Absturz im Logistik-Index bringt Spediteure in Alarmstimmung

(c) imago stock&people (imago stock&people)
  • Drucken

Die sektoralen Fahrverbote sorgen bei den Transporteuren für Ärger. Eine neue Marke soll den Interessenverband wieder auf die Überholspur bringen.

Der Logistikstandort Österreich ist laut dem internationalen Logistik-Performance-Index in den vergangenen sieben Jahren vom 5. auf den 22. Platz abgestürzt, warnt der Zentralverband Spedition & Logistik. Er hat heute, Mittwoch, einen 12-Punkte-Plan präsentiert, mit dem es wieder aufwärts gehen soll.

Gemeinsam mit dem Verkehrsministerium soll die Marke "Logistik Made in Austria" etabliert werden, im Ministerium soll es einen Logistikverantwortlichen geben, die Maut soll harmonisiert und Fahrverbote Zuständigkeit des Bundes werden, so ein paar der Forderungen des Interessenverbandes.

Viele leere Kilometer

"Wir müssen wieder auf die Überholspur kommen", betonte Zentralverband-Präsident Wolfram Senger-Weiss. Wobei es an der Infrastruktur in Österreich nicht mangle. "Wir fordern keine neuen Investitionen", erklärte der Chef des gleichnamigen Vorarlberger Speditionskonzerns. Zu den umstrittenen Tunnelprojekten durch Semmering, Koralm und Brenner meinte er, diese seien nun mal auf Schiene und sollten auch durchgezogen werden.

Ein Problem brennt den Transporteuren und ihren Auftraggebern besonders unter den Nägeln: Die sektoralen Fahrverbote. Andreas Hofbauer, Geschäftsführer der NÖM-Frischlogistik, rechnete vor, dass dadurch sein Unternehmen im Jahr 365.000 Umwegkilometer fährt. Wenn für diese Sperren künftig der Bund zuständig wäre, würde das die Regionalpolitiker "freier" machen, meinte er schmunzelnd.

Ein großes Anliegen ist den Spediteuren die Verlängerung der Schienen-Breitspur in den Großraum Wien/Niederösterreich. Denn wenn die Breitspur in der Slowakei ende, wäre dies die schlimmste aller möglichen Varianten. "Dann hätten wir nur den Transit", so Senger-Weiss.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Österreichs Logistikbranche bestürzt: "Feuer am Dach"

Österreich fiel im internationalen Standortranking von Platz fünf auf Rang 22 zurück. Verbandschef Senger-Weiss prangert Versäumnisse der Politik an.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.