Häupl: "Steuerzahler nicht für Hypo-Abwicklung heranziehen"

Wiens SP-Bürgermeister Michael Häupl und SP-Bundeskanzler Werner Faymann
Wiens SP-Bürgermeister Michael Häupl und SP-Bundeskanzler Werner FaymannAPA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Der Wiener Bürgermeister erteilt dem Vorschlag von Faymann, Steuergeld der Länder für die Hypo zu verwenden, eine Absage.

Wiens SP-Bürgermeister Michael Häupl hat sich am Dienstag grundsätzlich dagegen ausgesprochen, die Abwicklung der Hypo Alpe Adria mit Steuergeld zu bestreiten. "Ich bin der Auffassung, dass der Steuerzahler gar nicht heranzuziehen ist. Es sollen die herangezogen werden, die den Schaden verursacht haben und die, die davon profitiert haben", hielt er am Dienstag in einer Pressekonferenz fest. Häupl legte im Ö1-Mittagsjournal auf den Vorhalt, dass diese Variante vom Tisch sei, wörtlich nach: "Und ich leg's wieder drauf."

Bezüglich des jüngsten Vorschlags von SP-Kanzler Werner Faymann, wonach der Länderanteil an der Bankenabgabe für die Hypo-Rettung verwendet werden soll, äußerte sich der Stadtchef dahingehend, dass der burgenländische SP-Vorsitzende der Landeshauptleute-Konferenz Hans Niessl hier bereits seine Meinung geäußert habe und er, Häupl, sei gegen eine "Kakophonie der Landeshauptleute", meinte er. Nachsatz: "Es liegt auf der Hand, dass kein Landeshauptmann Freude damit haben wird, diese Diskussion überhaupt zu führen." Niessl hatte am gestrigen Montag betont, dass es derzeit noch zu früh sei, über einen Beitrag der Länder zu reden.

Prinzipiell hielt Häupl fest, dass derzeit nur diskutiert werde: "Zahlt der Steuerzahler das aus dem Ländertopf oder zahlt der Steuerzahler das aus dem Bundestopf." Das könne "nicht eine Zielsetzung sein, die ich für gut heißen würde".

Felderer rechnet mit 9 Mrd. Euro

Zu der Höhe der Kosten meldete sich Bernhard Felderer zu Wort. Der Präsident des Fiskalrates

geht davon aus, dass die Abwicklung der Hypo Alpe Adria bis zu neun Mrd. Euro kostet. Darin inbegriffen sind auch 4,8 Mrd. Euro, die bereits in die Bank geflossen sind. Die restlichen Kosten werden seiner Einschätzung nach durch aushaftende Kredite entstehen, die von den Kreditnehmern nicht mehr bedient werden ("non performing Loans"). "Dieser Betrag bleibt letztendlich (beim Staat, Anm.) hängen", so Felderer.

Das von der Regierung für 2016 angepeilte "strukturelle Nulldefizit" sieht Felderer durch die Hypo nicht gefährdet. "Das sind einmalige Ereignisse, durch die das strukturelle Defizit nicht berührt wird", so der Präsident des Fiskalrates. Ob sich der Bund einen Teil der bereits in die Bank geflossenen 4,8 Mrd. Euro hätte ersparen können, wenn die Bad Bank schon früher gegründet worden wäre, will Felderer nicht beurteilen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.