OP-Protokolle: Staatsanwalt ermittelt gegen AKH-Arzt

APA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Der namhafte Arzt, der OP-Protokolle gefälscht haben soll, wurde inzwischen von der Med-Uni Wien entlassen.

Gegen jenen Chirurgen, der im Wiener AKH Operationsprotokolle wiederholt falsch ausgefüllt haben soll, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Eine Sprecherin der Anklagebehörde bestätigte am Donnerstag einen Bericht der Rechercheplattform "Addendum". Laut dem Artikel ist Mitte Februar eine Betrugsanzeige gegen den Mediziner eingelangt.

Das Verfahren sei gerade erst aufgenommen worden, hieß es. Wie lange es dauert oder ob es zu einer Anklage kommt, ist noch völlig offen. Der Anwalt des Arztes, Stefan Prochaska, zeigte sich im Ö1-Morgenjournal überzeugt, dass da "sicher nichts herauskommt". Die Patienten seien alle ordnungsgemäß operiert worden - auch habe es keinen Vermögensschaden gegeben.

Der namhafte Arzt wurde inzwischen von der Med-Uni Wien entlassen, wobei der Betroffene dagegen vor dem Arbeits- und Sozialgericht geklagt hat. Auch dieses Verfahren wurde noch nicht abgeschlossen.

Der Arzt hat stets beteuert, dass er Aufzeichnungen nicht gefälscht habe und sie auch nicht fälschen habe lassen. Dass es Protokolle gibt, in denen sein Name steht, obwohl er nicht operiert hat, trifft laut dem Mann aber zu. Dies sei etwa dadurch entstanden, dass ein OP-Programm seinen Namen automatisch eingesetzt habe, versicherte er. Bei einigen Eingriffen soll er wiederum nur zu Beginn der Operation mit dabei gewesen sein.

Was bisher geschah

Ein Arzt, seit 2004 Vorstand der Universitätsklinik für Chirurgie am AKH war, wird beschuldigt, sich in Protokolle von Operationen eingetragen zu haben, die er nicht durchgeführt hat. Zur selben Zeit soll er in einem Privatspital operiert haben. Er wurde von der MedUni Wien zunächst vom Dienst freigestellt, später gekündigt und schließlich entlassen. Er bestreitet die Vorwürfe und geht gerichtlich dagegen vor. Mit dem Fall befasst sich auch der Ehrenrat der Wiener Ärztekammer.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.