausgabe) "einer Meinung" mit Voves in der Forderung, es juristisch zu ahnden, "wenn jemand brachial die Integration verweigert".

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

MINISTERRAT: HUNDSTORFER
Innenpolitik

Integration: SPÖ-Absage an rote Scharfmacher

Sozialminister Hundstorfer bremst SPÖ-Landeschefs: Statt Sanktionen für „Integrationsunwillige“ soll Betreuung ausgebaut werden. Die ÖVP möchte Geldstrafen bis zu 1000 Euro für Eltern, die Vorladungen in die Schule ignorieren.
Symbolbild
Politik

Integration: Regierungsspitze hält Strafrecht für ausreichend

Kanzler Faymann und Vizekanzler Mitterlehner orten keinen Bedarf an schärferen Bestimmungen. Im März will man auf Klausur in Krems gehen.
Politik

Faymann zu Integration: „Kombination aus Hilfe und Strafe“

Bundeskanzler Werner Faymann kann einem Mehrheitswahlrecht etwas abgewinnen. In der Koalition könnte der Ton rauer werden. Die SPÖ-Integrationsdebatte hält er für „nicht so kontroversiell“.
Innenpolitik

Härte gegen "Integrationsunwillige"

Nach einem Vorstoß von Minister Kurz ist eine Debatte um strengeres Vorgehen gegen Schüler und Eltern entbrannt. Lehrervertreter unterstützt diesen Plan.
Außenminister Sebastian Kurz
Schule

Integration: Kurz fordert Sanktionen an Schule

Integrationsminister Sebastian Kurz plädiert für mehr Durchgriffsrechte der Lehrer gegen Schüler und Eltern. Weiters will er einen Ausbau der Sozialarbeit, mehr Beratungslehrer und Pädagogen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.