bauMax: Verlust hat sich 2012 mehr als verdoppelt

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BaumaxAPA/ROBERT JAEGER
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Schon Ende 2012 musste die Baumarktkette bauMax mit den Banken über ein Sanierungskonzept verhandeln und Kreditrückzahlungen aufschieben.

Die Baumarktkette bauMax ist im vergangenen Jahr aufgrund der weiterhin schlechten Lage bei den osteuropäischen Töchtern noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlust der bauMax-Gruppe hat sich auf 126 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Das operative Ergebnis nach Steuern verschlechterte sich auf ein Minus von 79 Millionen Euro. bauMax selbst spricht am Freitag in einer Aussendung von einem "annus horribilis" (schreckliches Jahr, Anm.), in dem das Optimum an Abschreibungsmöglichkeiten genutzt worden sei, was das Gruppenergebnis einmalig mit zusätzlichen 47 Millionen Euro belastete.

In Österreich läuft es für das Unternehmen besser: Die bauMax AG, die im Wesentlichen das Österreich-Geschäft abbildet. Das Bilanzergebnis der bauMax AG war jedoch aufgrund von Abschreibungen der Beteiligungen in den osteuropäischen Ländern im Gesamtausmaß von 241 Millionen Euro und unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages mit -185,9 Millionen Euro negativ.

Sanierungskonzept

"Ja, wir befinden uns ohne Zweifel in einer schwierigen Situation", räumt Essl in der Aussendung ein. Die Rahmenbedingungen in Ländern wie Rumänien, Kroatien und Slowenien würden nicht gerade das Fortkommen in diesen Märkten erleichtern. Man glaube aber an ein wirtschaftliches Wiedererstarken der osteuropäischen Region in den nächsten zwei bis drei Jahren. "Wir werden die Restrukturierung schaffen, davon bin ich überzeugt, weil wir jede Schraube im Unternehmen dreimal umdrehen, genauso wie jeden Euro auf der Kostenseite", so der Unternehmenschef.

Ende 2012 einigte sich die strauchelnde Baumarktkette mit ihren Gläubigern auf ein Sanierungskonzept. Banken schossen 80 Millionen Euro zu, die Eigentümerfamilie Essl half mit 12 Millionen Euro aus. Außerdem einigte man sich darauf, die Rückzahlung bestehender Darlehen für drei Jahre auszusetzen. Nach heutigen Angaben hat bauMax 569 Millionen Euro Bankschulden, die eine Hälfte im Baumarktgeschäft, die andere im Immobilienbereich.

Um den Sprung aus den roten Zahlen zu schaffen, strafft der Konzern das Sortiment und schließt unrentable Standorte. Derzeit ist die Baumarktkette mit 160 Märkten in neun Ländern vertreten und beschäftigt rund 8900 Personen, deutlich weniger als zuletzt. Anfang 2012 beschäftigte bauMax noch rund 9400 Menschen, Ende 2012 waren es 9040. Natürliche Abgänge würden nur noch selektiv nachbesetzt.

(APA)

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