Modellschularbeit: Fünfer bei Mädchen häufigste Note

(c) Clemens Fabry
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Wieder Ärger wegen der Zentralmatura: Mädchen haben bei der Mathe-Modellschularbeit deutlich schlechter abgeschnitten als Burschen.

Dass die jüngste Mathematikschularbeit im Vorfeld der Zentralmatura 30 Prozent Fünfer brachte, wurde bereits vor Weihnachten bekannt – und löste eine neue Debatte über die neue Matura aus. Detailergebnisse könnten nun wieder Ärger bringen: Wie die „Presse“ bereits berichtete, haben Mädchen bei der Modellschularbeit nämlich deutlich schlechter abgeschnitten als Burschen.

Im Schnitt hat jedes dritte Mädchen einen Fünfer kassiert (34,4 Prozent). Bei den Burschen ist es jeder vierte, der eine negative Note bekommen hat (24,1 Prozent). Mehr noch: Bei den Mädchen ist der Fünfer in der Modellschularbeit die häufigste Note. Die Buben haben am häufigsten einen Dreier. Sehr gut gibt es überhaupt nur sehr wenige.

Auch nach Schultypen sind die Ergebnisse höchst unterschiedlich: So haben die Schülerinnen und Schüler an (vierjährigen) Oberstufenrealgymnasien deutlich schlechter abgeschnitten: Mehr als 40 Prozent der ORG-Schüler haben einen Fünfer, unter den Mädchen ist es fast die Hälfte (45,1 Prozent). An den Langformen des Gymnasiums haben je 70 Prozent positiv abgeschnitten.

Im zuständigen BIFIE spricht man von einer „fordernden Schularbeit, die aber ihren Zweck, alle Beteiligten noch zu höheren Leistungen bei den Vorbereitungen anzuspornen, hoffentlich nicht verfehlt hat“. Schüler, Eltern und Lehrer sehen allerdings sehr wohl Handlungsbedarf: Im ORF-Radio kritsisiert Bundesschulsprecher Lukas Faymann die Kluft zwischen Buben und Mädchen.

Der schwarze AHS-Lehrervertreter Eckehard Quin fordert im ORF-Radio Förderkurse für die Schüler an den Oberstufengymnasien. Mittelfristig verlangt er überhaupt zusätzliche Wochenstunden in Mathe, Deutsch und Englisch. Die Eltern sehen vor allem die Lehrer in der Pflicht: Sie seien gefordert, sich auf die neue Art des Unterrichts einzustellen.

Strittige Benotung

Auch über die strittige Benotung geben die Ergebnisse Auskunft. Nur, wer bei den Grundkompetenzen positiv abschneidet, bekommt eine positive Note – egal, wie seine Leistungen im vertiefenden Teil sind. 0,5 Prozent der Schüler sind deshalb gescheitert. Dazu das BIFIE: „Je nach Standpunkt wird man dies als „zu viele“ oder „ist gerade noch annehmbar“ empfinden.“

(red.)

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