Die Tiroler Grünen-Chefin gibt den Bundesparteivorsitz nach nur vier Monaten wieder ab. Sie will sich auf Tirol und die dortige Landtagswahl konzentrieren.
Die Grünen kommen nicht zur Ruhe: Nach dem Streit zwischen Parteibasis und Jungen Grünen, dem Rücktritt von Eva Glawischnig, der Trennung von Peter Pilz und dem nun verpassten Einzug ins Parlament, folgen weitere personelle Umwälzungen: Die Tiroler Grünen-Chefin Ingrid Felipe, die nach dem Rücktritt von Glawischnig die Bundesparteiführung übernommen hat, gibt dieses Amt wieder ab, wie sie der "Tiroler Tageszeitung" sagte.
„Wenn man als grüne Partei nicht mehr dem Nationalrat angehört, kann man nur sagen, die schwierige Mission ist gescheitert. Tirol ist die nächste wichtige Wahl (2018, Anm.) und Tirol braucht meine volle Energie“, begründete sie ihren Rückzug. Sie helfe den Grünen sicher am allermeisten, „wenn wir in Tirol gut abschneiden“, meinte Felipe weiter.
"Die Ingrid": Vier Monate an der grünen Parteispitze
Und noch eine weitere personelle Änderung gibt es: Ulrike Lunacek, Spitzenkandidatin bei der Nationalratswahl, und derzeit noch Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments sowie grüne Delegationsleiterin, kündigte nach dem grünen Bundesparteivorstand ebenfalls ihren Rückzug aus allen Ämtern an.
Nationalratswahl 2017
Detailergebnisse zu Bundesländern, Bezirken und Gemeinden sowie Wahlbeteiligung, Mandatsverteilung, Koalitionsrechner und Wählerstromanalyse finden Sie im "Presse"-Wahlcenter.
Alle Reaktionen, Kommentare, Reportagen und Analysen zur Nationalratswahl 2017 auf www.diepresse.com/wahl17
Es geht um das Thema Schulden sowie den Abbau der mehr als 100 Mitarbeiter. Außerdem wird sich Interims-Parteichef Kogler offiziell das Mandat für seine Funktion holen.
Der langjährige Grüne legt in seiner Kritik an der Partei nach. Diese habe nun Schulden, aber keine Mitarbeiter - weil man sie zu einem "Kartenhaus gemacht" habe. Und er fragt: Wer soll nun reparieren, "was Ihr zerstört habt"?
Der interimistische Chef der Grünen kündigt Aufräumarbeiten in seiner Partei an. Denn: "Jetzt ist mal so richtig Krise." Die Bundesgrünen hätten "total versagt", räumt er ein. Ein erster Schritt sei nun der erweiterte Bundesvorstand am Freitag.
"Da hat sich bei vielen ein Ton eingeschlichen, wo uns die Leute gesagt haben, die hören uns nicht mehr zu, die wollen uns belehren, die haben den Zeigefinger eingebaut", sagt der ehemalige Bundessprecher der Grünen selbstkritisch.