Flüge im Internet am Dienstag Vormittag günstiger als am Wochenende

(c) Herbert asamer
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Immer häufiger werden die Preise beim Online-Shopping flexibel gestaltet. 40 Prozent der Einkäufer im Internet bemerken Preisänderungen nicht.

Wer online einkauft, muss zunehmend mit individuell angepassten und sich flexibel ändernden Preisen rechnen. Die Anpassung des Preises je nach Tageszeit oder Wetter, ist im Online-Handel bereits weit verbreitet. Dynamische Preisgestaltung wird das genannt. Immer häufiger setzen Händler auch auf die personalisierte Preisbildung, bei der das bisherige Surf- und Einkaufsverhalten des Users, der Standort sowie die Art des benutzten Endgeräts miteinbezogen werden. Für Konsumenten erschwert sich damit ein transparenter Preisvergleich.

Doch bemerken diese überhaupt veränderte Preise und wie reagieren sie darauf? Die Studie zeigt, dass Konsumenten Preisänderungen vor allem bei Dienstleistungen – im Speziellen bei Reisebuchungen – bemerken. Jeweils 25 Prozent geben an, Preisschwankungen bei Hotel- und Flugbuchen registriert zu haben. Produktbezogene Preisänderungen fielen 15 Prozent der befragten Online-Einkäufer bei elektronischen Unterhaltungsgeräten wie Smartphones, Fernsehgeräten und Computern auf. Überraschend ist, dass 40 Prozent Preisschwankungen beim Online-Einkauf hingegen noch gar nie bemerkt haben.

Bei der Preisdifferenzierung im Internet sind Flug- und Hotelbuchungsplattformen Vorreiter, sagt Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens. „Die Preise variieren stark, je nachdem an welchem Wochentag und zu welcher Uhrzeit gebucht wird. Wir wissen, dass Flüge Montag und Dienstag Vormittag günstiger sind als beispielsweise abends oder am Wochenende.“

Personalisierte Preisbildung wird zunehmen

Noch wenig im Einsatz ist hingegen die datenbasierte personalisierte Preisgestaltung. Dies bestätigt auch ein aktueller Test der Arbeiterkammer Wien. Diese bezieht auch personenbezogene Daten mit ein: Der Preis ergibt sich dann u.a. auch aus dem bisherigem Surf- und Einkaufsverhalten, dem Standort des Einkäufers oder der Art des Endgeräts, das für den Einkauf benutzt wird.  

Grundsätzlich ist Personal Pricing nur schwer nachweisbar. „Noch experimentieren die Online-Shop-Betreiber vorsichtig, um ihre Kunden nicht zu verärgern, wir sind aber sicher, dass dieser Trend noch mehr Einzug in Österreich hält“, so Behrens zur zukünftigen Entwicklung.

Wie Konsumenten, die Schwankungen bei den Kosten bemerken, sich verhalten, zeigt die folgende Grafik:

(c) Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen


Warum setzen Händler die dynamische oder personalisierte Preisbildung überhaupt ein? Einerseits wollen sie ihre Gewinne steigern, andererseits die Lagerbestände optimieren oder auf Angebote von Mitbewerbern reagieren. 
Aus rechtlicher Sicht ist die Preisdifferenzierung unproblematisch, vorausgesetzt die Unternehmen halten Datenschutzbestimmungen, Diskriminerungsverbote sowie Bestimmungen zur „Verkürzung über die Hälfte“ ein.

Haben Online-Einkäufer die Wahl zwischen zwei Anbietern, dann sind – abgesehen vom Preis (71 Prozent) – die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit eines Online-Shops (52 Prozent) sowie die Erfahrungen mit dem Anbieter (39 Prozent) die entscheidenden Kriterien. So achten mehr als 60 Prozent darauf, ob es sich um einen mit Gütesiegel zertifzierten Shop handelt.

Studie

Die repräsentative Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichen wurde von meinungsraum.at im Oktober und November 2016 mittels Online-Befragung unter 500 Österreicherinnen und Österreichern (zwischen 14 und 65 Jahren) durchgeführt.

(red.)

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