ATV empört: Nur der ORF durfte ins Kanzleramt

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empoert durfte KanzleramtAPA/GEORG HOCHMUTH
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Nach der ersten Verhandlungsrunde über das Sparpaket erhielt der ORF ein Exklusiv-Interview mit Faymann und Spindelegger. ATV: "Völlig inakzeptabel. Das spottet jeder demokratischen Beschreibung."

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und sein Vize Michael Spindelegger (ÖVP) haben am Dienstag im Kanzleramt erstmals über ein zehn Milliarden Euro schweres Sparpaket verhandelt. Nach dem kleinen Spargipfel wurde dem ORF-Fernsehen und ORF-Radio Zutritt ins Bundeskanzleramt für ein Exklusiv-Interview gewährt. Vertreter von Privat-TV-Sendern und der Austria Presse Agentur (APA)mussten hingegen draußen bleiben.

ATV-Chefredakteur Alexander Millecker zeigt sich über die Kommunikationspolitik der Regierungsspitze empört: "Es ist aus meiner Sicht völlig inakzeptabel, wenn man einen Termin wie den heutigen exklusiv für den ORF macht", kritisierte Millecker. "Das spottet jeder demokratischen Beschreibung."

"War kein medienöffentlicher Termin"

Ein Sprecher von Kanzler Faymann nannte als Begründung, dass das Treffen "an und für sich nicht als medienöffentlicher Termin gedacht gewesen ist". Es habe sich vielmehr um eines der durchaus üblichen Vieraugengespräche von Kanzler und Vizekanzler gehandelt. "Und es werden immer wieder Interviews gegeben - in dem Fall haben sich die beiden geeinigt, dieses dem ORF zu geben". Zudem, hieß es kurz darauf aus Faymanns Büro, der Kanzler habe am Dienstag auch noch mit Servus-TV gesprochen. Später gab Faymann dann auch der Austria Presse Agentur ein Interview.

Vizekanzler Spindelegger hatte sich zuvor auf dem Rückweg in sein Ministerium den Fragen von Journalisten auch außerhalb des ORF gestellt.

(Ag.)

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