Integration: Türken-Organisation lehnt "Forum Islam" ab

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Integration: Türken-Organisation lehnt "Forum Islam" abIntegration: Türken-Organisation lehnt "Forum Islam" abATIB-Präsident Seyfi Bozkus (c) Die Presse (Mirjam Reither)
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VP-Staatssekretär Sebastian Kurz will ein "Forum Islam" im Innenministerium. Für die türkisch-islamische Union ATIB ist das "nicht ganz treffend" für Österreich.

Die türkisch-islamische Union ATIB lehnt einen zentralen Vorschlag des Staatssekretariats für Integration ab: Ein im Integrationsbericht vorgeschlagenes "Forum Islam" ist für ATIB-Präsident Seyfi Bozkus "nicht ganz treffend", wie er in einer Rede betonte. Dem Expertenrat, der den Bericht ausgearbeitet hatte, geht es dabei um einen Gedankenaustausch mit der muslimischen Bevölkerung. ATIB ist eine der größten muslimischen Organisationen in Österreich.

"Ich bin der Meinung, dass diese Idee, die vom Beispiel der Deutschen Islam Konferenz ausgeht, für Österreich nicht ganz treffend ist", sagte Bozkus in seiner Ansprache anlässlich des Iftar-Essens vergangene Woche, welche auf der ATIB-Homepage nachzulesen ist. Bereits mit der Gründung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) sei der islamischen Gemeinschaft "eine viel größere repräsentative Kraft" verliehen als jener in Deutschland.

"Österreich ein Beispiel für Deutschland"

Laut dem ATIB-Präsidenten soll sich vielmehr Deutschland ein Beispiel an Österreich nehmen und nicht umgekehrt. Dabei sei unbestritten, dass sowohl aus struktureller, als auch aus funktioneller Sicht die institutionelle Identität der IGGiÖ weiterentwickelt werden müsse.

Ein "Forum Islam" im Staatssekretariat, wie im Anfang Juli vorgestellten Integrationsbericht vorgeschlagen, hätte unter anderem Lösungen für die Ausbildung von Imamen im Inland und für islamische Religionslehrer erarbeiten sollen. Weiters wollen die Experten damit einen "nachhaltigen Dialogprozess" initiieren.

Die Experten-Vorschläge stoßen bei ATIB aber nicht nur auf Skepsis. Die Aufforderung im Integrationsbericht, die Bevölkerung bei ihren Ängsten, Vorurteilen und Sorgen abzuholen, kann Bozkus unterschreiben. "Wir sind bereit jeglichen Beitrag dazu zu leisten um dieses Vertrauen herzustellen", sagte der Präsident.

(APA)

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