Die konzertierte Hilfsaktion von Europa bis Japan zeigt Wirkung: Das Aufatmen an den internationalen Börsen ist unüberhörbar, wird allerdings von negativen US-Vorgaben gebremst. Der ATX schließt mit sechs Prozent im Plus.
Der Aufwärtstrend an den Börsen hat sich am Dienstag fortgesetzt. Die europäischen Aktienindices litten jedoch unter den negativen Signalen aus den USA, wo Gewinnmitnahmen den Dow Jones leicht ins Minus drückten.
Wiener Börse mit sechs Prozent im Plus
Die Wiener Börse hat die Sitzung bei gutem Volumen mit sehr fester Tendenz beendet. Der Fließhandelsindex ATX stieg gegenüber dem Montag-Schluss (2.257,78) um 136,57 Punkte oder 6,05 Prozent auf 2.394,35 Zähler. Der ATX schoss zunächst um mehr als zehn Prozent in die Höhe und knüpfte damit nahtlos and die Vortagesrally an, als der Leitindex 12,77 Prozent gewonnen hatte. Im Späthandel gab er nach einem volatilen Wall-Street-Start die Hälfte seiner Verlaufsgewinne wieder ab. Die Einzelheiten zum Tagesverlauf an der Wiener Börse finden Sie hier.
Die wichtigsten Indizes in Europa:
- Euro-Stoxx-50, Aktueller Kurs
- DAX (Deutschland), Aktueller Kurs
- ATX (Österreich), Aktueller Kurs
- CAC40 (Frankreich), Aktueller Kurs
- Swiss Market Index (Schweiz), Aktueller Kurs
- FTSE 100 (Großbritannien), Aktueller Kurs
Plus 2,7 Prozent beim Dax in Frankfurt
Der deutsche Leitindex Dax hielt sich deutlich über 5.100 Punkten. Zeitweise hatte er allerdings sogar die Marke von 5.300 Zählern überschritten. Am Dienstag schloss der deutsche Leitindex um 2,7 Prozent fester bei 5.199,19 Punkten.
Dow Jones kühlt wieder ab
Der Dow-Jones-Index startete in New York positiv, gab aber dann nach. Er verlor im Vormittagshandel 0,46 Prozent auf 9.344,12 Punkte. Der technikorientierte Nasdaq gab sogar 2,34 Prozent auf 1.801,04 Zähler ab.
Verhaltener Optimismus in der Schweiz
Die Börsen in der Schweiz setzten die Aufholjagd fort, ebenfalls aber gemäßigter. Der Schweizer Blue-Chips-Index SMI legte zeitweise über 7 Prozent zu. Er schloss bei 6.260,22 Punkten und damit 5,1 Prozent höher. "Heiter geht's weiter", kommentierte die Zürcher Bank Vontobel.
Die Börse in Frankreich setzte ihren Höhenflug zunächst ebenfalls fort. Der Index der 40 wichtigsten Unternehmen (CAC 40) stand am späten Nachmittag in Paris bei plus 4,3 Prozent. Der FTSE 100 in London lag bei plus 3,5 Prozent.
Der Euro legte gegenüber dem Dollar zu. Sein Referenzkurs wurde mit 1,3752 Dollar festgestellt, nach 1,3639 Dollar am Montag.
Japanischer Nikkei mit plus 14,15 Prozent
Die asiatischen Börsen folgten am Dienstagmorgen den guten Vorgaben. Der Nikkei in Tokio, der zudem einen Feiertag am Montag aufzuholen hatte, schnellte um 14,15 Prozent in die Höhe. Wie die Regierungen in Europa und den USA kündigte auch der japanische Finanzminister Shoichi Nakagawa am Dienstag an, dass der Staat der Finanzwirtschaft im Notfall zur Seite stehen werde.
Plus drei bis sechs Prozent in Asien
Hongkongs wichtigster Index Hang Seng gewann 3,2 Prozent. Die Märkte in Südkorea und Indonesien legten um über 6 Prozent zu. Mit Verlusten von 2,7 Prozent schloss dagegen die Börse in China. In Moskau wurde der Handel für eine Stunde ausgesetzt, nachdem der MICEX in kurzer Zeit um 11,2 Prozent emporsprang.
Sturz um 77 Prozent in Island
Die isländische Börse erlebte am Dienstag dagegen einen tiefschwarzen Tag. Wegen der Finanzkrise und den Sorgen vor einem Staatsbankrott fiel der Leitindex OMXI um 77 Prozent, obwohl die Papiere von sechs großen Banken weiterhin vom Handel ausgesetzt blieben. Die Regierung in Reykjavik schickte eine Delegation nach Moskau, um Russland um einen Milliarden-Kredit zu bitten.
(Ag./Red.)