Nächstem US-Betrüger drohen 145 Jahre Haft

New York lawyer Marc Dreier departs the Manhattan Federal courthouse after a hearing regarding his ro
New York lawyer Marc Dreier departs the Manhattan Federal courthouse after a hearing regarding his ro(c) REUTERS (Lucas Jackson)
  • Drucken

In den USA steht der nächste geständige Finanzbetrüger vor Gericht: Der Rechtsanwalt Marc Dreier hat mit gefälschten Wertpapieren rund 285 Millionen Euro eingenommen. Die Staatsanwaltschaft fordert 145 Jahre Haft.

Nach dem Milliardenbetrüger Bernhard Madoff droht einem weiteren New Yorker Finanzschwindler eine mehr als hundertjährige Haftstrafe. Vor der für Montag geplanten Urteilsverkündung forderte die US-Staatsanwaltschaft 145 Jahre Gefängnis oder eine lebenslange Freiheitsstrafe für den geständigen Anlagebetrüger Marc Dreier.

285 Millionen Euro Einnahmen

Der an den Universitäten Harvard und Yale ausgebildete Rechtsanwalt hatte im Mai zugegeben, durch die Fälschung von Wertpapieren 400 Millionen Dollar (285 Mio. Euro) eingenommen zu haben. Er lebt seitdem unter Hausarrest. Die Staatsanwaltschaft warf Dreier vor, sich trotz seiner ohnehin privilegierten Stellung in der Gesellschaft für ein Betrügerleben entschieden zu haben.

Dreiers Verteidiger erklärte, der Angeklagte sei zutiefst reumütig. Daher sei eine Haftstrafe zwischen zehn und gut zwölfeinhalb Jahren angemessen. Dreier erklärte seinerseits in einem Schreiben, es gebe keine Entschuldigung für sein Handeln. Er erwarte und verdiene eine hohe Haftstrafe. "Ich bin schon viel mehr in Ungnade gefallen als ich mir das je hätte vorstellen können." Er werde für immer als Dieb in Erinnerung bleiben.

Erinnerung an Fall Madoff

Ende Juni hatte ein US-Bundesrichter im größten Betrugsfall der Wall-Street-Geschichte den Anlagebetrüger Bernard Madoff zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt. Er verhängte damit die höchstmögliche Haftstrafe gegen den 71-Jährigen. Madoff hatte sich schuldig bekannt, über Jahre hinweg ein gigantisches Schneeballsystem betrieben zu haben. Er soll Anleger damit um bis zu 65 Milliarden Dollar geprellt haben.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.