Der Kommissionspräsident warnt: "Wenn der Geist von Schengen uns verlässt, werden wir mehr als Schengen verlieren". Wegen der Flüchtlingskrise wird das Abkommen in einigen Mitgliedstaaten immer offener infrage gestellt.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat vor einer Gefährdung des Euro durch eine Wiedereinführung von Grenzkontrollen in Europa gewarnt. Juncker sagte am Mittwoch vor dem EU-Parlament in Straßburg, wenn der passfreie Schengen-Raum zerfalle, werde das politische Folgen für die gesamte EU haben, einschließlich der Eurozone. "Wenn der Geist von Schengen unsere Länder und Herzen verlässt, werden wir mehr als Schengen verlieren", sagte der Luxemburger. Dem Abkommen zum Abbau von Personenkontrollen an den Binnengrenzen sind 22 EU-Länder und vier andere europäische Staaten wie die Schweiz beigetreten. Wegen der Flüchtlingskrise wird das Schengen-Abkommen in einigen Mitgliedstaaten immer offener infrage gestellt.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel knüpfte im Bundestag den Erhalt des Schengenraums an einen permanenten und verbindlichen Verteilungsmechanismus für Flüchtlinge in Europa. Die EU habe nötige Reformen des Asylrechts noch nicht durchgesetzt, sagte sie.
Die Niederlande hatten kürzlich ein "Mini-Schengen" angedacht, auch Österreich wäre Teil davon. Für das Innenministerium hat dieses "Gedankenexperiment" aber keine Priorität, hieß es auf APA-Anfrage.
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(APA/Reuters)