BVT: 40.000 Gigabyte an Daten sichergestellt?

Austrian Justice Minister Josef Moser and Secretary General Christian Pilnacek attend a news conference in Vienna
Austrian Justice Minister Josef Moser and Secretary General Christian Pilnacek attend a news conference in ViennaREUTERS
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Justizministeriums-Generalsekretär Pilnacek gab neue Details zur Untersuchung der Staatsanwaltschaft bekannt. So seien deutlich mehr als 19 Gigabyte Daten mitgenommen worden, Daten aus Deutschland allerdings nicht. Das BVT sucht zudem via Amtsblatt Personal.

Bei der Hausdurchsuchung in der BVT-Causa sind laut Justizministerium keine Daten sichergestellt worden, die den deutschen Nachrichtendienst oder Verfassungsschutz betreffen. Das habe eine Prüfung der Korruptionsstaatsanwaltschaft ergeben, sagte Generalsekretär Christian Pilnacek am Donnerstag. Insgesamt wurden weit mehr als die bisher bekannten 19 Gigabyte beschlagnahmt.

>>> Dossier: BVT - Österreichs Geheimdienstaffäre

Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) wollte nach den umstrittenen Hausdurchsuchungen vom österreichischen Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) wissen, ob auch deutsche Geheimdienstdaten mitgenommen wurden - wenn ja, "muss eine neue Prüfung erfolgen, wie die Kooperation mit dem BVT in Zukunft fortgesetzt werden kann", hatte es seitens des deutschen Innenministeriums geheißen. Dies sei "auszuschließen", kalmierte Pilnacek nun nach einer Prüfung durch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft.

40.000 Gigabyte sichergestellt?

Unklar ist, wie groß die Datenmenge tatsächlich ist, die die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt hat. Der "Kurier" schreibt in seiner Donnerstag-Ausgabe von mindestens 40.000 Gigabyte. Bisher war - auf Basis von Pilnaceks Angaben - stets von 19,1 Gigabyte die Rede. Diese Zahl habe sich immer nur auf jene Menge der elektronischen Daten bezogen, die bei der Leiterin des Extremismusreferats sichergestellt worden seien, betonte Pilnacek am Donnerstag.

Wie groß die insgesamt sichergestellte Datenmenge nun tatsächlich ist, konnte Pilnacek noch nicht sagen: Die Staatsanwaltschaft müsse die Daten erst fertig auswerten - auf den Datenträgern befänden sich schließlich auch Softwareprogramme und Systemdateien, die auch ein großes Datenvolumen haben können. Entscheidend sei, was für das Verfahren relevant sei. Die kolportierten 40.000 Gigabyte bezeichnete Pilnacek als "Spekulation" - es handle sich offenbar um eine Hochrechnung, die nicht aussagekräftig sei.

Zwei BVT-Posten im Amtsblatt ausgeschrieben

Unterdessen wurden im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" zwei Leitungspositionen im BVT ausgeschrieben: Gesucht wird einerseits ein stellvertretender Direktor. Bis Dezember hatte Wolfgang Zöhrer diese Position inne, er wechselte zur Sicherheitsakademie. Dem Posten kommt derzeit deshalb besondere Bedeutung zu, weil BVT-Chef Peter Gridling ja aktuell suspendiert ist - wegen Vorwürfen, die Gridling bestreitet.

Geleitet wird das BVT zurzeit von Dominik Fasching, dem Chef der Abteilung für strategische Analyse. Neben dem Vize-Direktor ist im Amtsblatt andererseits noch die Leitung der Abteilung für Informationsbeschaffung und Ermittlung ausgeschrieben. Bewerben kann man sich bis 30. April.


>>> zum Bericht des "Kurier"

(APA)

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