Produktionsstopp bei Auto-Herstellern: Krise bei Zulieferern

Auto Zulieferer
Auto Zulieferer(c) Kolbenschmidt Pierburg
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In Deutschland könnten 20 bis 25 Prozent der Zulieferer wegfallen. Von 35.000 Stellen könnten 15.000 wegfallen. In einigen Betrieben werden bereits Maßnahmen ergriffen.

Die Produktionsstopps bei vielen Autoherstellern bringen auch die Zulieferer immer stärker in Bedrängnis. Einem Bericht der "Rheinischen Post" zufolge haben zahlreiche Betriebe in Nordrhein-Westfalen bereits ihre Schichten heruntergefahren, einige erwägen Kurzarbeit oder sogar Werksschließungen. "Wenn sich die Krise verschlimmert und die Zulieferer keine Hilfe bekommen, könnten 20 bis 25 Prozent der deutschen Zulieferer wegfallen", sagte Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer der Zeitung. Bei deutschlandweit 860 Betrieben wären das etwa 200 Firmen.

Dudenhöffer geht davon aus, dass in der Branche 15.000 der 35.0000 Stellen zur Disposition stehen. Besonders in Gefahr seien die Jobs der 60.000 Zeitarbeiter.

Zahl der Schichten gesenkt

Der "Rheinischen Post" zufolge bauen beim Türschlossbauer Kiekert in Heiligenhaus (Kreis Mettmann) die 1250 Mitarbeiter bereits verstärkt Überstunden ab. Auch beim Kolbenbauer Kolbenschmidt Pierburg, der in Neuss und Nettetal 1400 Beschäftigte hat, reduzieren die Mitarbeiter demnach derzeit Arbeitszeit-Guthaben.

Federal Mogul in Burscheid fährt dem Bericht zufolge nach Auftragseinbrüchen die Zahl der Schichten herunter. Über Weihnachten geht die Belegschaft laut Bericht geschlossen in Betriebsferien. Dies sei bei dem Kolbenringhersteller vorher nie üblich gewesen. Von den 300 befristet Beschäftigten seien nur noch 190 bei der Firma, von den 70 Leiharbeitern gerade noch zehn.

Der Burscheider Autositz-Bauer Johnson Controls geht der Zeitung zufolge neben Kurzarbeit sogar von Werksschließungen aus. Der Lenksystem-Hersteller TRW, der in Düsseldorf, Krefeld und Gelsenkirchen vertreten ist, wolle weltweit 900 Stellen abbauen.

Kurzarbeit bei Magna

Auch der Automobilzulieferer Magna reagiert auf die Krise und wird an mehreren Standorten zumindest teilweise Kurzarbeit einführen.

(APA)

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